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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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der Mauer blieben wir stehen. Dort befand sich eine mit Ziegelsteinen und Mörtel zugemauerte Tür. Die Groteske, die Derek Howling Hal getauft hatte, ragte am Scheitelpunkt des Torbogens aus der Wand. Die kleinen Augen der Fratze waren nach oben verdreht, und der Mund war zu einem immerwährenden Schrei aufgerissen. Ein Eimer mit Seifenwasser und einer Scheuerbürste stand im Gras in der Nähe der Tür. Emma war also meiner Bitte, sie einer gründlichen Reinigung zu unterziehen, gefolgt.
    » Danke, dass du mir die Sache mit Whit erzählt hast«, sagte sie. » Ich werde am Donnerstag vor der Reitstunde ein Wörtchen mit ihm reden. Das Thema wird lauten: Den jüngeren Schülern ein gutes Vorbild sein.«
    » Aber sei nicht zu streng mit ihm. Nun, da ich Howling Hal mit eigenen Augen gesehen habe, muss ich zugeben, dass er ein ziemlich einladendes Ziel abgibt.«
    » Aber ein gutes Versteck ist er nicht«, sagte Kit. » Schaut ihn euch an. Sein Maul ist weit aufgesperrt, sodass es keinerlei Schutz vor den Elementen bietet. Eine Pergamentrolle, die Wind und Wetter ausgesetzt ist, würde darin keine drei Monate überdauern, geschweige denn drei Jahrhunderte.«
    » Ich kann euch versichern, dass es dahinter keine verborgene Nische gibt«, fügte Emma hinzu. » Da Derek und ich bei den Renovierungsarbeiten nicht von herabstürzenden Grotesken erschlagen werden wollten, haben wir uns zuvor vergewissert, dass sie fest in der Mauer verankert sind. Wir haben auch in ihre Rachen und Münder gespäht, aber nichts außer Regenwasser gefunden.«
    » Ich denke, wir können Hal als Versteck ausschließen«, sagte Amelia. » Aber er könnte uns den Weg zu dem tatsächlichen Versteck der Rolle weisen.«
    Mein Blick senkte sich auf die zugemauerte Tür.
    » Was ist auf der anderen Seite der Mauer?«, fragte ich.
    » Ein Lagerraum«, antwortete Emma. » Von drinnen kann man die Tür nicht sehen. Sie wurde lange, bevor Derek und ich Anscombe Manor gekauft haben, verputzt, sodass es wie eine durchgängige Wand aussieht.«
    » Mein Urgroßvater hat den Verputz anbringen lassen«, sagte Kit. » Aber die Ziegelsteine sind älter. Seht ihr, wie unregelmäßig sie sind? Sie wurden handgefertigt und stammen noch nicht aus industrieller Produktion.«
    » Derek meint, dass sie bis ins vierzehnte Jahrhundert zurückreichen könnten«, sagte Emma. » Ich erinnere mich nicht mehr, was ihn zu dieser Annahme verleitet hat, aber ich glaube, es hat etwas mit dem Lehm zu tun, aus dem sie gebrannt wurden, mit der Verarbeitungsweise und auch dem Grad der Verwitterung.«
    Diese Informationen genügten mir, um überzeugt zu sein, dass Gamaliel die versiegelte Türöffnung als Versteck benutzt hatte. Ich trat an die Tür und machte mich daran, jeden einzelnen Ziegelstein einer Druckprobe zu unterziehen, um herauszufinden, welcher sich ein wenig bewegen ließ.
    » Sei nicht albern, Lori«, sagte Emma. » Wenn einer der Ziegelsteine locker wäre, wäre er schon längst herausgef…« Als sie sah, wie der mittlere Ziegelstein in der obersten Reihe ein wenig meinem Druck nachgab, hielt sie abrupt inne.
    » Was wolltest du sagen, Emma?« Ich warf ihr einen ironischen Blick über die Schulter zu.
    » Na ja, da es sich nicht um einen tragenden Ziegelstein handelt und er sich außerdem direkt unter dem Türsturz befindet, wo er mehr oder weniger vor den Elementen geschützt ist«, murmelte sie stirnrunzelnd, » könnte er auch ohne festen Mörtelmantel ein paar Jahrhunderte an Ort und Stelle geblieben sein.«
    » Er könnte nicht nur«, sagte ich ungeduldig, » er ist es.« Ich trat von der Tür zurück. » Kit, du bist größer als ich und hast mehr Kraft in den Händen. Würdest du versuchen, ihn herauszulösen?«
    Kit brauchte nicht nur die ganze Kraft seiner Finger, sondern auch sein Taschenmesser, um zu Ende zu bringen, was ich begonnen hatte, dennoch dauerte es nicht lange, bis er den losen Ziegelstein in der Hand hielt und Amelia eine bebänderte Schriftrolle reichte.
    Ich dankte ihm und sah dann zu der Groteske mit dem zum ewigen Schrei aufgerissenen Mund hinauf. » Vielen Dank, Howling Hal. Ich werde meinen Buben sagen, sie sollen dir in Zukunft mehr Respekt entgegenbringen.«
    » Hat jemand Lust auf eine Tasse Tee?«, fragte Nell.
    Während der Rest von uns an dem alten Refektoriumstisch in Emmas riesiger Küche saß und sich Tee, Scones und reichlich von der hausgemachten Schwarzen-Johannisbeer-Marmelade schmecken ließ, zog sich Lilian in die Bibliothek

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