Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
sich neben Mr Barlow. Als Bill mich bemerkte, sprang er die Treppe hinauf auf die Terrasse.
    » Was geht hier vor?«, fragte ich.
    » Die Umsetzung eines Plans, den Vater und ich ausgeheckt haben. Ich glaube, es wird ganz nach deinem Geschmack sein.« Er spähte die Auffahrt entlang und nickte. » Da kommen sie.«
    Eine buntgemischte Flotte von Fahrzeugen, angeführt von Myrons rotem Ferrari, tauchte zwischen den Azaleen auf, die die gewundene Auffahrt von Anscombe Manor säumten. Einer der Stallburschen, der sich am südlichen Gatter postiert hatte, winkte die Autos, Wohnmobile und Kleintransporter durch das geöffnete Gatter auf die Koppel, wo sie parken konnten. Der zweite Stallbursche wies die aussteigenden Fahrer und Passagiere an, sich auf der gekiesten runden Fläche vor der Terrasse zu versammeln. Ich erkannte auch Daffodil Deeproots unter dem farbenfrohen Völkchen.
    Myron stieg aus seinem Sportwagen und schlenderte lässig durch die Menge, wobei er immer wieder das Friedenszeichen machte und in seiner weichen, beruhigenden Stimme aufmunternde Worte murmelte. Er sah genauso aus, wie Bree ihn beschrieben hatte, als stünde er Model für Aufnahmen in einem Hippie-Museum. Alles an ihm wirkte irgendwie falsch. Ich vermutete, dass ein kräftiger Ruck an seinem blonden Pferdeschwanz und seinem Schnurrbart genügt hätte, um beides als Attrappe zu entlarven, und seine makellose Jeans sah aus, als wäre sie gestärkt und gebügelt worden. Er war zu alt, um ein Blumenkind zu sein– mindestens Ende vierzig–, und auch wenn sein dünnes ovales Gesicht leidlich attraktiv war, hatte sein durchdringender Blick etwas Beängstigendes. Bree hatte seinen Laserblick als gruselig bezeichnet; wahrscheinlich glaubte er, er könne Bewusstseinskontrolle auf seine naiven Anhänger ausüben. Und allem Anschein nach tat er das auch.
    Die vor der Treppe aufgereihten Stallburschen bildeten eine Lücke, um Myron durchzulassen. Er stellte einen Fuß– er trug trotz der herbstlichen Temperaturen Sandalen– auf die unterste Stufe, aber als der stechende Blick aus seinen blauen Augen auf den milden Blick von Willis senior traf, stutzte er. Und zog nach kurzem Zögern den Fuß wieder zurück.
    » Wir sind auf Mutter Maes Aufforderung gekommen«, sagte er. » Wollen Sie sich uns vielleicht in den Weg stellen?«
    » Keineswegs«, sagte Willis senior liebenswürdig. » Ich bin nur der bescheidene Diener dieser großartigen Dame. Während Ihnen eine Privataudienz gewährt wird, habe ich die Aufgabe, in der Zwischenzeit die Menge bei Laune zu halten.«
    » Ach so, wenn das so ist«, sagte Myron mit einem arroganten Grinsen, das ich ihm am liebsten mit einer schallenden Ohrfeige aus dem Gesicht gewischt hätte.
    Mit einer Handbewegung forderte Bill ihn auf, vor ihm die Treppe hinauf und ins Haus zu gehen. Bill folgte ihm nach drinnen, während Bree aus dem Haus eilte und sich wieder an den Falttisch setzte.
    » William wird diesen Myron doch hoffentlich nicht auf Amelia hetzen, oder?«, fragte Lilian besorgt. » Das steht sie nicht durch.«
    » Mach dir keine Sorgen um Amelia«, sagte Emma vertrauensvoll. » Nell ist Myron mehr als gewachsen.«
    » Und Bill auch«, murmelte ich.
    Willis senior wartete, bis Bill die Tür hinter sich und Myron geschlossen hatte, und hob dann den Kopf, um in die Menge zu blicken. Er sprach mit ruhiger, klarer Stimme, die das Gemurmel, das sich in Myrons Abwesenheit erhoben hatte, übertönte und schließlich gänzlich zum Verstummen brachte.
    » Lassen Sie uns über die Schönheit der Natur sprechen«, sagte er.
    » Nur zu«, erwiderte eine rotwangige Frau mit Bommelmütze.
    » Auch schon gerafft«, sagte eine Brünette, die neben ihr stand.
    » Lassen Sie uns über die Schönheit der Natur sprechen«, wiederholte Willis senior, » und Ihre Rolle bei ihrer Zerstörung.«
    Es dauerte einen Moment, bis die Bowenisten seine Worte begriffen hatten, aber dann kam Bewegung in die Menge. Einige murmelten ungehaltene Worte und schüttelten den Kopf.
    » Das ist nicht cool, alter Herr.«
    » Was hat der vor?«
    » Der Typ verzapft Blödsinn.«
    » Wer ist dieser Clown eigentlich?«
    Daffodil Deeproots trat vor, und das Gemurmel erstarb. » Wir lieben Mutter Erde«, verkündete sie. » Wir würden ihr nie Schaden zufügen.«
    » Wissentlich vielleicht nicht«, sagte mein Schwiegervater. » Wie viele von Ihnen haben der Bewegung der Bowenisten Geld gespendet?«
    » Wir alle«, antwortete Daffodil und fügte im Singsang eine

Weitere Kostenlose Bücher