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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht dauernd das Leben retten."
    „Und was willst du tun?"
    „Dreh dich um." Die Wand hinter der Sitzgruppe war verschwunden, statt dessen sah Alaska die Felsbastion vor sich- in deren Nähe die STYX ruhte. „Du kannst dich frei bewegen", verkündete Moira. „Mit einer Anweisung an den Automaten bringt ein Transportfeld dich an jeden beliebigen Ort des Planeten, so daß du immer in direkter Nähe der Spindelwesen sein kannst. Sie werden deine Anwesenheit nicht bemerken; wenn es ihnen gelingen sollte, deinen Standort auf rechnerischem Weg zu ermitteln, bringt dich das Sicherheitssystem sofort in dein Wohnzimmer zurück. Versuch erst nicht, aus dem Bereich des Dunkelschirms auszubrechen, der dich schützt."
    Er sicherte es zu, und Moira verabschiedete sich. Alaska schlüpfte in den SERUN, trat zwischen die Möbel der Sitzgruppe und vertraute sich dem Feld an, das ihn aus dem Schiff hinaus auf die Oberfläche des Planeten brachte. Verwaschenes Licht und Konturen umgaben ihn, die sich entsprechend der groben und ungenauen Auflösung des menschlichen Auges zu einem Brei aus Unschärfe und ineinanderfließenden Abstufungen zwischen tiefstem Schwarz und grellstem Weiß vermengten. Ein Stück seitlich seiner Position entdeckte er zwei weibliche Spindelwesen, die mit einer Antigravscheibe dicht über dem Boden schwebten und mit einem Hohlrohr den Untergrund abtasteten. Sie taten es mit großer Aufmerksamkeit, trotzdem so schnell es eben ging. Ihre Augen hielten sie unverwandt auf die Holoprojektion am vorderen Rand der Scheibe gerichtet, in der die Werte der Messungen angezeigt wurden. Den heimlichen Beobachter nahmen sie nicht wahr. Die Scheibe entfernte sich langsam von seiner Position, und Alaska blickte ihr unschlüssig nach.
    Automat, eine Ortsversetzung, wenn möglich", bat er leise. „Ich will mehr von den Aktivitäten der Spindelwesen sehen." Die Automatik tat ihm den Gefallen und transportierte ihn über die Oberfläche des Planeten. Auf diese Weise wurde er unerkannt Zeuge der Vorgänge und der Suche.
    Saedelaere stellte fest, daß Moira die Vierzehn mit immer umfangreicherer Ausrüstung versah und ihnen beinahe unumschränkte Bewegungsfreiheit verschaffte. Nach den bisherigen Erfahrungen ging Alaska aber davon aus, daß die Söldnerin genau wußte, was sie tat. Er war sich ebenso wie Moira und die Zwillinge darüber im klaren, daß die Spindelwesen auf der Oberfläche des Planeten nichts finden würden. Ihre Suche stellte ihre Ratlosigkeit unter Beweis. Sie jagten nur einem Hirngespinst nach, und irgendwann würden sie die Suche abbrechen und ihrer Enttäuschung freien Lauf lassen. Moira tat alles, um diesen Zeitpunkt soweit wie möglich hinauszuzögern und die vierzehn Wesen gleichzeitig in der Sicherheit zu wiegen, daß sie alles für sie tat und ihre Suche vorbehaltlos unterstützte. Vierzehn Wesen und eine überragende Ausrüstung für die Oberfläche eines ganzen Planeten.
    Das bedeutete mehr als nur ein paar Tage der Suche. Es bedeutete, daß Wochen oder sogar Monate verstreichen konnten, bis das Unternehmen ein Ende fand. Und die Spindelwesen arbeiteten gründlich. Sie drehten jeden Felsbrocken um und verschafften sich Zugang zu jeder Felsspalte, die sie entdeckten. Sie tauchten in das hellgraue Naß von Flüssen und Bächen ein, untersuchten die Öffnungen hoch oben in den Bergen, aus denen das Wasser austrat und die Quellen bildete. Sie trugen ganze Formationen in den Ebenen und in den Hochtälern ab, die auch nur annähernd den Eindruck einer künstlichen Vergangenheit machten. Und Moira schickte ihnen immer mehr und immer größere Maschinen aus dem scheinbar unerschöpflichen Arsenal der STYX. Überall auf der Oberfläche von Achtzehn begannen robotische Meßkolonnen entlangzuziehen, und sie besaßen nur ein einziges Ziel: einen Gegenstand zu finden, der die Gestalt und die Größe eines einundzwanzigseitigen Polygons besaß und ein Gewicht von exakt 20,111 Kilogramm, umgerechnet auf Terranorm. Bald ging die Anzahl der im Einsatz befindlichen Maschinen in die Hunderte. Die Spindelwesen suchten längst nicht mehr selbst, sondern begnügten sich mit der Überwachung des umfangreichen Maschinenparks und griffen nur dann ein, wenn es Anzeichen für einen bevorstehenden Fund gab. Der erste Tag und die erste Nacht vergingen. Alaska kehrte in das Innere der STYX zurück und legte sich hin. Ein kurzer Kontaktversuch mit Mila und Nadja endete ergebnislos. Die Zwillinge hielten sich derzeit in ihren Kabinen

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