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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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zurück, um die fünfte Seite zu übersetzen. Ich wollte mir gerade ein zweites Scone genehmigen, als sich Lilian zu uns gesellte, mit einer Miene, mit der sie der Trauernden Millie locker hätte Konkurrenz machen können. Ich zog meine Hand wieder zurück, ließ das Scone unberührt und warf stattdessen einen Blick auf meine Uhr. Zu meiner Überraschung hatte sie nicht einmal eine Stunde gebraucht.
    Kit bot ihr einen Stuhl an, damit sie sich zu uns setzte, aber sie schüttelte den Kopf.
    » Ich werde ohnehin nicht lange stehen müssen«, sagte sie. » Der Text der fünften Seite ist ziemlich kurz.« Sie hielt inne, als müsste sie sich erst sammeln, dann sah sie auf ihren Notizblock hinab und begann ihre Übersetzung vorzulesen.
    » Jenna Penner starb, nachdem sie all ihre Sünden gebeichtet hatte, im Kindbett. Zehn Monate, nachdem sie Mistress Meg fälschlicherweise der Hexerei bezichtigt hatte, umklammerte sie im Sterben Mistress Megs Hand. Das Kind, ein Mädchen, kam lebend zur Welt und wurde von seinem Vater und seinen Geschwistern aufgezogen. Mit ihrem letzten Atemzug bat sie, man möge das Kind auf den Namen Margaret taufen.
    Einen Monat nach Jenna Penners Tod wurde ich um Mitternacht von merkwürdigen Geräuschen geweckt, die vom Friedhof kamen. Ich stand auf, um nachzusehen, und sah, dass zwischen den Grabsteinen Ziegen grasten. Mistress Meg rief aus dem Schatten einer Eibe in der Nähe der Straße nach mir.
    Sie sagte: › Komm nicht in meine Nähe. Ich habe die Tollivers gepflegt, aber ich konnte sie nicht retten. Der Schwarze Tod hat sie alle geholt, Mutter, Vater und alle Kinder bis zu dem Jüngsten, das noch im Arm seiner Mutter lag. Ich habe danach ihr Haus gereinigt, aber die Pestilenz ist mir nach Hause gefolgt. Ich spüre klar und deutlich, dass ich von der Krankheit gezeichnet bin. Ich werde tun, was getan werden muss. Bitte kümmere dich um meine Ziegen.‹
    Dann verschwand sie in der Nacht. Ich habe Margaret Redfearn nicht mehr lebend gesehen.«
    » Margaret Redfearn?«, fragte Kit.
    » Ja«, antwortete Lilian. » Hat dir Lori nicht gesagt, dass Mistress Meg mit vollem Namen Margaret Redfearn hieß?«
    » Nein«, sagte Kit, » das hat sie mir nicht gesagt.«
    Eine Stille so tief wie der Ozean erfüllte den Raum. Jeder von uns saß reglos da, jeder war in seine Gedanken versunken, bis Lilian wieder das Wort ergriff.
    » Die Tollivers waren wie gesagt die einzigen Mitglieder der Pfarrei St. George’s, die der Pest zum Opfer fielen. Mistress Meg muss sich nach ihrer Infizierung in freiwillige Quarantäne begeben haben, um nicht Gefahr zu laufen, weitere Dorfbewohner anzustecken. Sie muss allein in ihrem Haus im Wald gestorben sein, ohne dass ihr jemand zur Seite stand.« Lilian beugte den Kopf. » Gott sei ihrer Seele gnädig.«
    » Unsere lieben Dorfbewohner hatten also recht«, sagte Amelia sanft. » Gamaliels Geschichte endet tragisch.«
    » Hm, tut mir leid«, sagte Lilian. Mit einem Schulterzucken, als wollte sie sich entschuldigen, hielt sie die Pergamentrolle, die Kit aus der zugemauerten Türöffnung befreit hatte, in die Höhe. » Die Geschichte ist noch nicht zu Ende, fürchte ich. Es gibt ein weiteres Zeichen am Ende des Textes.«
    » Wir werden es nicht erörtern, ja nicht einmal anschauen, wenn du dich nicht erst zu uns an den Tisch setzt und eine Tasse Tee trinkst«, sagte Kit bestimmt.
    Er stand auf, nahm ihr Pergamentrolle und Notizblock aus den Händen und führte sie zu ihrem Stuhl. Nell hatte gerade die große braune Teekanne hochgehoben, um ihre Tasse zu füllen, als die Türklingel ertönte.
    » Ich gehe öffnen«, sagte Emma und eilte aus der Küche.
    Einen Moment später kehrte sie mit Willis senior im Schlepptau zurück. Er hatte einen leicht geröteten Teint, und sein weißes Haar wirkte ein wenig zerzaust, aber sein dreiteiliger Anzug war ebenso makellos wie seine graue Seidenkrawatte.
    » Entschuldigen Sie bitte, dass ich störe«, sagte er, » aber ich bin wegen einer ziemlich dringenden Angelegenheit hier. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Myron Brocklehurst in diesem Moment auf dem Weg nach Anscombe Manor ist, begleitet von circa fünfzig von Mrs Thistles glühendsten Anhängern.«
    Amelia keuchte auf, und die Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    » Wie haben sie mich gefunden?«, fragte sie.
    » Sie haben Sie nicht gefunden, Mrs Thistle«, sagte Willis senior, » ich habe sie hierher eingeladen.«
    » Du hast sie eingeladen?«, sagte ich wie vom Donner gerührt.
    » Ja,

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