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170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

Titel: 170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire
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sie sich zum Schießplatz begaben. Sie hatte sich zunächst geweigert, mit Pfeil und Bogen zu üben, aber es war ihm schließlich gelungen, sie zu überreden, einen warmen Mantel anzulegen und ihm zu dem Gelände zu folgen, wo seine Mannen auf Zielscheiben schossen.
    Die meisten Wege waren von Schnee und Eis befreit, und so war es keinesfalls beschwerlich, den entlegenen Winkel hinter der Burganlage aufzusuchen, wo niemand durch einen verirrten Pfeil verletzt werden konnte.
    „Nein, Marcus“, erwiderte Keelin aufrichtig. „Es tut mir gut, mal wieder an der frischen Luft zu sein.“
    Tatsächlich hatten ihr die letzten beiden Tage zugesetzt, da alle Bewohner Wrextons wegen des schlechten Wetters im Bergfried oder in den Unterkünften geblieben waren. Dennoch waren die Gäste, die vor dem Sturm Schutz in der Burg gefunden hatten, recht unterhaltsam gewesen.
    Unter den Reisenden befand sich eine Gruppe von Komödianten. Diese Männer zogen gemeinsam mit ihren Familien durch die wohlhabenden Besitztümer im Westen Englands und führten Maskenspiele auf für das bevorstehende Weihnachtsfest. Sie waren gerade nach Wrexton unterwegs gewesen, als der Sturm sie überrascht hatte, und so hatten sie sich beeilt, die Burg zu erreichen, bevor der heftige Schneefall einsetzte.
    Seitdem hatten sie vor den versammelten Gästen zwei Vorführungen gegeben, die von allen mit Begeisterung aufgenommen worden waren.
    Und in der ganzen Zeit hatte Marcus sich von Keelin ferngehalten. Er hatte nicht mehr ihre Nähe gesucht, seit sie sich in ihrer Kammer begegnet waren, doch sie war immer noch so aufgewühlt wie in jener Nacht voller Zärtlichkeit.
    Sie vermisste ihn.
    Gewiss, Keelin versuchte, sich abzulenken. Denn schließlich musste Adam nach wie vor versorgt werden, und auch die Eltern der kleinen Peg brauchten ihre Hilfe. Aber sämtliche Aufgaben vermochten nicht zu verhindern, dass ihre Gedanken zu jenen innigen Augenblicken schweiften, da Marcus sie im Schein des Feuers in seinen Armen gehalten und sie sich ihm beinahe mit Leib und Seele hingegeben hatte.
    „Seht Ihr das rote Tuch an der großen Eiche?“, fragte der Graf und bedeutete Keelin, stehen zu bleiben.
    Sie nickte und sah blinzelnd in die Ferne.
    „Das wird Euer erstes Ziel sein“, fuhr er fort. „Wenn Ihr diese Übung geschafft habt, werden wir uns den weiter hinten liegenden Zielen zuwenden.“
    Keelin befeuchtete ungeduldig ihre Lippen. Sie strich das Haar zurück, hob den Bogen und legte den Pfeil so an die Sehne, wie Marcus es ihr zuvor gezeigt hatte.
    „Nein“, sagte er und stellte sich hinter sie, „Ihr seid zu verspannt. Wisst Ihr noch, was ich Euch bei unserer ersten Übung erklärt habe? Ihr müsst lockerer werden.“ Er legte beide Hände auf ihre Schultern, und ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken. Sie zwang sich, einzig und allein den Bogen im Blick zu haben, den Pfeil, das Ziel, doch sie konnte an nichts anderes denken als an Marcus, seine Berührungen, seinen Duft, seine Haut.
    „So ist es besser“, sagte er, obwohl Keelin sich keiner Veränderung in ihrer Haltung bewusst war. Im Gegenteil. Sie war eher noch angespannter. „Jetzt stellt Eure Augen auf das Ziel ein. Hebt den Bogen ein wenig.“
    Er stand dicht bei ihr, umfasste den Arm, mit dem sie den Bogen hielt, und richtete den Pfeil neu auf das Ziel aus. Keelin spürte sein Kinn, als es ihre Wange streifte. Sie schloss die Augen, atmete seinen männlichen Duft tief ein und genoss es, den kräftigen Arm, den er um sie gelegt hatte, zu spüren. Ihr Herz pochte laut, und sie war sich sicher, dass er spüren konnte, wie aufgeregt sie war.
    Marcus war keineswegs so ruhig, wie er vorgab, aber er zog es vor, sich nicht von ihrer bezaubernden Schönheit hinreißen zu lassen. Eine innere Stimme verriet ihm, dass er sich mit seinen Gefühlen zurückhalten müsste, um Keelins Herz endgültig zu erobern. Aber jeder Augenblick ohne sie wurde ihm zur Qual.
    Stundenlang hatten sie gemeinsam den Geschichten von Albin Selby lauschen müssen, und obschon die Anekdoten des Barons recht unterhaltsam waren, hätte Marcus die Zeit lieber mit Keelin allein verbracht. Er konnte an nichts anderes denken, als ihr langsam die Kleider abzustreifen und jede Stelle ihres weichen Leibes zu erkunden.
    Wenn er indes geglaubt hatte, nur in den Stunden ohne sie Qualen zu erleiden, musste er sich nun eingestehen, dass die Augenblicke mit ihr noch schlimmer waren. Er wusste nicht, wie er sich weiter zurückhalten

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