1702 - Jagd auf die STYX
Ding, das wir nicht kennen.
Sie tötet einfach alles Leben und zerstört es ein für allemal."
„Ein - Ding." Atlan schüttelte den Kopf. „Das hört sich an wie aus einer Schauergeschichte. Und weshalb redest du immer nur vom Lebensbereich der Ayindi? Fast könnte man meinen, in diesem ganzen Kosmos gäbe es keine anderen intelligenten Völker als euch."
„Ich erinnere mich", sagte sie, „an ein Volk von humanoiden Wesen, die sich Barayen nannten." Moiras Blick war auf die Wände und die Sterne gerichtet, als ob sie zurückglitte in jene Zeit, als sie sich auf den Einsatz im Parresum vorbereitete. „Ich kann mich nicht an alles erinnern, aber vor meinem Aufbruch hatte ich Kontakt mit ihnen, auf Thyssan. Ja, sie waren unsere Freunde und Verbündeten im Kampf gegen die Abruse."
Mehr sagte sie nicht dazu, aber es klang so, als wäre dies Moiras einzige Erinnerung an ein anderes Sternenvolk im Arresum. Natürlich konnte dies auch wieder mit ihren Gedächtnislücken zusammenhängen.
„Der Weg nach Thyssan ist uns versperrt", sprach Moira. „Wir können das Schicksal der ODIN nicht beeinflussen. Deshalb müssen ..."
„Sie kann noch nicht hiersein!" fuhr ihr Rhodan ins Wort. „Erst in etwa acht Tagen wird sie in die Todeszone geraten. Bis dahin haben wir Zeit, sie zu warnen!"
„Durch Anfunken?" fragte die Kriegerin. „Tut mir leid, Perry. Die ODIN befindet sich im Hyperraum. Wir müßten das Glück haben, sie gerade während eines Orientierungsaustritts zu erreichen - also ununterbrochen funken. Was glaubst du, wie lange es dauern würde, bis uns die Verfolger eingepeilt und gestellt hätten?"
„Sie hat recht, Perry", meinte Atlan. Rhodan drehte sich zornig zu ihm um.
„So, sie hat recht! Und würdest du das auch behaupten, wenn es um deine ATLANTIS ginge?"
„Perry." Alaska Saedelaere kam zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Glaubst du, auch nur einem von uns ist das Schicksal unserer Gefährten auf der ODIN gleichgültig?"
„Wir können sie nicht ins Verderben fliegen lassen!"
Der ehemalige Transmittergeschädigte schüttelte den Kopf.
„Nein, aber wir können im Augenblick auch nichts tun. Wenn die STYX wieder aufgespürt und womöglich vernichtet wird, ist der ODIN bestimmt nicht geholfen."
„Wir können nicht mehr nach Thyssan", sagte Moira. „Aber ich erinnere mich an einen anderen Schulungsplaneten. Er heißt Baloo und müßte sich jetzt nahe der Todeszone befinden - wenn wir Glück haben, noch auf unserer Seite. Dort kann ich vielleicht die Informationen finden, die ich mir auf Thyssan erhoffte. Und mit diesem Wissen könnten wir endlich einen Weg finden, mit meinem Volk neu zu verhandeln. Dann brauchen wir uns nicht mehr zu verstecken und können nach der ODIN funken. Die Chance, sie während eines Normalraumaufenthalts zu erreichen, ist minimal. Aber alle Schiffe der Ayindi würden sich an der Suche beteiligen.
Entscheide dich, Perry Rhodan. Uns bleiben acht Tage Zeit."
Er wußte, das dies nur eine Phrase war. Moira hatte ihre Entscheidung bereits getroffen. Seine Zustimmung sollte dem Frieden innerhalb der STYX dienen.
Was blieb ihm anderes übrig, als sie schweren Herzens zu geben? Mit den Gedanken bei den Männern find Frauen der ODIN, mit denen er in vielen Jahren gelacht, gelitten und gefühlt hatte, und auch bei jenem Ding, das den Lebensraum der Ayindi im Arresum mehr und mehr einkesselte.
„Nimm Kurs auf Baloo", sagte er. „Wir werden es nicht einfach haben", kündigte die Kriegerin an. „Nach meinen Berechnungen anhand der alten Daten und neuen Erkenntnisse muß eine Ausbuchtung der Abruse in den Raumsektor hineingewachsen sein, in dem Baloo sich um seine Sonne dreht. Entweder sie hat ihn erreicht, dann weiß ich mir ohne weitere Informationen keinen Rat mehr. Oder die Todeszone ist noch nicht ganz so weit vorgerückt. Dann aber wäre dieser Raumsektor in jedem Fall Frontgebiet, und die Schiffe der Ayindi würden dort die Sterne verdunkeln."
Rhodan fragte sich, was mit einer „Ausbuchtung" gemeint sei, aber das war im Moment nicht so wichtig wie die ODIN und die Verständigung mit den Ayindi.
„Glück und Unglück", philosophierte Atlan sarkastisch, „wie nahe sie doch beisammenliegen."
„Kurs Baloo", wiederholte Perry Rhodan, und es klang, als sei er der Chef hier an Bord. Moiras Kopf ruckte leicht nach oben, ihre Halsmuskeln zuckten. Er erwartete unwillkürlich ihre „Explosion". Aber irgendwie stimmte es doch. Er war jetzt hier
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