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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Siegers, bevor er das Wort wieder aufnahm.
    »Ich freue mich wirklich, dass Sie hier sind. Ich habe auf die Neugier eines Polizisten gesetzt und mich nicht geirrt. Das ist wunderbar, und Jacques Aubry hat mir dabei geholfen. Er steht nach wie vor auf meiner Seite. Sie sind seinen Lockungen erlegen. Ich hätte nie gedacht, dass Sie sich so leicht täuschen lassen. Zu meinem Glück haben Sie es getan.«
    Das hörte sich nicht gut für mich an. Aber hatte ich mich wirklich täuschen lassen?
    Davon war ich nicht überzeugt. Wer einem Mörder vertraut, darf sich nicht beschweren, wenn er reingelegt wird. Ich war auf das Spiel eingegangen, wohl wissend, dass es für mich gefährlich werden konnte, wie ich nun erlebte.
    »Es ist ein guter Platz, Mister Sinclair. Diese Templer-Kirche ist ein idealer Sterbeort für Sie. Das ist für einen Menschen, wie Sie es sind, nur recht und billig. Ich weiß, dass Sie eine Seelenverwandtschaft mit den Templern besitzen. Viele von ihnen sind damals umgekommen, und das wird auch Ihr Schicksal sein.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja. Wir brauchen hier in London freie Bahn, und Sie stören uns dabei.«
    Es war schwer, sich so etwas vorzustellen, denn Harding hatte im Plauderton gesprochen. Nichts wies darauf hin, dass er seine Drohung wahr machen würde. Er trug sichtbar keine Waffe, aber er setzte auf einen Killer, den ich selbst mit in die Kirche gebracht hatte.
    Ich musste zugeben, dass ich die letzten Minuten kaum auf ihn geachtet hatte. Es war wohl ein Fehler, denn als ich zur rechten Seite schielte, da war er nicht mehr zu sehen.
    Er hatte die Zeit des Gesprächs zwischen Harding und mir genutzt, um in Deckung zu gehen.
    Ich blieb weiterhin gelassen, obwohl es in meinem Innern nicht so aussah. Nach wie vor hielt ich die Lampe fest. Damit leuchtete ich Harding wieder an, der im Gesicht getroffen wurde und erneut seine Augen mit der Hand abschirmte.
    Es war nur ein Ablenkungsmanöver, denn der Strahl erfasste ihn nicht länger als eine Sekunde.
    Sofort danach ließ ich mich fallen und wirbelte zugleich herum. Ich strahlte in die andere Richtung, hielt die Lampe in der linken Hand, weil ich die Rechte freihaben wollte, um schneller an meine Waffe zu gelangen.
    Das Licht traf ein Ziel, als ich die Lampe schwenkte. Es war Jacques Aubry, der sich von mir entfernt hatte, um einen Angriff vorzubereiten.
    Dass ich so schnell reagierte, damit hatte er nicht gerechnet. Aber er hielt bereits eine Waffe in der Hand, und ich musste mir den Vorwurf machen, ihn nicht zuvor nach Waffen durchsucht zu haben.
    »Schieß ihn ab!«, brüllte Harding.
    Ich war gut zu sehen. Die Lampe bot ein perfektes Ziel. Aubry hielt beide Arme ausgestreckt, sein Oberkörper war leicht nach vorn gebeugt, er hielt seine Waffe mit beiden Händen fest.
    Genau in diesem Moment warf ich die Lampe auf ihn zu. Sie rutschte über den Boden, bewegte sich dort zuckend und irritierte den Killer. Das gab mir die Gelegenheit, meine Beretta zu ziehen.
    Aubry schoss.
    Ich drückte ebenfalls ab.
    Aber meine Position war besser. Ich kniete und hatte mich durch die Lampe nicht irritieren lassen. Meine Kugel erwischte Aubry irgendwo in der Brust. Ich sah, dass er zusammenzuckte, hörte seinen leisen Schrei und schaute zu, wie er nach hinten wankte. Er wollte nicht aufgeben. Seine Hände mit der Waffe waren nach unten gesackt, und er schaffte es nicht mehr, sie wieder anzuheben. Die Kraft verließ seinen Körper.
    Als er über die eigenen Füße stolperte, war es mit ihm vorbei. Da brach er auf der Stelle zusammen.
    Er blieb liegen, ohne sich zu rühren. Der Lampenschein streifte ihn, deshalb konnte ich ihn auch sehen. Ich war in die Dunkelheit abgetaucht, denn ich wusste, dass es noch einen zweiten Killer gab, der meinen Tod wollte.
    Die Echos der Schüsse waren verhallt. Die folgende Stille empfand ich als umso tiefer. Nicht mal ein Atmen war zu hören. Auch ich verhielt mich absolut still.
    Nur die Lampe brannte weiter und schickte ihr einsames Licht in die Dunkelheit, ohne ein lebendes Ziel zu treffen.
    Ich traute mich nicht, sie anzuheben. Dabei würde ich unweigerlich zu sehen sein, und das wollte ich auf keinen Fall riskieren. Schließlich lauerte dieser William Harding im Hintergrund und wünschte sich meinen Tod.
    Die Sekunden flogen dahin. Ich hatte mich längst wieder gefangen und lauschte in die Dunkelheit, in Erwartung, dass die Stille unterbrochen wurde.
    Das geschah nicht. Alles blieb ruhig, was für eine Kirche ganz normal war. Es

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