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170 - Der Herr des Feuers

170 - Der Herr des Feuers

Titel: 170 - Der Herr des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Schädel und würde in wenigen Sekunden das Fenster mit den dicken, widerstandsfähigen Hörnern durchstoßen.
    Weit war sein grauenerregendes Maul aufgerissen, und aus der Tiefe seiner Kehle drang ein Laut, der jedem Menschen durch Mark und Bein gegangen wäre.
    Roxane nahm behutsam die Hand von der Stirn und wollte sich zurückziehen.
    Mit wenigen Schritten erreichte der Ex-Dämon die Tür, die in Maggie Corkindales Zimmer führte, und dann passierte alles buchstäblich auf einmal.
    Toorsom prallte mit den Hörnern gegen das doppelte Thermoglas. Das Fenster zerplatzte, als hätte jemand mit einem riesigen Hammer dagegengeschlagen.
    Roxane wirbelte herum und sah mit dem Splitterregen Toorsom hereinsausen. Sie wollte ihre Hexenkräfte aktivieren und den Gehörnten mit knisternden Blitzen attackieren, doch ehe sie soweit war, streckte ein brutaler Schlag sie nieder.
    Mr. Silver hörte das Klirren des Glases und wollte die Tür aufstoßen, aber Höllenkräfte machten das unmöglich, und die mußte der Ex-Dämon erst brechen.
    Der Lärm hatte Maggie aus dem Schlaf gerissen, und als sie das Ungeheuer erblickte, fing sie an, wie am Spieß zu schreien.
    Toorsom stürzte sich mit vorgestreckten Krallen auf sie; wie eine Lawine kam er über sie, stieß sie nieder und begrub sie unter sich.
    Er breitete die Flügel über seinem Opfer aus und preßte Maggie auf den Boden, aber nicht lange, dann wich der Druck, und Toorsom schleifte sie an Roxane vorbei durch das Krankenzimmer, auf das Fenster zu.
    Unter ihrem Körper klimperten und klirrten die Glasscherben. Sie hatte aufgehört zu schreien, brachte keinen Laut mehr heraus und war einer Ohnmacht nahe.
    Toorsom verletzte sie nicht. Er hielt sie lediglich an Armen und Beinen fest und sprang mit ihr aus dem Fenster.
    ***
    Ich suchte Morron Kull verbissen, wollte mich nicht damit abfinden, daß er verschwunden war, raste durch die nächtlichen Straßen, und der kalte Wind zerrte an meinem Gesicht und trieb mir die Tränen in die Augen.
    Einmal glaubte ich, Kull wiedergefunden zu haben, aber dann war es nur ein Spätheimkehrer oder Frühaufsteher, der verständnislos den Kopf schüttelte, weil ich mit einem solchen Tempo unterwegs war.
    Enttäuscht und wütend kehrte ich um, als ich einsah, daß meinem Eifer kein Erfolg beschieden sein würde. Chase Croft und Lance Selby warteten im Rover auf mich.
    Lance hatte sich noch nicht erholt, war immer noch angeschlagen. Meiner Ansicht nach war die Sache für ihn gelaufen. Es wäre sträflich leichtsinnig gewesen, wenn ich ihn ermuntert hätte, weiterzumachen.
    Mein Freund hatte jetzt eine Pause dringend nötig, deshalb sagte ich: »Ich bringe dich heim.«
    »Und was weiter?« fragte Lance erschöpft.
    »Du hältst erst einmal eine Weile still, okay? Erst wenn du wieder bei Kräften bist, bin ich mit deiner Mitarbeit einverstanden. Aber nicht mogeln, denn damit würdest du dich ins eigene Fleisch schneiden.«
    »Kann ich für ihn einspringen?« fragte Chase Croft. Eifer glänzte in seinen Augen.
    »Ihr Mut ehrt Sie«, antwortete ich, »aber Sie haben gesehen, womit wir es hier zu tun haben. Dem sind Sie nicht gewachsen.«
    »Mein Haß macht mich stark!« behauptete Chase, »ich will Toorsom zurückgeben, was er Maggie angetan hat.«
    »Sie können ihm nichts anhaben. Ihr Haß würde Sie lediglich unvorsichtig machen und in große Schwierigkeiten bringen. Damit wäre niemandem gedient, Chase. Glauben Sie mir, es ist besser, wenn Sie sich heraushalten. Fahren Sie nach Hause und bleiben Sie da. Lassen Sie den Dingen, die Sie nicht beeinflussen können, ihren Lauf.«
    »Wie erfahre ich, wie die Sache ausging?« wollte Chase Croft wissen. »Es wird nicht in der Zeitung stehen.«
    »Wenn es vorbei ist, komme ich zu Ihnen und erzähle Ihnen alles, okay?«
    Der Junge nickte. »Viel Glück, Mr. Ballard.« Er wandte sich an meinen Freund. »Und Ihnen wünsche ich, daß Sie bald wieder in Form sind, Professor Selby.«
    Sobald er ausgestiegen war, drehte ich den Zündschlüssel.
    ***
    Trotz des zusätzlichen Gewichts, das unter Toorsom hing, hatte er beim Fliegen keine Mühe. Maggie behinderte ihn in keiner Weise.
    Selbst wenn sie dreimal so schwer gewesen wäre, hätte Toorsom sie mit Leichtigkeit getragen. Seine Kraft war enorm, und die große Spannweite seiner Flügel machte es möglich, daß er über weite Strecken zu segeln vermochte, ohne einen Schlag zu tun.
    Er wußte Aufwinde zu nutzen und verstand es, sich von ihnen tragen zu lassen. Ohne

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