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1698 - Die Schule der Theans

Titel: 1698 - Die Schule der Theans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Moira wartete geduldig, bis der Vatachh sich wieder meldete und die erhoffte Nachricht gab: „Du hast Landeerlaubnis auf Yllax. Wir werden dir Geleit geben, und du wirst den Anordnungen folgen. Andernfalls werden wir ..."
    „... das Feuer eröffnen, ich weiß", unterbrach ihn Moira. „Ich danke für das Geleit und bitte um die Einweisung zur Landung." Yllax war ein düsterer, kalter und mondloser Methanriese, übersät mit großen, pyramidenartigen Bunkern, in denen die Verurteilten ihre Strafe absitzen mußten. Auf der Nordseite gab es einen mächtigen, verschachtelten Kuppelbau, in dem die Theans sich trafen und Gericht hielten. Der Raumhafen lag nicht weit davon entfernt. Die STYX wurde von starken Fesselfeldern am Boden festgehalten und von einer Menge Bodenund Flugüberwachungsanlagen bewacht. Moira zeigte sich darüber nur erheitert, da die STYX selbstverständlich so nicht wirklich festgehalten werden konnte. Aber sie ließ die Wächter gern in dem Glauben, um nicht von Anfang an ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Als sie die STYX verließen, wurden sie bereits erwartet. Nicht von einer Gish-Vatachh-Truppe, sondern von Methanatmern, die vermutlich auf Yllax heimisch waren. Die Methanatmer waren etwa eineinhalb Meter groß, mit vier Armen und zwei Beinen. Der halbeiförmige Kopf saß halslos zwischen den Schultern, das Gesicht wurde von einem großen, gelben Auge beherrscht. Die schwer bewaffneten Yllaxer wirkten gedrungen, jedoch bewegten sie sich trotz der Schwerkraft von 2,5 gund dem sicherlich beachtlichen Gewicht der großen, klobig wirkenden Waffen recht kraftvoll und behende. Moira hatte ihre sechs „Tabuverbrecher" in SERUNS gesteckt und sich selbst in ein silbrig glitzerndes, verschwommenes Tarnfeld gehüllt.
    Sie blieb vor dem Yllaxer stehen, der sich abseits von den anderen vor dem Landesteg aufgebaut hatte, und sagte: „Bring mich umgehend zu den Theans, ich möchte keine Zeit vertrödeln." Der Yllaxer musterte das schummrige, ihn um das Doppelte überragende Feld mit seinem leuchtenden Auge durchdringend und schien einen Moment zu zögern, stimmte dann jedoch mit einer kurzen Bewegung der oberen Armpaare zu. Die übrigen Wächter ließen daraufhin die im Anschlag gehaltenen Waffen sinken. Alaska wisperte kurz mit den Zwillingen. Die Yllaxer sahen genauso wie Siodor Thean aus, nur ohne die vielen Lagen aus Tüchern. Sie trugen schlichte schwane Kombinationen, die den Kopf und die Hälfte des Oberkörpers frei ließen. „Folgt mir", erklang die Stimme des Wächters. Es war nicht erkennbar, wodurch er sprach, da kein Mund sichtbar war.
    Außer dem Auge waren auch keine weiteren Sinnesorgane zu erkennen. Die Stimme klang, als ob sie aus der Mitte zwischen der Halbkugel des Kopfes und dem Schulteransatz herauskäme. „Die Theans erwarten dich und die Tabuverbrecher-, fügte der Wächter hinzu. Nach einem funkelnden Blick auf die „Gefangenen" führte er die kleine Gruppe an. Von der Wachmannschaft begleitet, betraten Moira, die Spindelwesen und die Menschen das verschachtelte Gerichtsgebäude der Theans. Innen war es nicht weniger verwinkelt, und sie wurden durch eine verwirrende Zahl von Gängen geführt, bis sie eine große, geräumige Halle betraten - den Gerichtshof, wie es schien.
    Die Halle wurde an den Seiten von Säulenbögen durchzogen, die reich mit verschlungenen Symbolen und Ornamenten verziert waren. Im letzten Drittel der Halle standen mehrere große, auf Podesten stehende Stühle, auf denen sich die Theans niederließen.
    Weitere Einrichtungsgegenstände gab es in der Halle nicht. Im Bereich des Gerichtshofs standen an den Wänden entlang yllaxische Wächter, die in repräsentative rotschwarze und mit leuchtenden Schnüren betreßte Uniformen gekleidet waren. Auch hier hielten sich keine Gish-Vatachh auf. Im gesamten Gebäude herrschte dieselbe Methanatmosphäre wie im Freien. Die drei anwesenden Theans waren ebenfalls Methanatmer und brauchten daher keine Druckanzüge. Sie trugen wallende, gelbe Gewänder und saßen kerzengerade auf den Richterstühlen. „Wir begrüßen dich... Moira", sprach einer der Theans. „Mein Name ist Sulimar. Der Thean zu meiner Rechten heißt Kiporan, der Dritte in unserem Bunde ist Breoror. Ich sehe, daß du die Tabuverbrecher mit dir führst." Der gestaltlose, glitzernde Schemen stieß die Gefangenen nach vorn und antwortete: „Ich bringe euch sechs der Tabuverbrecher, die einst von euch abgeurteilt wurden."
    „Nur sechs? Wo sind die anderen?"

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