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1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hilfe brauchen..."
    Tonya winkte dem Kommandanten zu, dann gab sie Carl Liramm ein Zeichen. Daß Boro Shufman ihr hinterherstarrte, bis sie die Messe verlassen hatte, konnte sie nicht sehen.
     
    3.
     
    Sterne. Tausende, Zehntausende, Millionen von Sternen. Sonnen in allen Spektralklassen, Farben und Größen, Planeten, Asteroiden, Monde - für Louis Densson hatte sich seit dem Halloween-Tag des Jahres 1216 ein völlig neues Universum geöffnet, eine astronomische Schatzkammer, deren Anblick ihn blendete und förmlich betäubte.
    Wenn er den Blick hob, dann konnte er in diese Schatzkammer hineinsehen, wenn auch mit all den Trübungen und Verzerrungen, die der Flug der ODIN mit sich brachte. Auf den zahlreichen Bildschirmen aber zeichnete sich die Umgebung der ODIN anders ab.
    Die zentrale Bordsyntronik, gekoppelt mit einer astronomischen Spezialsyntronik in seiner Abteilung, lieferte gestochen scharfe Abbildungen de$ Sternenhimmels; die Auswahl der dargestellten Sternensysteme lag im Ermessen des jeweiligen Astronomen.
    Erster Bordastronom war seit dem Beginn der zweiten Expedition in die Große Leere Louis Densson. 190 Zentimeter groß, hager, mit leicht gebeugtem Gang, was vielleicht auf sein Alter von 135 Jahren zurückzuführen war. Ganz in sein Spezialgebiet vertieft, hatte Densson sich wenig Mühe gegeben, auf sein Äußeres zu achten. Die Falten in seinem Gesicht, besonders um die Augen herum, hätten nicht sein müssen; die Kosmetik des dreizehnten Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung wußte probate Mittel gegen Krähenfüße, auch gegen weiße Haare und beginnende Glatze, aber Densson machte keinen Gebrauch davon.
    Früher hatte er als bemerkenswert gut aussehender Mann gegolten, aber inzwischen galt seine Eitelkeit nicht mehr seinem Äußeren, sondern nur beruflichen Dingen. Einmal, wenigstens einmal; etwas entdecken, was noch kein Astronom vor ihm gesehen hatte, irgend etwas, das seinen Namen unsterblich machen konnte! Die Densson-Konstante, das Densson-Paradoxon, den Densson-Nebel ...
    Es gab einen Stern in der Milchstraße, den er als junger Astronom erforscht und beschrieben hatte und der seinen Namen trug - Denssons Stern, irgendwo nahe dem Zentrum der Milchstraße. Aus verschiedenen beobachteten Anomalien hatte Louis Densson errechnet, daß es dort einen Stern geben mußte, und in der Tat war die fragliche Sonne auch gefunden worden.
    Seither schlummerte der Name Denssons Stern tief in den Eingeweiden astronomischer Spezialsyntroniken - und das war alles gewesen bis auf den heutigen Tag. Die fragliche Sonne hatte drei Planeten aufzuweisen, davon einen in der ökologisch günstigen Zone, doch keiner der Planeten hatte Spuren von Leben getragen. Aber niemand hatte die Planeten im Detail erforscht.
    Louis Densson hatte diese kümmerliche Aktion niemals verwunden. In seinen Träumen besuchte er immer wieder dieses System, landete auf dem Planeten und entdeckte dort eine uralte Rasse mit rätselhaften Hinterlassenschaften, eine exotische Kultur von bezaubernder Schönheit, und selbstverständlich flossen die Eingeborenen über vor Glückseligkeit und Dankbarkeit, daß endlich jemand sie entdeckt hatte - er, Louis Densson.
    Als Densson erfahren hatte, daß eine zweite Expedition zur Großen Leere starten sollte, hatte er sich sofort gemeldet. Nur hier, Abermillionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, bot sich eine Chance, eine wirklich epochale Entdeckung zu machen; nur hier konnte er realistische Hoffnungen hegen, seinem privaten Alptraum zu entgehen - nach vielen Jahren harter und erstklassiger Arbeit dennoch in den Schatten der Vergangenheit zu vermodern, verkannt und vergessen, selbst von den Fachleuten seiner Zunft.
    Das Schlimmste dabei war, daß all dies für Louis Densson überhaupt kein Geheimnis war; er kannte seine Schwächen und Fehler viel zu genau.
    Die Einsicht hatte ihn klug gemacht, bescheiden und vertrauenswürdig, verständnisvoll und mit einem fast philosophischen Einfühlungsvermögen in die Schwächen und Fehler anderer Menschen.
    Und nun dies ...
    Er gab der Syntronik seine Befehle. Es dauerte immer nur Sekundenbruchteile, dann änderten sich die Darstellungen auf den Monitoren. Die Syntronik suchte die roten Überriesen heraus, die weißen Zwerge, die Neutronensterne oder Doppelsysteme. Ein Befehl genügte, und auf dem Schirm erschienen die Hyperstrahler unter den Sternen des Arresums: Quasare oder Pulsare, Novae und die Überreste von Supernovae. Und jeder dieser

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