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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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mich an der Haustür abfing und mir sagte, es sei ihr strikt untersagt, Willis senior zu stören, es sei denn, es handle sich um einen verheerenden Hausbrand oder eine atomare Katastrophe. Da mein Anliegen nicht in diese Kategorie fiel, fuhr ich nach Hause, aber auch dort hatte ich keinen Erfolg. Weder Tante Dimity noch Bill sagte das affengesichtige Symbol etwas.
    Am nächsten Morgen nahm ich die Skizze mit in die Küche, in der Hoffnung, sie würde mich doch noch zu einem Geistesblitz inspirieren. Bei mir funktionierte diese Strategie nicht, dafür zeitigte sie ein Ergebnis aus einer völlig unerwarteten Richtung. Will und Rob warfen nur einen kurzen Blick auf die Zeichnung und brachen in ein verdächtig fröhliches Gekicher aus.
    » Was gibt’s zu lachen?«, fragte ich.
    » Das ist Howling Hal«, brachte Will glucksend hervor.
    Ich starrte ihn an. » Wer ist bitte Howling Hal?«
    » Er ist eines dieser lustigen Gesichter auf Anscombe Manor«, sagte Will.
    » Whit Kerby hat mal probiert, ihn anzupinkeln«, erzählte Rob grinsend, » aber er konnte nicht so hoch pinkeln.«
    » Und hat stattdessen die Tür getroffen«, führte Will aus und hielt sich vor Lachen den Bauch.
    » Die Tür benutzt niemand, Mami«, beeilte sich Rob zu sagen, nachdem er meinen entsetzten Gesichtausdruck bemerkt hatte.
    » Die ist zugemauert«, fügte Will hinzu.
    Ich machte mir im Geiste eine Notiz, mit Emma über Whit Kerbys seltsame Vorstellung von Spaß zu reden, und erteilte den Jungen eine kurze Lektion über die Wichtigkeit von Körperhygiene. Auf der Fahrt zur Schule fragte ich sie, was es denn mit diesem Howling Hal auf sich hatte. Den Jungen zufolge war Hal eine von ungefähr einem Dutzend Steinstatuen, die die rückwärtige Mauer des mittelalterlichen Turms von Anscombe Manor zierten.
    Diese Mauer erfüllte sämtliche Kriterien für ein ideales Versteck– der Turm war sehr alt, leicht zugänglich und lag innerhalb der Grenzen der Pfarrei St. George’s. Also nichts wie hin, sagte ich mir. Auf der Rückfahrt von Upper Deeping rief ich vom Handy aus Amelia und Lilian an. Beide waren bereit, mich in einer Stunde in Anscombe Manor zu treffen. Als Letztes rief ich Emma an, um ihr unser unmittelbar bevorstehendes Eintreffen anzukündigen. Ferner bat ich sie, die zugemauerte Tür unter dem Relief von Howling Hal abzuspritzen.
    Lilian und Amelia trafen zehn Minuten vor mir in Anscombe Manor ein. Inzwischen hatte Lilian Amelia mit Emma, Nell und Kit bekanntgemacht. Da sie erst am Nachmittag Reitunterricht gaben, waren sie begierig, uns bei unserer Suche zu helfen. Lilian hatte ihnen bereits die Originalzeichnung des affengesichtigen Motivs gezeigt. Und sie hatten es augenblicklich als Howling Hal identifiziert.
    » Als wir einzogen, hat Derek den Grotesken einen Namen gegeben«, erklärte Emma, während sie uns um die Ostseite des weitläufigen Hauses zur rückwärtigen Turmmauer führte. » Und zwar Howling Hal, Whinning Wally, Grimacing Gert, Mourning Millie…«
    » Entschuldige bitte«, unterbrach ich sie, » aber was sind Grotesken?«
    » Kleine Steinskulpturen, die an einem Gebäude angebracht sind.«
    » Wie Wasserspeier, zum Beispiel?«, fragte ich.
    » Sie werden oft mit Wasserspeiern verwechselt«, erklärte Emma, » aber im Gegensatz zu Wasserspeiern erfüllen Grotesken keinen praktischen Zweck. Wasserspeier sind Wasserableitungen an den Traufrinnen der Dächer. Das Regenwasser fließt durch eine hintere Öffnung hinein und vorn aus dem Mund wieder heraus. Grotesken hingegen sind rein dekorativer Natur. Unsere stellen menschliche Gesichter da, aber oft werden auch Fabelwesen abgebildet.«
    » Grotesken haben häufig satirischen Charakter«, warf Amelia ein. » In dem Fall haben die Steinmetze ihnen zwar verzerrte, aber durchaus erkennbare Züge verliehen, um Menschen lächerlich zu machen, die ihnen zuwider waren.«
    » Stellt euch vor, es würde ein wenig schmeichelhaftes in Stein gemeißeltes Porträt von euch geben.« Ich schüttelte den Kopf. » Ich nehme an, es lohnt sich, nett zu Steinmetzen zu sein.«
    Als wir um die nordöstliche Ecke des Turms bogen, deutete Emma auf die » lustigen Gesichter«, wie Will und Rob sie nannten. Die meisten der kleinen Skulpturen befanden sich hoch an der mit Zinnen versehenen Dachrinne. Es handelte sich um satirisch verzerrte Fratzen, mit Ausnahme von Mourning Millie– die Trauernde Millie mit ihrer zutiefst betrübten Miene hätte jedem Begräbnis Ehre gemacht. Ungefähr an der Mitte

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