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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deren Entstehung zu tun. Alaska begriff. Die Erscheinung beruhte auf einem Effekt, der lediglich seine Kabine betraf und höchstens die beiden Nachbarkabinen mit Mila und Nadja einschloß. Er aktivierte die interne Sprechverbindung und sah sich Augenblicke später Nadja gegenüber. Sie lächelte kurz. „Spürt ihr etwas Ungewöhnliches?" fragte er hastig. „Mir kommt‘s fast vor, als sei ein Teil der Andruckabsorber defekt."
    „Wir spüren nichts, Alaska. Wo sind wir hier eigentlich?"
    „Werft einen Blick auf den Schirm. Dann wißt ihr es."
    „Kein Bedarf. Wenn du es uns nicht sagen willst, hast du bestimmt deine Gründe." Alaska merkte, daß er einen Fehler gemacht hatte. „So war das nicht gemeint", versicherte er. „Wir nähern uns dem Planeten, dem die drei damals verschollenen Wissenschaftler den Namen Achtzehn gegeben hatten."
    „Achtzehn!" Milas Stimme drang aus dem Hintergrund an seine Ohren, sie ließ sich allerdings nicht im Erfassungsbereich der Aufnahmeoptik blicken. „Das ist ja die Monochrom-Weit!" Saedelaeres Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf das Holo, auf dem der Planet erneut einen Sprung auf das Schiff zu machte und übergangslos auf das Doppelte seines bisherigen Durchmessers anwuchs.
    Der Tunneleffekt verstärkte sich, und der Boden begann zu vibrieren. Gleichzeitig begann das Material der Wände, des Bodens und der Decke zu knacken. „Du kannst mir keine Angst einjagen, Moira", sagte Alaska und zwinkerte Nadja zu. „Aber ich bewundere die Möglichkeiten deines Schiffes."
    „Bist du ganz sicher, Alaska?" fragte Nadja. „Planet Achtzehn? Das würde bedeuten, daß die STYX vom Solsystem bis auf die andere Seite der Großen Leere nur ein paar Wochen unterwegs war. Einige Wochen, Alaska, mehr nicht. Was ist, wenn Moira uns mit einer Projektion hereinlegt?"
    „Nein. Gewiß nicht. Das hat sie nicht nötig. Die STYX besitzt anscheinend einen ÜLFaktor, der in den Milliardenbereich geht. Die BASIS hätte mit ihren Mitteln für diese Strecke viereinhalb Jahre benötigt. Dreihundertfünfzehn Millionen Lichtjahre. Unglaublich! Was ist das für eine Technik?"
    „Denk nicht darüber nach", sagte Nadja. „Vergiß es am besten. Sie ist eine richtige Hexe, schlimmer, als Voltago es jemals sein könnte. Alaska, bitte entschuldige uns jetzt. Ich muß was mit meiner Schwester ausdiskutieren."
    „Nadja!"
    „Ja?"
    „Mach‘s gnädig mit ihr.
    Versprochen?"
    Die Augen der Gäanerin funkelten ihn zornig an. „Was geht‘s dich an? Halt dich ... Also gut, versprochen." Das Holo erlosch. Nadja Vandemar hatte die Verbindung unterbrochen. Im Holo unmittelbar über dem Terminal wuchs Achtzehn inzwischen zu einer riesigen Kugel an, von der innerhalb weniger Augenblicke nur noch ein Ausschnitt zu sehen war. Moira verzichtete jetzt auf den Zeitraffer mit Tunneleffekt, statt dessen übertrug sie Bilder in Echtzeit. Auch das Vibrieren des Bodens und das Knacken hörten auf. Dafür zeigte sich am Rand des Holos ein violetter Schimmer.
    Alaska interpretierte ihn so, daß Moira einen energetischen Schirm errichtet hatte, vermutlich sogar das Tarnfeld. „Landung auf der Monochrom-Welt in zehn Minuten", kommentierte er spöttisch.
    Die Söldnerin machte ihm mit der überragenden Technik ihres Rochenschiffes einen Strich durch die Rechnung.
    Wieder wechselte das Bild, und diesmal konnte der Terraner die Gebirgszüge der Welt unter sich sehen. Er identifizierte Ebenen und Täler. Alles leuchtete in Schwarz und Weiß sowie allen möglichen Mischtönen von Grau zu ihnen herauf. Sekunden später verschwamm das Bild; er gewann den Eindruck, als beschleunigte die STYX mit Wahnsinnswerten. Wir sitzen in einem Geschoß, das dem Boden entgegenrast, war Alaskas Gedanke. Er wandte den Kopf und musterte die Spindelwesen. Sie saßen noch immer an ihren Plätzen, aber sie bewegten ihre Körper und ließen die Muskeln der Arme und Beine spielen. Sie bereiteten sich auf den Aufenthalt auf dem Planeten vor, und das Muskelspiel zeigte ihre Ungeduld und die Mühe, mit der sie sich beherrschten. „Die STYX ist gelandet", klang die rauhe Stimme der Söldnerin auf. „Willkommen am Rand der Großen Leere. Wichtige Ereignisse stehen bevor. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, daß alles zur Zufriedenheit abläuft." Alaska wußte nur zu gut, was Moira damit meinte. Sie erfüllte eine Forderung der Spindelwesen. Diese ließen sich nicht damit abspeisen, daß andere auf dieser Welt und in ihrem Durchgang keine Spindel gefunden

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