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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arbeitshalle. Im kalten Licht der Deckenleuchte schimmerte dieser Vorhang aus Kunststoff wie Rinderfett.
    Jane nickte der Abtrennung entgegen. »Dahinter werden wir mehr wissen.«
    Das war klar. Es stand auch fest, dass in diesem Schlachthof gearbeitet wurde, nur war davon nichts zu hören, es war recht still, abgesehen von einigen Geräuschen, die wir zwar zu hören bekamen, damit aber nichts anzufangen wussten.
    »Du hast Probleme, John?«
    Ich hob die Schultern. »Nein, nicht direkt, aber es ist ziemlich still.«
    »Kann sein, dass gerade Pause ist.«
    Ich grinste schief. »Das wäre zu hoffen.« Nach diesem Satz ging ich entschlossen auf die Abtrennung zu. Wohl war mir dabei nicht, was auch an der Umgebung lag, denn es gab sicherlich nicht viele Menschen, die Schlachthöfe mochten.
    Ich blieb vor den breiten Lappen stehen. Sie bildeten eine Trennung, die von Gabelstaplern angehoben werden konnten, aber es gab auch Sichtlücken zwischen den Bahnen.
    Mein Blickwinkel war nicht ideal. Was ich zunächst zu sehen bekam, waren die aufgehängten Schweinekörper. Das Transportband stand im Moment still. Den Grund erkannte ich nicht. Doch damit gab ich mich nicht zufrieden.
    »Siehst du was?«, flüsterte Jane Collins dicht hinter mir.
    »Noch nicht.«
    Nach dieser Antwort vergrößerte ich die Lücke und schob mich halb in die andere Halle hinein.
    Und dann sah ich es.
    Einige Arbeiter hatten damit aufgehört, ihren Job zu machen. Sie standen da, hielten ihre Kettensägen fest und hatten nur Augen für die beiden Frauen und für einen Mann mit rostroten Haaren, um den sich die dunkelhaarige Vampirin kümmerte. Sie stand dicht bei ihm und war bereit für den Blutbiss …
    ***
    Für die Spanne nicht mal einer Sekunde hatte Reddy gesehen, was mit dieser Frau geschehen war. Okay, sie hatte den Mund aufgerissen, aber da war etwas zu sehen gewesen, das ihn völlig aus der Bahn warf.
    Zwei lange spitze Zähne!
    Wenig später spürte er sie an seinem Hals – und erlebte den Druck als Biss.
    Reddy schrie auf. Er wusste, dass ihm im Moment keiner helfen konnte. Er war völlig auf sich allein gestellt. Er war jemand, der sich stets durchboxte, der sich Respekt verschaffte, aber in diesem Moment war das nicht mehr möglich. Da kam er sich wie ein kleiner Junge vor, der im Griff seiner Mutter hing.
    Der Schmerz war da, hatte sich auch schnell wieder verflüchtigt. Was er in diesen Sekunden erleben musste, das raffte er nicht sofort, aber dieser Mund wollte sich einfach nach dem Beißen nicht von seinem Hals entfernen.
    Er hörte das Schmatzen, er spürte, dass ihm Blut ausgesaugt wurde, und genau das war der Augenblick, in dem er seine Lethargie überwand.
    Reddy schrie auf und handelte. Er warf sich auf der Stelle herum. Zugleich packten seine Hände den Frauenkörper, und dann bewies Reddy, welche Kraft in ihm steckte.
    Er riss den Körper von sich weg. Dass Hautfetzen von seinem Hals gerissen wurden, interessierte ihn nicht weiter, er hielt die Person gepackt und sah für einen Moment ihr Gesicht und den mit Blut verschmierten Mund.
    Er schrie noch mal.
    Danach wuchtete er die Person zu Boden. Die Frau wurde förmlich auf die Fliesen geschmettert. Es war auch zu hören, dass sie mit dem Kopf aufschlug, und sie hätte eigentlich bewusstlos werden müssen, was aber nicht der Fall war. Sie schrie nur auf und wälzte sich herum, aber sie war nicht kampfunfähig gemacht worden, denn nach der dritten Rolle nutzte sie den Schwung aus und kam wieder auf Beine. Ein kurzes Kopfschütteln reichte ihr. Geduckt blieb sie vor Reddy stehen und fauchte ihn an.
    Es war der Moment eingetreten, in dem keine der beiden Parteien wusste, wie es weitergehen sollte. Die Arbeiter waren einfach zu geschockt, um etwas zu unternehmen, und sie mussten ein Bild verkraften, das ihrer Meinung nach nicht real sein konnte.
    Nicht nur die Dunkelhaarige hielt ihren Mund weit offen, auch die Blonde tat es. Und beide hatten die widerlichen langen spitzen Zähne, die nur darauf warteten, in Hälse geschlagen zu werden.
    Reddy fand die Sprache wieder. Dabei fuhr er mit der flachen Hand über seine Wunde.
    »Du …«, keuchte er, »… du verdammtes Stück! Du hast mich angefallen. Du hast mein Blut gewollt. Ja, ich weiß, dass du es trinken wolltest. Bist du ein Vampir?«
    Reddy war so etwas wie ein Anführer der Gruppe. Auch jetzt zollte man ihm Respekt, denn die Kollegen hielten sich zurück. Sie waren noch mit ihren Sägen bewaffnet, waren aber zu Statuen

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