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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Taxman keinen Ort zum Leben.«
    Ich seufzte verloren und ließ mich auf dem Sofa zurücksinken. » Wenn das so ist, werden wir eben auf Plan A zurückgreifen müssen.«
    » Und der ist?«
    » Amelia Thistle ist Amelia Thistle«, sagte ich voller Inbrunst. » Wenn jemand Fragen stellt, haben wir noch nie von Mae Bowen gehört.«
    » Mae wer?«
    Ich lächelte zaghaft. » Das wird nicht für immer funktionieren. Aber wenn Grant und Charles und du und ich Amelia Thistles wahre Identität für uns behalten, gelingt es uns vielleicht, Finch für… eine Weile zu beschützen.« Ich warf einen Blick auf meine Uhr. » Ich muss gehen. Ich habe noch nicht zu Mittag gegessen, außerdem wartet zu Hause ein riesiger Wäscheberg auf mich.«
    » Und auf mich warten meine Mandanten.« Bill erhob sich und zog mich ebenfalls hoch. » Sei guten Mutes, Liebes. Es wird schon nicht so schlimm kommen.«
    » Das solltest du als Anwalt aber besser wissen«, sagte ich.

4
    Wenn ich gewusst hätte, welchen Lauf die Dinge nehmen würden, hätte ich den Range Rover vor Bills Büro geparkt. Aber leider hatte ich ihn vor dem Emporium abgestellt, was bedeutete, dass ich quer über den Dorfanger gehen musste, um zu ihm zu gelangen.
    Einigermaßen nervös trat ich den Gang an. Ich war mir sicher, dass Millicent Scroggins Grants drollige Erklärung für unseren überstürzten Aufbruch inzwischen überall hinausposaunt hatte, was bedeutete, dass die Dorfbewohner reichlich Zeit gehabt hatten, die Nachricht zu verdauen und – zu Recht – den Schluss zu ziehen, dass es sich um eine dicke fette Lüge handelte. Auf dem Weg zu meinem Wagen war ich darauf gefasst, von dem einen oder anderen Dorfbewohner ins Kreuzfeuer genommen zu werden, fühlte mich aber nicht in der Stimmung, eine entsprechende Offensive erfolgreich abzuwehren.
    Zu meiner Erleichterung behelligte mich niemand. Als ich die Wysteria Lodge verließ, hatten sich die Grüppchen plaudernder Dorfbewohner bereits zerstreut, und auch wenn hie und da eine Gardine zurückgezupft wurde, schaffte ich es ohne Halt zum Range Rover. Eilig stieg ich ein, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und fuhr los, ehe ein paar besonders hartnäckige Inquisitoren doch noch auf die Idee kamen, alles stehen und liegen zu lassen und mich einer Befragung zu unterziehen.
    Ich hatte vor, auf direktem Weg nach Hause zu fahren, die Waschmaschine zu bestücken und dann gemütlich mein längst verdientes Mittagessen einzunehmen. Aber als die Toreinfahrt zu dem Anwesen meines Schwiegervaters in Sicht kam, drosselte ich zögernd das Tempo, um schließlich ganz anzuhalten. Zwar knurrte mein Magen, aber gleichzeitig hatte mich das heftige Verlangen befallen, mehr über Mae Bowen in Erfahrung zu bringen.
    Was war das für eine Frau, fragte ich mich, die ungewollt zu einer neuen Weltanschauung inspiriert hatte, um die sich ein Kult gebildet hatte und deren Bilder sowohl Grant als auch meinen Gatten zum Verstummen brachten? Was hatte ihr Werk an sich, dass es verträumte Blicke hervorrufen und zwei überaus intelligenten und beredten Männern die Sprache verschlagen konnte? Wichtiger noch: Würden ihre Bilder auf mich die gleiche Wirkung haben?
    Wenn man Charles Bellingham Glauben schenken mochte, musste man » vor einem Original stehen, um zu begreifen, wie brillant Mae Bowen ist«. Und da das einzige Original von Mae Bowen, zu dem ich Zugang hatte, meinem Schwiegervater gehörte, betätigte ich den Toröffner, der an der Sonnenblende des Rovers befestigt war, und fuhr in die von Bäumen gesäumte Auffahrt von Fairworth House.
    Das Mittagessen, beschloss ich, konnte warten. Zuerst würde ich meinen Kunsthunger befriedigen.
    Fairworth House war ein relativ bescheidenes georgianisches Herrenhaus aus dem achtzehnten Jahrhundert. Seine verschiedenen Vorbesitzer hatten es jahrzehntelang vernachlässigt, aber ehe es endgültig und unwiederbringlich zerfallen konnte, hatte mein Schwiegervater es vor dem ewigen Vergessen bewahrt und ihm seinen früheren Glanz zurückgegeben. Oft dachte ich, dass Fairworth viel mit seinem neuen Besitzer gemein hatte. Es war genauso zurückhaltend, elegant und makellos wie Willis senior.
    Ich parkte den Range Rover auf dem gekiesten Vorplatz, sprang die Eingangstreppe hinauf und klingelte. Deirdre Donovan öffnete die Tür. Wie immer trug sie ein blütenweißes Kittelkleid, das ihr als Haushälterinnenuniform diente. Deirdre war großgewachsen und wirkte mit ihrem kastanienbraunen Haar und den

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