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170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

Titel: 170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire
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wäre sie für Marcus eine größere Hilfe. Der Dieb hatte vermutlich die Lanze und die Falken. Um die Vögel wiederzubekommen, war es nötig, die Lanze zu finden.
    Sie musste darauf vertrauen, dass die Macht von Ga Buidhe an Lamhaigh ihr den richtigen Weg weisen würde.
 

  21. KAPITEL
     
    Es war nicht schwierig, die Burg durch das Tor zu verlassen. Keelin wurde von den Wachen nicht angesprochen, als sie hindurchritt – sie hielt es indes für möglich, dass die Männer sie nicht richtig erkannt hatten und davon ausgegangen waren, dass sie zu den Reitern des Grafen gehörte.
    Sie ritt durch das Dorf und folgte den Spuren von Marcus’ kleiner Schar in Richtung Süden. Eisiger Wind fuhr durch ihre Kleidung, doch sie ritt unbeirrt weiter. Was blieb ihr anderes übrig, als die Lanze zu suchen? Sie konnte sich nicht darauf verlassen, dass Marcus oder einer seiner Gefährten das Heiligtum fand, denn der Dieb war vermutlich gerissen genug, seine Spuren zu verwischen.
    Bald erreichte sie eine niedrige Holzbrücke an einer schmalen, zugefrorenen Stelle des Stromes. Der Wind fegte über das offene Land, und Keelin presste sich an das Pferd, um die Wärme des Tieres zu spüren.
    Marcus war ihr gewiss bereits weit voraus, denn seine Spuren waren in den Schneewehen nur noch schwach sichtbar. Keelin konnte die Hufabdrucke kaum mehr erkennen und hoffte, dass es Marcus leichterfiele, nachzuvollziehen, welchen Weg der Dieb eingeschlagen hatte.
    Sie ritt über die Brücke und war soeben im Begriff, ihr Pferd anzuspornen, als sie zum ersten Mal das Kraftfeld von Ga Buidhe an Lamhaigh spürte. Die Lanze war nicht dort, wohin Marcus’ Spuren führten. Die Kraft kam vielmehr aus dem Westen, von dem Hügelland jenseits der Grenzen von Wrexton.
    Keelin schaute zu den einsamen Hügeln und wusste, dass die Lanze dorthin gebracht worden war. Die Reiterschar des Grafen war indes Richtung Süden unterwegs.
    Doch ihr blieb keine andere Wahl. Sie musste der Lanze folgen und hoffen, dass Marcus umkehrte. Wenn sie es nicht tat, würde der Dieb einen großen Vorsprung erlangen, und Ga Buidhe an Lamhaigh wäre für immer verloren.
    Die Diebe mussten die Burg entweder viel früher verlassen haben, als Marcus angenommen hatte, oder sie ritten sehr schnell. Anders konnte er sich nicht erklären, dass es den Schurken bislang gelungen war, seiner kleinen Schar zu entkommen.
    Der Graf, Sir William und Sir Robert verfolgten die Diebe nach wie vor in südlicher Richtung und untersuchten auch die undeutlichsten Spuren. Marcus konnte sich nicht erinnern, jemals so zornig gewesen zu sein. Seine Gastfreundschaft war auf das Schändlichste von ein paar heruntergekommenen Rittern missbraucht worden. Sie hätten ihm das Gold aus seinem Herrengemach rauben können, oder die kostbaren Gewänder, die in der Truhe seines Vaters lagen.
    Ihm indes die Falken zu stehlen … Marcus konnte seinen Zorn kaum bändigen. Er brannte darauf, die Bastarde einzuholen und sie dafür büßen zu lassen, dass sie seine teuren Jagdvögel in größte Gefahr brachten.
    „Lord Wrexton!“, rief Sir William. „Wir müssen den Pferden etwas Ruhe gönnen. Sie sind vollkommen erschöpft.“
    Das Wetter wurde zusehends schlechter. Zunächst war nur wenig Schnee gefallen, doch mittlerweile hatte ein wahrer Schneesturm eingesetzt. Es war beinahe unmöglich, die Hand vor Augen zu sehen, und sie hatten die Spuren der Diebe verloren. Dennoch ging Marcus davon aus, dass sie die Schurken bald einholen würden, da diese mit den abgehalfterten Pferden und der schweren Last ihren Vorsprung kaum weiter ausbauen konnten.
    „Wir reiten weiter“, sagte er verbissen und versuchte, sich mit einem dicken Schal vor dem schneidenden Wind zu schützen. Allein der Gedanke an Keelin, die im Augenblick sicherlich in ihrer behaglichen Kammer ruhte, tröstete ihn ein wenig.
    Sie war vermutlich inzwischen ins Bett gegangen, hatte sich in die dicken Decken gehüllt und lauschte dem Wind, der um die Zinnen der Burg heulte. Was würde er geben, jetzt bei ihr zu liegen und sie mit seinem Körper zu wärmen!
    Narr! , schalt er sich im Stillen. Er benahm sich schon wie der Possenreißer aus dem Schauspiel, da er von Keelin immer noch nicht abließ, obwohl sie deutlich gemacht hatte, dass sie Wrexton in Kürze verlassen würde, um nach Hause zurückzukehren. Sie würde einen Mann ehelichen, dessen Namen sie nicht kannte, würde Kinder bekommen …
    Verflucht! Das durfte er nicht zulassen!
    Er war nicht der Narr in

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