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1704 - Zwischen den Fronten

Titel: 1704 - Zwischen den Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stillgelegten Segments. Wie gewohnt empfingen sie Dunkelheit und metallene Kälte, die sie trotz der klimatisierten Anzüge frösteln ließ. Hier lebten für gewöhnlich Angehörige der Besatzung. Sie lachten und weinten hier, arbeiteten und verbrachten ihre Freizeit. Sie trieben Sport und gingen anderen Beschäftigungen nach.
    Das alles war vorbei, seit die BASIS sich als Spielball zwischen den Fronten befand.
    Verbissen arbeitete sich die Gruppe voran, durchquerte mehrmals das Segment, und versuchte auf diese Weise, ihre Spur zu verwischen.
    Diesmal trugen die Galaktiker keine SERUNS, sondern leichte Schutzanzüge, die wie eine zweite Haut auf dem Körper lagen und sie nicht behinderten.
    Nach knapp vier Stunden gab Zoldan endlich das vereinbarte Zeichen.
    Sofort änderten sie ihre Richtung und strebten einem der Übergänge entgegen. Sie suchten eine der Reparaturkammern auf, und der Hyperphysiker öffnete mit Hilfe eines abgeschirmten und programmierten Schlüssels das komplizierte Schloß der Sicherheitsluke. Leon Zoldan zwängte sich als erster hindurch und leuchtete an der Außenwandung des Segments entlang.
    „Achtung, wir sind entdeckt." Elroy Keen durchbrach die vereinbarte Funkstille und aktivierte den kleinen Projektor seines Anzugs. Vor der Luke baute sich ein Schutzschirm auf.
    „Wie viele?" Zoldans Frage klang hart und knapp.
    „Zwei oder drei. Es sind Roboter." Der Hyperphysiker nickte. Er hatte es sich gedacht. Hastig legte er die Finger seiner beiden Hände in einer bestimmten und vorher abgesprochenen Weise zusammen. Keen nickte hinter der Helmscheibe und schaltete eine Aufnahmekamera ein.
    „Natürlich kannst du uns hören, Hamiller", sagte Leon Zoldan. „Deine Spione sind in unserer Nähe und übertragen alles, was hier gesprochen wird. Wieso kommen sie nicht näher? Wieso hindern sie uns nicht, unseren Weg fortzusetzen? Sind wir auf der falschen Spur?"
    Natürlich erhielten sie keine Antwort, aber die Schatten der Roboter verschwanden, und die Männer und Frauen durchquerten nacheinander die Luke und setzten ihren Weg fort. Wie Kanalarbeiter begannen sie zu schuften. Meter um Meter arbeiteten sie sich vorwärts, zwischen den kaum einen Meter voneinander entfernten Wandungen entlang. Mit eingezogenem Bauch schoben sie sich vorwärts und um die Verstrebungen der wabenförmigen Konstruktion herum. Die Ynkelonium-Terkonit-Legierungen schimmerten matt im Licht der Helmlampen.
    Zoldan blieb immer wieder stehen und nahm mit einem kleinen Taster Messungen vor. Seine Augen funkelten, und sein Atem ging laut und schnell.
    ,>Die Werte sind in Ordnung", murmelte er. „Irgendwo hier muß es sein. Aber wenn wir hier keinen Fehler finden, wo dann?"
    Niemand antwortete. Alle, Zoldan eingeschlossen, wußten, daß es Jahre dauern würde, um alle neuralgischen Zonen des Schiffes unter die Lupe zu nehmen. Solange Hamiller ihnen keine Auskunft gab, wo Brüche und Lecks zu finden waren, suchten sie ins Blaue hinein und verließen sich auf den Zufall und ihre Kombinationsgabe.
    Sie verteilten sich nach allen Seiten und prüften die Verstrebungen und die Wandungen. Fehler oder Beschädigungen fanden sie keine, also erreichten sie die nächste der Luken, die die einzelnen Kammern der Wabenkonstruktion miteinander verbanden.
    Leon Zoldan warf einen verzweifelten Blick auf seinen Plan. Es mußte hier in diesem Bereich sein. Unmittelbar vor ihm oder ein Stück nach links.
    Daß er nichts erkennen konnte, entsprach seinen Erwartungen. Doch immer noch hoffte er auf einen Fehler, auf irgendeinen Hinweis, daß die BA-SIS tatsächlich so baufällig war, wie er glaubte.
    „Vielleicht stimmen die Daten nicht, die du benutzt", vermutete Rayson.
    Zoldan schüttelte den Kopf.
    „Sie stammen aus den Speichern von Heleios. Hamiller hatte keine Möglichkeit, sie zu manipulieren und eine falsche Fährte zu legen. Ich habe das zehnfach überprüft. Ließe sich eine echte Manipulation nachweisen, wäre ich schon längst an die Öffentlichkeit getreten und hätte verlangt, daß der Syntronik das Kommando über das Trägerschiff entzogen wird."
    Ohne ihr Zutun öffnete sich die Luke, und im Schein einer starken Lampe erkannten sie die Silhouette eines ihrer Verfolger.
    „Bitte macht keine Schwierigkeiten und kommt heraus", vernahmen sie die ausgesprochen menschlich klingende Stimme.
    Zoldans Schultern sanken herab. Er folgte der Aufforderung und kletterte hinaus. Mit der Hand beschattete er seine Augen und musterte die

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