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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegen. Jemand stöhnte halblaut. Es verging eine Weile, bis ihr klar wurde, dass sie das Stöhnen ausgestoßen hatte und nicht ihre Freundin Fiona. Ihr Kopf war schwer geworden. Er sackte immer wieder nach vorn, und sie erlebte die Ankunft irgendwelcher Wellen, die gegen sie schwappten, als sollte sie weggerissen werden.
    Sie schaffte es, den Kopf zu heben. Es geschah mit einer unendlich müden Bewegung. Sie öffnete die Augen und hätten sie am liebsten wieder geschlossen, als sie sah, was in diesem Zimmer passierte.
    Fiona lag auf der Couch. Sie wirkte wie eine Puppe. Auf ihren Körper lag ein zweiter. Der Mund war mit dem Hals der Freundin verbunden.
    Dieses Bild schockte sie so sehr, dass sie nicht an ihr eigenes Schicksal dachte. Es war einfach schrecklich, so etwas sehen zu müssen. Alles, was sie sich bisher nicht hatten vorstellen können, war nun eingetreten.
    Sie waren in die Fänge einer Blutsaugerin geraten. Das war keine Einbildung, denn diese schreckliche Person schmatzte, saugte und gab dabei ein zufriedenes Brummen ab. Und sie sah zudem, dass sich zwischen dem Hals des Opfers und dem Mund der Vampirin ein roter Blutstreifen abzeichnete.
    Das Grauen hatte in die normale Welt Einzug gehalten. Man begriff es nicht, aber Rachel musste es begreifen, und sie war auch gezwungen, einen Schritt weiter zu denken, denn sie wusste genau, dass sich die Cavallo nicht mit einem Menschen zufriedengeben würde.
    Es gab noch ein zweites Opfer.
    Und Rachel Fleming wollte auf keinen Fall zu einer Wiedergängerin gemacht werden. Sie wunderte sich darüber, welche Kraft trotz allem in ihr steckte, plötzlich waren die Schmerzen und der Druck im Kopf vergessen. Sie dachte nur noch daran, ihr Leben zu retten.
    Aufstehen, aus der Wohnung rennen, in das Treppenhaus flüchten, dann würde sich alles hoffentlich von allein ergeben.
    Die Blonde saugte weiter. Sie war in ihrem Element. Von Fiona war nichts zu hören. Ein Arm war über die Kante der Couch gerutscht und hing nach unten, wobei die Fingerspitzen den Boden leicht berührten.
    Rachel Fleming war schwach. Sie wusste, dass sie Probleme haben würde, auf die Beine zu gelangen, und deshalb kroch sie das erste Stück auf Händen und Füßen. Dabei hielt sie den Kopf nach rechts gedreht, weil sie die Blutsaugerin nicht aus den Augen lassen wollte.
    Dann stand sie auf.
    Es war ihr Fehler, dass sie es mit einer ruckartigen Bewegung tat und dabei ihren Zustand vergaß.
    So kam sie zwar auf die Beine, doch in diesem Augenblick fing das Zimmer an, sich vor ihren Augen zu drehen. Rachel hatte das Gefühl, über dem Boden zu schweben, sie lief zwar, geriet aber aus der normalen Richtung und prallte neben der Tür gegen die Wand.
    Mit übermenschlicher Anstrengung riss sie sich zusammen, denn sie wollte nicht wieder fallen, doch als sie das harte Lachen hörte, da wusste sie, dass der Fluchtversuch umsonst gewesen war …
    ***
    Das Blut schmeckte köstlich!
    Es war einfach wunderbar, es trinken zu können. Zuerst hatte sich die Cavallo gierig verhalten, als könnte sie nicht genug von dem Lebenssaft bekommen. Eine Weile später war der erste Hunger gestillt. Jetzt gab es für sie nur noch den Genuss, und sie erlebte mit jeder Sekunde, die verging, eine wunderbare Sättigung.
    Es gab nur sie und das Opfer.
    Oder doch nicht?
    Plötzlich war es mit der Ruhe vorbei. Nicht nur mit der im Zimmer, auch mit ihrer, denn sie hatte ein Geräusch vernommen, das ihr ganz und gar nicht gefiel.
    Die Lippen lösten sich vom Hals der jungen Frau, und Justine drehte den Kopf nach links.
    Ihre Augen weiteten sich. Dann wollte sie anfangen zu lachen, riss sich aber zusammen, denn was diese Rachel Fleming versuchte, wirkte auf sie lächerlich. Sie wollte fliehen, und das in einem Zustand, der dafür nicht geeignet war.
    Mehr taumelnd als normal laufend bewegte sie sich auf die Tür zu. Die Füße schleiften dabei über den Boden und es war nur eine Frage der Zeit, wann sie fallen würde.
    Das trat nicht ein, aber sie verfehlte die Tür und stieß gegen die Wand.
    Als das eintrat, hatte sich Justine bereits erhoben. Ihr Gesicht sah jetzt anders aus, denn um die Lippen herum hatte sich ein roter Blutfilm verteilt.
    »Willst du weg, Süße?«
    Rachel hörte die Frage, und sie gab eine Antwort, die nur ein Aufheulen war.
    Da lag bereits eine Hand auf ihrer rechten Schulter. Die Finger drückten leicht zu und mit der nächsten Bewegung wurde Rachel herumgezogen, ohne dass sie sich wehren konnte.
    Justine

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