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1702 - Jagd auf die STYX

Titel: 1702 - Jagd auf die STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ging.
    Er legte sich in seinem geräumigen Quartier auf eine Liege, die sich dem Rücken sofort anpaßte. Lange starrte er an die Decke, aus der indirektes Licht wie feiner Nebel floß und beruhigende Farben und Muster bildete.
    Vielleicht, überlegte er, war es nur natürlich, daß bei einem lebenden Wesen nach zwei Jahrmillionen Gedächtnislücken entstanden. Jedes Gehirn hatte seine Grenzen, und wenn die Aufnahmekapazität für neue Informationen erschöpft war, gab es logischerweise nur zwei Möglichkeiten: Die neuen Daten wurden entweder abgeblockt und einfach nicht gespeichert, oder sie verdrängten andere aus der Erinnerung.
    Er wußte nicht, wieviel von seiner Jugend er in zwei Millionen Jahren noch wissen würde, falls er dieses unvorstellbare Alter tatsächlich einmal erreichte. Er wollte es auch gar nicht wissen.
    Trotz seines Zellaktivators und der sogenannten relativen Unsterblichkeit hatte er noch keine dreitausend Jahre auf dem Buckel - nicht mal, wenn er die Stasis-Zeit voll rechnete. Das war, in Relation zu Moiras Alter, ein knappes Siebenhundertstel!
    Ihn schauderte bei dem Vergleich. Unwillkürlich sah er auf seinen Armbandchronographen, der den siebten November 1216 NGZ anzeigte.
    Seit der Flucht aus dem Aariam-System mit seiner blauen Sonne und den 21 Planeten waren somit erst zwei Tage vergangen. Jeder der Aariam-Planeten war das Gegenstück zu einer der Sampler-Welten im Menschheitsuniversum. Daß diese Planeten hier in einem System beisammenstanden, während ihre Gegenstücke im Arresum über viele Millionen von Lichtjahren verstreut waren, das war nur eines der Rätsel, die den Galaktikern aufgegeben worden waren.
    Allein der Gedanke, daß ein Raumschiff in das Transmissionsfeld über einem der Aariam-Planeten einfliegen konnte und - zum Beispiel - auf Noman wieder herauskam, war phantastisch.
    Rund zwei Millionen Jahre lang war diese Tür verschlossen gewesen.
    Erst Moira hatte sie mit Hilfe der aus den Spindeln von den Samplern und den dazugehörigen Segmenten von Charon geschaffenen Wesen wieder geöffnet, als die Spindelwesen den Wasserstoff-5 auf den Tabuwelten zündeten und dabei selbst umkamen.
    Das alles mußte Moira den Ayindi erklären, und zwar so, daß sie von dem Verdacht reingewaschen wurde, eine Verräterin zu sein.
    Wie sie dies allein dadurch bewerkstelligen wollte, daß sie ihre Erinnerungen komplettierte, war Perry Rhodan zwar ein Rätsel, aber er hoffte inständig, daß sie es schaffte. Sie war eine Fremde in ihrer Heimat, und nur das Wissen um die jetzt noch nicht begreifbaren Zusammenhänge konnte daran etwas ändern. Zuerst musste Moira zu sich selbst finden. Danach konnte sie in die Offensive gehen. Mit dem Gedanken daran, daß die ODIN den Treffpunkt Thyssan in etwa acht bis neun Tagen erreichen würde, die STYX dagegen vielleicht noch an diesem Tag, versank der Terraner in einen unruhigen Schlaf.
    Und wenn es für ihn je ein böses Erwachen gegeben hatte, dann das, was ihm nun bevorstand.
     
    3.
     
    Moiras Stimme schreckte ihn auf. Die Ayindi rief nach ihm. Ein kurzer Blick zeigte, daß knapp fünf Stunden vergangen waren, seit die Menschen die Zentrale verlassen hatten.
    Perry war sofort hellwach. Er eilte hinaus auf den Korridor und sah Mila und Nadja, die ebenfalls aus ihren Kabinen kamen. Hinter sich hörte er Atlans Stimme, und dann war auch Alaska Saedelaere bei ihnen.
    „Kommt mit!" rief Rhodan ihnen im Laufen zu. „Uns scheint eine neue Überraschung bevorzustehen."
    Moira erwartete sie.
    Die Kriegerin stand wie ihr eigenes Denkmal vor ihren Pulten. Die Projektionswände um sie herum zeigten Myriaden von Sternen. Die STYX befand sich demnach im Normalraum.
    „Es geht nicht mehr weiter", hörten sie die gebrochen klingende Stimme der Ayindi. „Es führt kein Weg nach Thyssan."
    Als sie bekanntgab, daß das Gebiet der Ayindi heute kleiner war als zu ihrer Zeit, und dabei die katastrophalen Konsequenzen andeutete, hatte Perry Rhodan geglaubt, sie so verwirrt zu sehen wie niemals zuvor.
    Das war jetzt überholt.
    Moira drehte sich nicht zu ihnen um. Sie stand mit ihren Pulten auf einem Sockel, der im genauen Mittelpunkt der Zentrale-Hohlkugel schwebte. Die Galaktiker mußten also weit zu ihr aufblicken. Moira schien bei dieser Optik den Mittelpunkt des Arresums zu bilden, dessen Sterne um die STYX herum funkelten und durch ein perfektes System in die Zentrale geblendet wurden.
    „Sie kämpft", flüsterte Saedelaere. „Sie kämpft um ihre Fassung."
    Rhodan

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