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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ersten Mannes war auch auf ihn gespitzt, aber das war jetzt unwichtig. Er zog das Messer aus dem Körper hervor, reinigte die Klinge und steckte die Waffe wieder an ihren alten Platz.
    Er hatte nicht vergessen, dass man ihn hatte erschießen wollen. Jetzt suchte er nach den beiden Waffen. Eine fand er neben dem zweiten Mann liegend. Die zweite Pistole holte er unter der Kleidung des ersten Toten hervor.
    Jetzt fühlte er sich gerüstet, den Kampf wieder aufzunehmen. Was ihm bei seiner Ankunft passiert war, das wollte er nicht noch mal erleben.
    Noch stand er nicht auf den Beinen, er kniete und musste mit tiefen Atemzügen neue Kraft schöpfen.
    Er atmete durch den offenen Mund. Speichel rann über seine Unterlippe und tropfte zu Boden. Sein Gesicht war verzerrt, und wenn er Luft holte, jagte ihm das dabei entstehende Geräusch schon eine gewisse Angst ein.
    Aber er gab nicht auf, und das allein zählte. Schließlich nahm er wieder die Höhlenwand als Stütze und hatte es bald darauf geschafft, auf die Füße zu gelangen.
    Nur der Schwindel machte ihm noch zu schaffen, doch er war sicher, dass er auch dieses in den Griff bekommen würde.
    Dann ging er die ersten Schritte. Es war der Vergleich mit einem kleinen Kind, das noch das Laufen lernen musste, aber er verlor nicht das Gleichgewicht und hielt sich auf den Beinen, was ihn wieder mutiger machte und er seine Chancen besser sah.
    So näherte er sich Schritt für Schritt dem grauen Ausgang der Höhle. Er war heilfroh, nicht ins Zentrum der Pyramide geschafft worden zu sein. Wahrscheinlich waren seine Gegner noch mit anderen Dingen beschäftigt, aber er hoffte, dass es nicht seine Frau war.
    Ich muss Sophie finden!
    Es war dieser eine Satz, der ihm Mut und auch die Kraft gab, sich dem Ausgang der Höhle zu nähern. Als er ihn erreicht hatte, lehnte er sich für einen Moment gegen die Wand, um wieder zu Atem zu kommen. Jedes Auftreten hatte für Stiche in seinem Kopf gesorgt. Ein normales Sehen und Erkennen war ihm nicht möglich, und so musste er wieder pausieren.
    Als er spürte, dass er nicht mehr fallen würde, drehte er sich nach rechts und verließ die Höhle.
    Jetzt fiel sein Blick nach vorn. Sein Ziel musste Godwin nicht erst groß suchen.
    Es war die von bläulichem Licht erfüllte Pyramide, und die lag genau vor ihm.
    ***
    Ich hatte die Antwort gehört und hielt zunächst meinen Mund. Wie jeden Menschen auf der Welt konnte man auch mich überraschen, und ich hätte zudem mit allen möglichen Antworten gerechnet, aber das, was mir da aus dem Dunkeln gesagt worden war, konnte man schon als unglaublich bezeichnen.
    Neben mir stand noch immer Jacques Aubry, und der fing plötzlich an zu kichern.
    Das hörte auch Harding. Sein harter Befehl ließ den Mann verstummen.
    »Halts Maul!«
    Ich war noch immer mit den Gedanken bei der letzten Antwort und hatte auch vor, etwas zu sagen, als ich das Geräusch von Schritten hörte, die vor mir aufklangen.
    Meine Lampe hielt ich noch in der Hand, auch wenn der Kegel jetzt zu Boden wies. Es änderte sich, als ich die Lampe anhob und nach vorn strahlte.
    Zum ersten Mal sah ich den Mann, der sich als William Harding vorgestellt hatte. Er stand in der Lücke zwischen zwei Bodengräbern und hob seinen linken Arm an, um seine Augen vor dem Lichtstrahl zu schützen. Ich senkte meine Hand so weit nach unten, dass ich noch recht viel von diesem Menschen sah, wobei ich feststellte, dass er mir unbekannt war.
    Harding war nicht sehr groß, aber recht kräftig. Auf seinem Kopf wuchs das schwarze Haar lang und lockig bis in den Nacken. Er trug einen kurzen Mantel, der fast wie ein Gehrock geschnitten war. Geschlossen hatte er ihn nicht. Ein weißes Hemd war ebenfalls zu sehen, und als ich mich auf das Gesicht konzentrierte, stellte ich fest, dass es nicht unbedingt zu einem jüngeren Menschen gehörte, sondern zu einem Mann, der älter war als ich und schon graue Haare haben musste. Seins hatte er wohl gefärbt.
    Mir fiel ein fleischiges Gesicht auf mit einigen Furchen – und das kalte Glitzern in seinen Augen.
    Harding ging nicht weiter. Er legte den Kopf schief, was ihm ein überhebliches Aussehen gab. »Sind Sie von meiner Antwort überrascht worden, Sinclair?«
    »In der Tat.«
    »Das glaube ich gern. Es ist auch ungewöhnlich, dass Menschen auf der Suche nach dem ewigen Leben sind, die man nicht als Wissenschaftler oder Altersforscher bezeichnen kann.«
    »Als was dann?«
    Er hob die Arme, als wollte er einen Segen spenden. »Als

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