Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mitsamt Schwester und Einrichtung endgültig verschwunden. An ihrer Stelle tauchten die verwaschenen Konturen der Monochrom-Welt auf. Moira erwartete sie auf einem Plateau aus hellgraudunkelgrau gesprenkeltem Farn, der sich eng an den weichen Boden schmiegte und entfernt großblättrigem Klee ähnelte, wie sie ihn von Gäa kannte. Die Söldnerin schien gewachsen zu sein. Wenigstens kam es ihr so vor. Mächtig wie eine Bastion, groß und breit wie ein Gebirge, versperrte sie ihr den Weg, und als Mila sich umwandte und in Richtung Schiff gehen wollte, stand Moira im selben Augenblick vor ihr. Mila drehte sich zur Seite in Richtung der Felsbastion hinter der STYX. Doch auch das sah das unheimliche Wesen voraus und glitt mit einer deutlich wahrnehmbaren Bewegung dorthin. „Du tust mir unrecht", klang die Stimme auf, eindringlicher und einschläfernder als je zuvor. „Ich will dir nichts tun. Mein einziger Wunsch ist, dich davon zu überzeugen, daß eine Zusammenarbeit sinnvoll ist. Ich verlange keinen Lohn dafür, kein Geschenk, nichts."
    „Warum holst du dir nicht einfach, was du willst?" Mila schrie jetzt. „Das ist immer noch besser als die ständige Quälerei. Nachts schlafe ich unruhig, weil ich mich frage: Wann kommt sie?
    Mach doch, was du willst. Verwandle mich in deine Sklavin. Und sei barmherzig und nimm mir danach die Erinnerung an das, was du mit mir angestellt hast." Augenblicklich zog sich Moira ein Stück von ihr zurück. Die Söldnerin streckte ihr die muskelbepackten Arme entgegen, die Hände mit den jeweils sieben Fingern abwehrend gespreizt. „Ich will dir nichts tun. Du irrst dich. Hör auf mit deinen verrückten Gedanken." Moira sank zu Boden und wandte demonstrativ den Kopf zur Seite. Bei den matten und verschwommenen Lichtverhältnissen wirkte sie lange nicht so bedrohlich wie im Innern des Schiffes. Und sie schien es nicht eilig zu haben. Geduldig wartete sie ab, bis Mila sich ebenfalls setzte. Jetzt erst drehte sie das Gesicht wieder in ihre Richtung und stieß so etwas wie einen Seufzer aus. Ebenso konnte es aber auch ein Laut der Genugtuung sein. „Ich will dich schulen. Nicht aus eigener Kraft, aber mit den Hilfsmitteln meines Schiffes. Wir könnten miteinander trainieren, und ich wäre vielleicht sogar in der Lage, dir das Wesen zu ersetzen, das dir fehlt: Voltago. Du willst es dir nur nicht eingestehen. Aber deine Gedanken beschäftigen sich seit unserer Ankunft mit der Frage, wie es wäre, noch einmal in diesen Schacht hinabzusteigen.
    Auf der Suche nach der fehlenden Spindel. Doch du brauchst jemanden, der dich führt. Nadja kann es nicht sein. Sie muß oben zurückbleiben. Wer dann? Eines der Spindelwesen? Die reißen dich in Stücke, wenn du keinen Erfolg hast. Sie denken nur an sich und ihre Aufgabe, vor der sie so gut wie nichts wissen." Mila gelang es, so etwas wie Zufriedenheit auf ihr Gesicht zu zaubern. Sie strich sich ein paar Strähnen ihrer braunen Haare aus der Stirn. „Es ist nicht schwer", drängte Moira. „Ich übernehme die Funktion von Voltago und versuche, deinen Geist von allen Einflüssen freizuhalten.
    Vielleicht gelingt es mir besser als diesem Kyperklon, den Taurec irgendwann mal Rhodan geschenkt hat. Ich zwinge dich nicht. Ich führe dir lediglich vor Augen, wie es sein könnte. Hier auf Achtzehn, außerhalb der Enge der STYX, ist es möglich. Mach es möglich, Mila!"
    „Du spekulierst auf die Neugier, die in jedem Wesen steckt." Mila musterte die Söldnerin mit kritischem Blick. „Aber da täuschst du dich. Ich habe keinerlei Ambitionen in dieser Richtung."
    „Die solltest du aber entwickeln", versetzte Moira, „es muß doch deine Bestimmung sein."
    „So ein Blödsinn!"
    Mila Vandemar wurde langsam ärgerlich. „Voltago und wir haben zwar diese Übergänge benutzt und die Spindeln gefunden. aber -das war‘s schon. Auf dieser Monochrom-Welt gibt es keine Spindel, also hat es auch nie eine gegeben."
    „Gut, ich bin deiner Meinung, hier gibt es keine Spindel. Aber die Vierzehn glauben daran, und sie suchen umsonst." Moira grinste gefährlich. „Aber wir haben einige Fragen, Mila, wir alle. Welche Funktion haben die Spindelwesen?
    Welche Zusammenhänge gibt es zwischen ihnen und diesen Sampler-Planeten?"
    „Und du meinst, ausgerechnet Mila und Nadja erhalten eine Antwort auf diese Fragen?"
    „Wer, wenn nicht ihr? Du bist die Spiegelseherin, sie ist der Katalysator, und sie hat sicher noch eine Begabung. An euch beiden liegt es, Mila, und um mehr

Weitere Kostenlose Bücher