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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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auch in- und auswendig«, sagte Amelia.
    » Ich wünschte, ich hätte ihn schon gekannt, als es noch richtige Glocken gab«, erwiderte Bree. » Der Turm hat keinen separaten Raum für die Glockenläuter. Die Glocken hingen in der Glockenkammer, und ihre Seile verliefen durch den ganzen Turm bis zum Kirchenboden hinab. Die Glockenläuter standen also beim Wechselläuten auf derselben Ebene wie die Kirchgänger. Ganz einfach und gemeinschaftlich.«
    Das war die beste Beschreibung von St. George’s, die ich je gehört hatte. Das Trommeln des Regens wurde lauter, je höher wir stiegen, und als Bree innehielt, um eine Falltür hochzustemmen, fuhr ein feuchter Windstoß die Treppe hinab und in unsere nach oben gewandten Gesichter. Bree zog sich von der letzten Treppenstufe in die Glockenkammer empor und reichte uns dann nacheinander die Hand, um uns hinaufzuhelfen.
    Die Kammer, ein quadratischer Raum mit zwei nebeneinander angeordneten und mit Lamellengittern versehenen Öffnungen an jeder Seite der Steinmauer, bildete den Klangkörper. Die Eichenbalken, die einst die Glocken getragen hatten, waren immer noch über unseren Köpfen angebracht, aber der Boden war von modernen Sperrholzplatten bedeckt.
    In der Mitte der Kammer stand ein Metallständer mit vier wie Megafone aussehenden Lautsprechern. Der Ständer war am Boden festgeschraubt, und die Lautsprecherkabel verliefen durch eine schmale Plastikleitung, die sich auf dem wettergegerbten Sperrholzboden entlangschlängelte, zu einer kleinen Öffnung im Boden. Es war das einzige der Löcher, durch die einst die Seile bis zum Kirchenboden hinabbaumelten, das noch zu sehen war.
    Der Wind wirbelte um uns herum und jagte immer wieder einen Regenschauer durch die Lamellengitter. Meine Finger fühlten sich wie Eiszapfen an, Brees Poncho flatterte im Wind, Amelias Knoten drohte sich vollends aufzulösen, und Lilians Nasenspitze war inzwischen genauso rot wie ihre Ohren. Aber niemand murrte. Wir waren viel zu aufgeregt, um uns durch das Wetter von unserem Vorhaben abbringen zu lassen.
    » Hier ist es!«, rief Bree und ging in der nordöstlichen Ecke in die Hocke. » Schaut mal her!«
    Lilian, Amelia und ich bahnten uns einen Weg um den Metallständer herum und beugten uns über die am Boden kauernde junge Frau, die in die dunkle Ecke deutete.
    » Da ist es!«, rief Amelia. » Das muss es sein! O Bree, Sie sind ein kluges Mädchen!«
    Die Augen der Künstlerin waren schärfer als meine. Ich musste auf allen vieren kauern und das Gesicht tief in die dunkle Ecke beugen, um zu erkennen, was Amelia auf Anhieb erblickt hatte.
    Die ungleichmäßigen Sandsteinquader des Glockenturms wurden durch cremefarbenen Mörtel zusammengehalten, aber der Stein, der Amelias entzückten Aufschrei hervorgerufen hatte, wurde von einem dunkleren Mörtel umrahmt. Und in die Mitte des Steins war ein Kreuz mit einer schildförmigen Raute eingemeißelt.
    » Und ich dachte, es sei ein Graffito«, sagte Bree.
    » Es ist kein Graffito.« Ich richtete mich wieder auf und wischte die Hände ab. » Gamaliel muss es in den Stein geritzt haben, nachdem er die zweite Seite dahinter versteckt hatte.«
    » Wir müssen den Mörtel aufbrechen«, erklärte Amelia. » Besitzt Ihr Mann Hammer und Meißel, Mrs Bunting?«
    » Ich fürchte, nein.« Lilian zuckte entschuldigend die Schultern. » Mein Mann ist leider mit zwei linken Händen gesegnet.«
    » Vielleicht brauchen wir gar keinen Hammer und Meißel«, wandte Bree ein.
    Sie tauchte ihre rechte Hand unter ihren Poncho und brachte einen Flachkopfschraubenzieher zum Vorschein. Amelia sah sie überrascht an, aber Lilian und ich tauschten ein wissendes Lächeln.
    » Bist du Mr Barlow wieder zur Hand gegangen?«, fragte Lilian.
    » Ja, er musste für Mrs Wyn eine Tür einhängen«, antwortete Bree. » Und ich habe ihn begleitet, weil ich wissen wollte, wie man das macht.«
    » Ich wette, Sie waren eine ausgezeichnete Pfadfinderin«, sagte Amelia und strahlte sie an.
    » Na ja, jedenfalls habe ich genügend Abzeichen gesammelt.« Bree grinste. Dann hob sie den Schraubenzieher und sah Lilian an. » Habe ich Ihre Erlaubnis, Kircheneigentum zu beschädigen, Mrs Bunting?«
    » Ich bin sicher, Mr Barlow wird den Schaden wieder beheben können«, sagte Lilian. » Nichts wie ran!«
    Bree stach mit dem Schraubenzieher in den braunen Mörtel. Bald war ihre Hand von braunen Streifen überzogen, denn die durch die Lamellen einfallenden Regenspritzer verwandelten den Mörtelstaub in

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