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1700 - Hüter der Apokalypse

1700 - Hüter der Apokalypse

Titel: 1700 - Hüter der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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welchen?«
    »Wie hieß denn in alter Zeit dein Begleiter?«
    Allmählich kam der Anrufer zur Sache, was dem Templer sehr lieb war. »Ich kann mich noch an den Namen Jerome Cassel erinnern.«
    »Oh, das ist wunderbar.«
    »Und weiter?«
    Der Anrufer lachte. »Hast du dich nie mehr mit dem Namen beschäftigt? Das wäre schade, denn vielen Menschen ist Cassel ein Begriff, denn du musst nur mal in einen Supermarkt gehen, da wirst du die entsprechenden Produkte finden.«
    Godwin musste überlegen, und seine Gedanken überschlugen sich dabei. Die Einkäufe überließ er in der Regel seiner Frau, aber er dachte an etwas anderes, und plötzlich kam ihm die Erleuchtung. Der Name war ihm tatsächlich schon begegnet, nur eben nicht in einem Supermarkt, sondern bei einem Werbespot in der Glotze, denn der Reklame konnte wohl niemand entgehen.
    »Ja, ich weiß es jetzt. Sie stellen Fast Food her.«
    »Richtig.«
    »Ist nicht mein Geschmack.«
    »Das macht nichts, denn es kommt nicht auf die Produkte an, sondern nur auf den Namen.«
    »Das habe ich mittlerweile begriffen.«
    »Dann weißt du jetzt auch, dass sich der Name über Jahrhunderte hinweg gehalten hat. Ich bin ein Cassel, mein Freund. Und ich weiß, wer du bist.«
    »Wie toll für Sie!«
    »Du solltest nicht spotten, Godwin, sondern lieber daran denken, dass wir in einer anderen Zeit leben und die Vergangenheit trotzdem nicht vergessen ist.«
    »Aber du bist nicht Jerome Cassel?« Diese Frage zu stellen war dem Templer wichtig. Er wollte wissen, ob es noch einen anderen Menschen gab, der sein Schicksal teilte.
    »Nein, das bin ich nicht. Aber ich kann dir sagen, dass die Cassels nicht ausgestorben sind. Auch wenn mein Ahnherr im Kampf um das Heilige Land getötet wurde. Aber er hat in diesem Land vor dem Kreuzzug noch etwas hinterlassen, sodass der Name weiterhin bestand, und das über Jahrhunderte hinweg. Und jetzt gibt es wieder einen Cassel, der mit dir Kontakt aufgenommen hat. Es ist beinahe so wie früher, und ich denke, dass du einem Cassel etwas schuldig bist.«
    »Wieso das?«
    »Dein Überleben, Godwin. Du hast damals überlebt, das war ungerecht. Du lebst sogar noch heute, und das ist noch ungerechter. Und du hast etwas gefunden, was man als Legende bezeichnet hat. Den Baum der Felsenbirne mit seinen Früchten. Das habe ich erkannt, mein Freund.«
    Godwin holte tief Luft, bevor er sagte: »Ich habe die Früchte nicht, man hat sie mir genommen, gestohlen, und es gibt nur einen Menschen, der dafür infrage kam.«
    »Das weiß ich. Es war Jerome Cassel. Er hat den Extrakt der Früchte mitgenommen und dafür gesorgt, dass dieses wertvolle Kleinod nach Frankreich in den Besitz seiner Familie geriet. Er selbst hatte nichts mehr davon, doch seine Nachfahren waren mit diesem Erbe gesegnet. Es wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Es galt als Familiengeheimnis, bis ich als Chef die Firma übernahm und damit anfing, in der Vergangenheit zu forschen. Da gingen mir plötzlich die Augen auf. Ich wusste, welches Machtpotenzial ich in den Händen hielt, und werde durch meinen Konzern damit ein riesiges Geschäft machen können. Allerdings muss ich auch Störenfriede beseitigen. Du hast mich zwar bisher noch nicht gestört, aber was nicht ist, kann noch werden. Dass du so gut über die Vergangenheit Bescheid weißt, das sagt mir, dass du schon einen Hinweis darauf erhalten hast. Du bist nicht besonders überrascht gewesen.«
    Godwin übernahm erneut das Wort. »Dann befindet sich der Extrakt noch in Ihren Händen – oder?«
    »So ist es. Und ich gebe dir die einmalige Chance, ihn zu besichtigen und deine Erinnerungen wieder lebendig werden zu lassen.«
    Der Templer dachte darüber nach, welche Antwort er geben sollte. So schnell fiel ihm nichts dazu ein, und er fragte sich, ob er das überhaupt wollte.
    Es war oft am besten, wenn man die Vergangenheit ruhen ließ, und genau das kam ihm in den Sinn, ohne davon allerdings restlos überzeugt zu sein.
    Dennoch sagte er: »Ich denke nicht, dass mich Ihr Extrakt nach all den Jahrhunderten noch interessiert. Das ist Vergangenheit. Wir leben jetzt in der Gegenwart.«
    Ein scharfer Atemzug war zu hören. Danach die erstaunt klingende Frage: »Bitte? Meinst du das wirklich so?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Cassels Lachen klang hart. »Wie kann man nur so verbohrt sein. Was sich in meinem Besitz befindet, ist revolutionär. Du hast damals die Wirkung nicht erkannt. Du bist dumm gewesen, ich aber kenne mich aus,

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