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170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

Titel: 170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire
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Kopf.
    „Bleibt liegen und bewegt Euch nicht“, sagte Marcus, als er sich neben sie auf das Bett setzte. Er verspürte ein übermächtiges Gefühl, sie zu beschützen und vor allem Unheil zu bewahren. Es wühlte ihn zunehmend auf, mit anzusehen, dass sie Schmerzen litt. Was er in diesem Augenblick für Keelin empfand, übertraf jegliches Mitgefühl, das er je für einen Gast übrig gehabt hatte, aber er konnte sich nicht erklären, wie in dieser kurzen Zeit eine so tiefe Bindung zu dieser schönen Frau entstehen konnte.
    Es mochte sich bewahrheiten, dass er verhext war, doch er fühlte sich nicht in Satans Klauen gefangen. Das Gegenteil war der Fall. Wann auch immer Marcus Keelin O’Shea in seinen Armen hielt, hatte er das Gefühl, dem Allmächtigen und seinen Heiligen näher zu sein.
    Keelin fühlte sich völlig erschöpft. Sie wusste, dass sie versuchen musste zu schlafen, aber die Ereignisse des Tages hatten sie völlig durcheinandergebracht. Obwohl sie leicht benommen war, stieg sie aus dem Bett und ging hinüber zum Herdfeuer. Bevor Marcus aus der Kammer gegangen war, hatte er noch vorsorglich das Feuer geschürt, sodass die Flammen eine angenehme Wärme verbreiteten. Sie setzte sich auf den Stuhl neben dem Kamin und zog die Beine an. Gedankenversunken spielte sie mit dem kurzen Lederband, das zuvor Marcus’ Haar zusammengehalten hatte.
    Der junge Graf hatte sich mit großer Hingabe um sie gekümmert. Ihr wurde ganz warm ums Herz, auch wenn der Gedanke an ihn sie heftig aufwühlte.
    Sie musste nach Irland zurückkehren. Es war an der Zeit, Ga Buidhe an Lamhaigh wieder zu ihrem Clan zu bringen.
    Keelin zog die Beine eng an ihren Körper und legte das Kinn auf die Knie. Das seidige schwarze Haar fiel ihr über die Schultern bis zum Rücken hinab und bedeckte die angewinkelten Beine. Das Lederband schien in ihren Handflächen zu glühen, als sie es in ihr Mieder, nahe bei ihrem Herzen, schob.
    Allein der Gedanke, Marcus verlassen zu müssen, quälte sie, doch sie hatte ihre Pflicht nicht vergessen. Vor allem anderen war sie dem Clan der Ui Sheaghda zu Treue verpflichtet. Sie war gezwungen, einen Anführer zu ehelichen, den ihr Vater für sie vorgesehen hatte, damit die Sicherheit ihres Clans gewährleistet war. Es stand nicht ihr zu, Entscheidungen zu treffen.
    Keelin wischte sich eine Träne von der Wange und strich versonnen über ihr Haar. Sie durfte es nicht zulassen, dass ihre Gefühle für Marcus noch stärker wurden, denn sie empfand ohnehin schon zu viel für ihn. Zwar hatte sie in Herzensangelegenheiten wenig Erfahrung, aber sie glaubte nicht, je einem anderen Mann zu begegnen, der ein so aufrechter und ehrenwerter Mensch war wie Marcus de Grant. Er war freundlich und rücksichtsvoll, unerschütterlich im Geiste und kraftvoll in seinem ganzen Auftreten.
    Er darf mir nichts bedeuten, redete Keelin sich unaufhörlich ein. Sobald sie sich besser fühlte, würde sie Wrexton Castle verlassen. Tiarnan wäre in guten Händen und würde sich hier wohlfühlen. Im Frühjahr würde sie dann dafür sorgen, dass sich Männer ihres Clans auf den Weg machten, um den alten Mann sicher nach Kerry zu bringen. Sie musste es ihm ermöglichen, seinen Lebensabend in der Heimat verbringen zu können.
    Zunächst galt es jedoch, Ga Buidhe an Lamhaigh aus dem Maultierkarren zu holen. Das Feuer in den Stallungen hatte ihr verdeutlicht, wie unsicher das momentane Versteck war. Der Brand hätte ebenso gut das Vorratsgebäude erfassen können, und Ga Buidhe an Lamhaigh wäre unwiederbringlich verbrannt.
    Keelin blieb keine andere Wahl, als die Lanze zu holen und in ihre Kammer zu bringen, wo das Heiligtum bis zu ihrer Abreise sicher verwahrt wäre. Gewiss würde weder ein Feuer noch irgendein anderer unvorhergesehener Zwischenfall die Lanze gefährden, wenn sie ein gutes und sicheres Versteck in der Kammer gefunden hatte.
    Es war bedauerlich, dass sie nicht in der Lage war, ihr Herz genauso zu schützen.
 

  10. KAPITEL
     
    Der Schaden an den Stallungen war beträchtlich. Das Dach war zerstört, und nur die tragenden Balken des Gebäudes waren stehen geblieben, zusammen mit einigen wenigen Pferdeboxen. Der Geruch von verbranntem Holz war schier unerträglich, und Marcus beschloss, dass die Errichtung einer völlig neuen Stallanlage unumgänglich war.
    Er ließ seinen Blick über den Burghof schweifen und versuchte, bei jedem Gebäude die Brandgefahr einzuschätzen. Bei weitem zu viele Bauten bestanden aus Holz. Sein Vater und

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