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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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sagte ich.
    » O ja.«
    » Und das Bild? Wie konnte sie es trotz ihrer Krankheit für dich kaufen?«
    » Jane hat Miss Bowen während einer unserer zahlreichen Reisen nach London kennengelernt. Während ich an einer Konferenz teilnahm, besuchte sie Miss Bowens Ausstellungen. Einige Jahre später, als Jane die Diagnose bekam, unheilbar krank zu sein, beauftragte sie Miss Bowen, dieses Bild für mich zu malen. Jane schenkte es mir einen Tag vor ihrem Tod.« Er unterbrach sich. » Ist dir die Sprache der Blumen vertraut?«
    » Vage.« Ich bemühte mich, mir das Wenige ins Gedächtnis zu rufen, was ich darüber wusste. » Sie entstand, wenn mich nicht alles täuscht, im Mittleren Osten. Es ist eine Art Geheimcode. Jeder Blume wurde eine besondere Bedeutung zugewiesen, und Liebende bedienten sich dieser Sprache, um heimlich miteinander zu kommunizieren. In Hamlet spricht Ophelia die Sprache der Blumen, wenn sie sagt: › Da ist Rosmarin, das ist zur Erinnerung‹.«
    » Aber Jane hat Miss Bowen nicht beauftragt, Rosmarin zu malen, zur Erinnerung, oder eine Eibe für Schmerz oder eine Weide für die Trauer, sondern bestellte ausdrücklich ein Gemälde mit Frühlingskrokussen.«
    » Wofür steht der Frühlingskrokus?«
    » Für jugendliche Freude«, antwortete Willis senior, dessen Augen auf das Aquarell gerichtet waren. » Ich glaube, dass Jane mir dieses Bild aus einem ganz bestimmten Grund geschenkt hat. Sie hoffte, es würde mir zeigen, dass uns gerade die Gewissheit von Krankheit, Schmerz und Tod dazu zwingt, das Leben mit jugendlicher Freude zu genießen. Ich habe viele Jahre gebraucht, um diese Lektion zu lernen, aber wie ich vorhin sagte, war Jane weiser, als ich es je sein werde.« Erneut hielt er inne, dann sagte er leise: » Eines Tages würde ich Miss Bowen gern kennenlernen, um ihr zu danken, dass sie Janes Auftrag mit solcher Anmut erfüllt hat.«
    Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Stattdessen drehte ich mich abermals zu dem Bild um und fragte mich, ob sich Mae Bowen an Jane Willis erinnern würde, die zauberhafte Frau mit den strahlenden Augen, die ihr Gesicht stets der Sonne zugewandt hatte.

5
    In trauriger Stimmung verließ ich Fairworth House. Das Mittagessen hatte ich inzwischen vergessen, außerdem war es Zeit, die Jungen abzuholen. Also fuhr ich auf direktem Weg zur Morningside School in Upper Deeping. Will und Rob waren ziemlich überrascht, als ich sie stürmisch umarmte und küsste, bevor ich sie auf den Rücksitz des Rovers verfrachte, aber ich konnte gegen die plötzliche Gefühlsaufwallung nichts tun. Jane Willis’ früher tragischer Tod gemahnte mich daran, wie glücklich Bill und ich uns schätzen konnten, zwei robuste, gesunde Kinder zu haben.
    Ich hörte zu, wie die Zwillinge ihre Schulerlebnisse heraussprudelten, und gab ihnen, zu Hause angekommen, Milch und selbst gebackene Plätzchen. Dann scheuchte ich sie in den Garten, um sich auszutoben, während ich mich um das Abendessen kümmerte. Meine Vorbereitungen wurden indes von nicht weniger als sieben Anrufen von Dorfbewohnern unterbrochen, die es als ihre Bürgerpflicht erachteten, mir in aller Ausführlichkeit jede noch so kleine Einzelheit zu beschreiben, die aus Mrs Thistles Möbelwagen herausgekommen war. Ich unterbrach den Redefluss meiner Informanten, indem ich ihnen sagte, dass ich durch Bill bereits auf dem Laufenden sei. Nur mit Müh und Not gelang es mir, den Braten aus dem Ofen zu retten, bevor er verkohlt war.
    Da Bill den halben Vormittag damit verbracht hatte, aus dem Fenster zu spähen, statt an seinem Schreibtisch zu sitzen, brachte er Arbeit aus dem Büro mit nach Hause. Nachdem er sein Abendessen vertilgt und seine Söhne ins Bett gebracht hatte, zog er sich in seinen Lieblingssessel im Wohnzimmer zurück, zusammen mit seinem Laptop, seiner Aktentasche und der Katze. Stanley unternahm mehrere raffinierte Versuche, sich zwischen Bills Oberkörper und den Computer auf Bills Schoß zu drängen, sah aber schließlich ein, dass es vergeblich war, und entschloss sich, seinen Aussichtsplatz auf der Rückenlehne von Bills Sessels einzunehmen.
    Dagegen machte ich mich auf dem Sofa lang, denn meinem Gefühl nach hatte der Tag tausend Stunden gedauert.
    » Ich habe auf dem Rückweg aus dem Dorf einen Abstecher nach Fairworth gemacht«, sagte ich.
    » Das dachte ich mir schon. Hat Vater dir das Bowen-Bild gezeigt?«
    » Ja. Er hat mir auch erzählt, wer es ihm geschenkt hat.«
    » Das hatte ich gehofft.« Bill klappte

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