Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
lief ich zum Fenster und zielte im Beidhandanschlag auf den davonfliegenden Teufel. In dem Moment, wo ich den Finger krümmte, schwenkte Toorsom nach links ab, wodurch ihn meine Kugel verfehlte.
    Ein weiterer Schuß wäre zwecklos gewesen, weil die Distanz bereits zu groß war. Fliegen müßte man können! dachte ich grimmig, während ich den Diamondback ins Leder steckte.
    Ich wandte mich um und schluckte, als mein Blick auf das bedauernswerte Mädchen fiel. Wegen des neuerlichen Schocks, den sie erlitten hatte, mußte sie ins Krankenhaus.
    Ehe ich verhindern konnte, daß Ella Corkindale das verwüstete Zimmer ihrer Tochter betrat, war sie schon drinnen und jammerte wie ein griechisches Klageweib.
    Sie war einem Nervenzusammenbruch nahe, und niemand konnte sie beruhigen. Weinend warf sie sich über Maggie und schrie verzweifelt: »Mein Kind! Mein armes Kind! Es stirbt! O Gott, laß es nicht zu!«
    Hilflos und ratlos stand Trevor Corkindale da und sah mich mit flatternden Lidern an.
    »Hufen Sie einen Krankenwagen, Mr. Corkindale«, sagte ich.
    Er nickte geistesabwesend. »Ja. Ja, sofort.«
    ***
    Chase Croft traute seinen Augen nicht, als er das Ungeheuer auf dem Dach des Corkindaleschen Hauses landen sah. Obwohl Toorsom keine Eile zeigte, ließ Chase vieles geschehen, ohne zu reagieren.
    Er konnte einfach nichts tun!
    Verließ er sich auf Tony Ballard und Professor Selby? War ihm unbewußt klar, daß er nicht mehr als diese beiden Männer tun konnte?
    Er sprang erst von seinem Motorrad, als er die Schüsse im Haus hörte. Konfus rannte er auf das Haus zu. Als er den halben Weg zurückgelegt hatte, flog das Fenster auf, das zu Maggies Zimmer gehörte, und dieses schreckliche Ungeheuer sprang heraus.
    Es breitete seine großen Flügel aus und lag förmlich auf der Luft. Jetzt bewegte der Gehörnte sie mit kräftigen Schlägen und entfernte sich rasch.
    Tony Ballard erschien am Fenster und schoß dem fliegenden Teufel nach, vermochte ihn aber nicht aus der Luft herunterzuholen. Natürlich wäre Chase jetzt gern bei Maggie gewesen, aber wichtiger war es wohl, herauszufinden, wohin dieser verfluchte Teufel flog, deshalb kehrte Chase um und rannte zu seinem Motorrad zurück.
    Einfach würde es nicht sein, dranzubleiben, denn der Straßenverlauf war mit Toorsoms Flugrichtung nicht identisch. Dennoch wollte Chase Croft alles versuchen, ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
    Er startete die Maschine und raste los.
    ***
    Morron Kull blieb nichts anderes übrig, als auf Toorsom zu warten. Zorn durchpulste ihn. Wenn er den Herrn des Feuers nicht so sehr gebraucht hätte, hätte er sich längst von ihm getrennt.
    Kull überlegte sich Maßnahmen, die geeignet waren, sich den eigensinnigen Teufel gefügig zu machen.
    Aber es würde nicht einfach sein, Toorsom an die Kandare zu nehmen, dessen war sich der junge Dämon bewußt. Er befand sich im aufgelassenen Lager eines Wohnstudios, das pleite gemacht hatte.
    Man hatte so ziemlich alles ausgeräumt; nur jene Möbel, die nicht mehr abholenswert gewesen waren, hatte man zurückgelassen. Man hätte damit eine Wohnung einrichten können.
    In einem der Sessel saß Morron Kull und wartete auf Toorsoms Eintreffen. Ein Geräusch ließ ihn aufblicken. Am anderen Ende der Lagerhalle öffnete sich eine Tür, und Toorsom erschien.
    Morron Kull erhob sich. Er sah dem Sprengmeister des Satans an, daß die Dinge nicht so gelaufen waren, wie er geglaubt hatte, und er gönnte ihm diese Schlappe.
    Er hoffte, daß sich Toorsom endlich auf das besinnen würde, weshalb sie nach London gekommen waren.
    ***
    Lance blieb bei Trevor Corkindale; ich begleitete Maggie und ihre Mutter ins Krankenhaus. Während die Ärzte sich um Mutter und Tochter kümmerten, rief ich zu Hause an.
    Boram, der nie schlief, meldete sich mit seiner hohlen, rasselnden Stimme.
    »Ist noch jemand auf?« erkundigte ich mich.
    »Nein, Herr«, antwortete der Nessel-Vampir.
    »Hör zu, ich möchte, daß du Mr. Silver ans Telefon holst«, sagte ich.
    »Sofort, Herr«, gab der weiße Vampir zurück, und ich hörte, wie er den Hörer auf den Tisch legte.
    Es dauerte etwa eine halbe Minute, bis sich der Ex-Dämon meldete. Ich erzählte ihm von Toorsoms Vandalen-Auftritt.
    »Wie war der Name?« fragte Mr. Silver sofort.
    »Toorsom. Weißt du etwa, wer das ist?«
    »Und ob.«
    »Wer denn?« wollte ich wissen.
    »Satans Sprengmeister«, antwortete der Hüne mit den Silberhaaren. »Der Herr des Feuers. Was will der in London?«
    »Morron Kull

Weitere Kostenlose Bücher