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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht in der Lage, den Körper ruhig zu halten. Durch die Bewegungen geriet er ins Schaukeln und Godwin fragte sich, wie er das überstehen sollte. Lange würde er das nicht durchhalten können. Er musste jetzt eine Entscheidung suchen.
    Das Messer hielt er fest. Noch war den beiden Kerlen nicht aufgefallen, dass der rechte Arm eng an seinem Körper lag. Das hielt er nicht mehr lange durch. Bevor das Schaukeln ihn in eine neue Bewusstlosigkeit zwang, handelte er.
    Godwin hatte sich einzig und allein auf seine Aktion konzentriert. Wie es ihm auch ging, er tat das, was er tun musste.
    Sein rechter Arm raste von unten nach oben. Über ihm schwebte das Gesicht des Trägers und auch ein Teil seines Halses. Godwin hatte nicht die Zeit, genau zu zielen, wichtig war nur, dass die Klinge traf.
    Und sie traf auch.
    Der Stahl fuhr in den Hals des Mannes, riss dort eine breite Wunde auf. Blut spritzte nach unten, es erwischte auch den Templer. Godwin hörte einen Schrei, der mehr einem Gurgeln glich, sah, dass die Gestalt zur Seite taumelte und ihn aus dem Griff verlor.
    Vor dem Folgenden fürchtete er sich. Er würde auf den Boden prallen und erneut Schmerzen erleiden.
    Da kam er auf!
    Jetzt schrie Godwin. Sein Kopf schien zerspringen zu wollen. An den zweiten Mann dachte er im Moment nicht, er hatte genug mit sich selbst zu tun.
    Die Wellen der Bewusstlosigkeit griffen wieder nach ihm. Er hatte den Überblick völlig verloren und hoffte nur, dass er bei Bewusstsein blieb.
    Den Schrei des anderen Mannes hörte er nur gedämpft. Godwin hielt sein Messer fest und drehte sich, einem Reflex folgend, nach rechts, was gut für ihn war.
    Dort lag der Mann, den er getroffen hatte. Er war nicht allein. Sein Freund kümmerte sich um ihn. Er kniete neben ihm und konnte es wohl nicht fassen, was mit ihm passiert war.
    Es war Godwins Glück, dass der Mann abgelenkt war und es auch noch bleiben würde.
    »Das Schwein hat dich abgestochen! Verdammt, nun sag doch was! Du blutest aus, aber …«
    Er konnte nicht mehr reden. Die Worte erstickten buchstäblich in seiner Kehle, und die Reaktion war sogar verständlich. Zuerst schrie er seine Wut hinaus, dann verwandelte sich der Schrei zu einem Versprechen.
    »Ich mach ihn fertig. Ich pumpe ihn voll Blei, den dreckigen …« Er verschluckte sich an seinen eigenen Worten, kam aus seiner gebückten Haltung auf die Knie und zerrte unter seiner Jacke eine Schusswaffe hervor.
    Mit ihr in der Hand drehte er sich um.
    Godwin war wieder so weit in Ordnung, dass er die Bewegung mitbekam. Er war schneller als der andere.
    Aus dieser kurzen Entfernung traf selbst ein Mann in Godwins Zustand. Er schleuderte das Messer, hörte einen dumpfen Schlag und sah, dass die Klinge in der linken Brustseite des Mannes verschwand und wahrscheinlich das Herz erreichte.
    Der Mann hielt seine Waffe zwar in der Hand, zum Schuss kam er nicht mehr. Die Hand fiel herab, während er zugleich das Übergewicht bekam und nach hinten fiel.
    Hart landete er auf dem Boden. Godwin hörte ein letztes Geräusch, fast wie ein Schluchzen, dann war es still.
    Er hatte es geschafft, aber das brachte ihn auch nicht weiter, denn er kippte um wie ein gefällter Baum …
    ***
    Die letzten Aktionen waren zu viel für den angeschlagenen Templer gewesen. Zum zweiten Mal hielt ihn die Bewusstlosigkeit umfangen. Er lag ebenso am Boden wie die beiden Toten und war nicht in der Lage, sich zu rühren.
    Diesmal jedoch hatte er Glück. Sein Zustand war nicht so tief. Er befand sich mehr an der Grenze zwischen Wachsein und Ohnmacht. Und der erste Zustand gewann. Godwin schaffte es, seine Augen wieder zu öffnen.
    Er starrte gegen eine Decke, die er kaum sah. Er hörte sich atmen, er brauchte Ruhe, aber er wusste auch, dass er sie sich nicht lange gönnen konnte.
    Die beiden Männer waren losgeschickt worden, um ihn zu holen. Wenn sie nicht schnell genug zurückkamen, würden andere Personen aufmerksam werden und nach ihm schauen.
    Ich muss weg!
    Dieser eine Satz brannte sich in seinem Kopf ein. An nichts anderes konnte er denken, und es war ihm völlig egal, wie er sich fühlte. Es musste etwas unternehmen.
    Er richtete sich auf. Es wurde wieder eine Tortur, doch er gab nicht auf und wälzte sich mühsam zur Seite, um nach den beiden Männern zu sehen.
    Sie lagen fast nebeneinander. Aus der Brust des einen ragte der Griff des Messers. Der Mann war tot. Godwin wusste genau, dass er alles andere als gut aussah. Einiges von dem Blut aus der Halswunde des

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