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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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unbestritten feucht«, erklärte Lilian.
    » Stimmt, Feuchtigkeit kann verhindern, dass es brüchig wird«, räumte ich ein.
    » Also, Ladies…« Amelia schnalzte ungeduldig mit der Zunge. Sie löste das schwarze Band, entrollte die Pergamentrolle auf dem Tisch und beschwerte sie oben und unten mit je einem der Wörterbücher, um zu verhindern, dass sie sich wieder aufrollte. » So. Und, was halten Sie davon?«
    Wortlos schauten wir auf das Pergament. Die zweite Seite des Manuskripts war zwei Mal so breit und drei Mal so hoch wie die erste Seite und die Schrift noch kleiner und kompakter. Anhand des stark geneigten Federabstrichs der F und der verschnörkelten Bögen der S erkannte ich, dass beide Seiten von ein und derselben Hand geschrieben worden waren– Gamaliels Hand.
    Es waren auch zwei Zeichnungen zu sehen, eine zu Beginn und eine am Ende des Textes. Die erste stellte einen winzigen Vogel dar, mit einem schwarzen gebogenen Balken über den Augen, der ihm etwas Maskenhaftes verlieh, und einem schwarzen Ring um den Hals. Amelia erkannte auf Anhieb einen Regenpfeifer darin.
    » Bestimmt hat Gamaliel ihn als Hinweis hinzugefügt für den Fall, dass die erste Seite noch nicht entdeckt wurde. Der Regenpfeifer weist natürlich auf das Plover Cottage hin, das nach diesem Vogel benannt ist, wo Gamaliel die erste Seite deponiert hatte.«
    » Gut kombiniert«, murmelte Willis senior zustimmend.
    » Der Pfarrer hat auch am Ende des Texts einen Hinweis hinterlassen«, sagte Theodore Bunting und wies auf die zweite Zeichnung. » Was glaubt ihr, bedeutet dieses Zeichen?«
    » Ist es eine Pflanze?«, sagte ich. » Ein Zweig mit langen dünnen, ovalen Blättern?«
    » Und was sind die drei kleinen ovalen Früchte am Zweig?«, fragte Lilian.
    » Trauben?«, sagte Bree.
    » Reben haben keine langen, schmalen Blätter«, erwiderte ich.
    » Was sind das dann für Früchte?«, fragte Bree.
    » Oliven«, sagte Willis senior. » Die Zeichnung scheint mir einen Olivenzweig darzustellen. Der Olivenbaum hat längliche, schmale Blätter, und der Olivenzweig ist ein altes christliches Symbol, das Reverend Gowland bestimmt vertraut war.«
    » Ich glaube, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.« Amelia nickte anerkennend. » Sie sind ein hervorragender Mitspieler, Mr Willis.«
    » Danke schön.« Mein Schwiegervater quittierte das Kompliment mit einer galanten Kopfverbeugung.
    » Ein Olivenzweig«, sagte der Pfarrer nachdenklich.
    » Gibt es in der Kirche irgendwelche Olivenzweige?«, fragte ich.
    » Nein, keinen einzigen«, antwortete Lilian.
    Amelia wandte sich zu Bree um. » Haben Sie im Glockenturm einen Olivenzweig gesehen, Bree?«
    » Nein.«
    Eine Zeitlang wurden Augenbrauen hochgezogen und Lippen geschürzt, bis Lilian das nachdenkliche Schweigen durch ein Räuspern unterbrach.
    » Während wir über der Bedeutung des neuen Symbols brüten«, sagte sie munter, » könnten wir doch ebenso gut den Text übersetzen. Teddy kann Latein, ich auch. Noch jemand?«
    Bree, Amelia und ich schüttelten den Kopf, nur Willis senior hob die Hand.
    » Ich kann sowohl Latein als auch Griechisch«, sagte er bescheiden, » ich bin also gern behilflich…«
    » Bewaffnen Sie sich mit einem Bleistift und einem Blatt Papier«, sagte Lilian, » und los geht’s.«
    Amelia blieb im Arbeitszimmer, um zu verfolgen, wie die drei Gelehrten die Aufgabe unter sich ausfochten, während Bree und ich uns in die Küche zurückzogen, um Tee und Sandwiches zuzubereiten. Die Mittagszeit war längst vorüber, und ich hatte einen Bärenhunger. Außerdem war ich überzeugt, dass es den anderen nicht anders erging. Während wir die Speisekammer der Buntings plünderten, erzählte ich Bree von Pfarrer Gamaliel Gowland und seinen geheimen Aufzeichnungen. Als ich fertig war, standen auch Tee und Sandwiches bereit, um unter die Leute gebracht zu werden.
    » Und, hast du irgendwelche Vermutungen, was der Olivenzweig bedeuten könnte?«, fragte Bree, während wir beladen mit zwei vollen Tabletts ins Arbeitszimmer zurückkehrten.
    » Frag mich noch mal, wenn ich gegessen habe«, erwiderte ich. » Jemand hat mir kürzlich gesagt, dass mein Gehirn auf leeren Magen nicht sonderlich gut funktioniert.«
    Als der Pfarrer die Platte mit den Sandwiches erblickte, belebte sich sein Blick, aber Lilian erlaubte niemandem, sich über den Imbiss herzumachen, bevor sie das Pergament nicht in eine Klarsichtfolie gesteckt hatte, um es vor Krümeln, Spritzern und klebrigen Fingern zu

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