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1707 - Attacke der Abruse

Titel: 1707 - Attacke der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fahrt aufgenommen, denn ihre Geschwindigkeit schien recht gering. Für Kiaan war es längst zu spät; die YXATH schien inmitten der Flockenschiffe herausgekommen zu sein.
    Sie hatte ihren Tod vermutlich nicht einmal gespürt.
    In Sdoraas Fall war das anders, denn sie besaß eben diesen kurzen, intensiven Augenblick, in dem sie ihren Tod kommen sah.
    Die Zeit reichte nicht für eine Funkbotschaft. Der Autopilot war allerdings programmiert.
    Sdoraa spürte zunächst den Hauch von Eiseskälte, direkt aus der Mitte ihres Herzens. Und dann - gar nichts mehr.
     
    *
     
    Die Ayindi kannten das Motiv nicht, das die Abruse dazu trieb, ihr Universum mit einem derart unerbittlichen Vernichtungskrieg zu überziehen.
    Es gab philosophische Überlegungen über den Dualismus des Universumsaber keine Tatsachen. Deshalb war es nicht möglich, ihr Verhalten plausibel vorherzusagen. Nicht einmal die besten Computer konnten das.
    Aber eines ließ sich der Abruse ganz gewiß nicht unterschieben, nämlich Dummheit. Wenn sie an der mittleren Schirmkapsel so unglaublich viele Schneeflocken opferte, dann verfolgte sie ein bestimmtes Ziel.
    Also entschied sich Streep, sämtliche Fehlmeldungen und Ablenkungsmanöver zu ignorieren.
    Dafür erntete sie harsche Kritik.
    „Die Abruse weiß doch genau, daß sie das Aariam-System nicht erobern kann", argumentierte Iaguul vom Planeten Caarim. „Diesen >Angriff< auf Aariam träumst du nur. Statt dessen solltest du dich auf das konzentrieren, was wirklich vorgeht."
    „Und was wäre das bitte?"
    „Ganz einfach", antwortete Iaguul. „Die Todesboten werden irgendwo im inneren Sternenring einen starken Brückenkopf bilden. Von dort breitet sich die Todesstrahlung aus. Wir sind zu einem noch härteren Mehrfronten-Krieg gezwungen."
    „Und wäre es so: Wir könnten die Schneeflocken nicht daran hindern."
    „Was willst du dann tun?"
    „Verfahren wie bisher. Unsere Schiffe fliegen Patrouille. Irgendwann entdecken wir die Schneeflocken. Aber ich werde nicht das Aariam-System entblößen. Nach wie vor bereiten wir uns auf den schlimmsten aller Fälle vor."
    Iaguul unterbrach die Verbindung, als sie bemerkte, daß sie sich nicht durchsetzen konnte. Das Lager der Ayindi war gespalten. Sollte es Angriffe gegen wichtige Werft- oder Forschungsplaneten geben - man konnte sie nicht verhindern. Wie so oft.
    Streep stand den Nervenkrieg mit einem unbehaglichen Gefühl, aber beharrlich durch.
    Insbesondere die Störmanöver am äußeren Kapselschirm ignorierte sie.
    Auch wenn man den Truppen der Abruse geschicktes Vorgehen bescheinigen konnte.
    Mehrere Tage verstrichen nahezu ereignislos.
    Plötzlich aber trafen gleichzeitig mehrere Nachrichten ein. Die erste stammte von einem Rochenschiff namens KUSCH. Dessen Kommandantin Sdoraa war soeben gestorben, gemeinsam mit ihrer Partnerin Kiaan, beim Anflug auf Stern RK 889.
    Der Autopilot der KUSCH berichtete von gut 100.000 Schneeflocken, wobei sich der Verband soeben in Bewegung gesetzt hatte. Die Kurswerte wiesen darauf hin, daß das Aariam-System sein Ziel war.
    Zur selben Zeit zwei weitere Meldungen: Die erste stammte von der anderen Seite des inneren Sternenrings, aus dem Gebiet einer jungen Supernova. Auch dort hatten Ayindi-Patrouillen rund 100.000 Schneeflocken entdeckt, mit Kurs Aariam.
    Und die zweite stammte von einer halb vernichteten Rochengruppe, die ein großes Asteroidenfeld durchforschen wollte. Die überlebenden Ayindi stellten fest, daß von den vermeintlichen Asteroiden jeder dritte aus Kristallen bestand. Auch dieser Verband bewegte sich auf den inneren Kapselschirm zu.
    Streep gab Alarm für sämtliche Planeten des Aariam-Systems. Soweit sie es verantworten konnte, zog sie Einheiten von den Patrouillen ab, sogar zusätzliche vom äußeren Kapselschirm.
    Die Ayindi machten sich zur letzten Schlacht bereit.
     
    *
     
    Streep traf mit ihrem Rochenschiff, der 800 Meter messenden DRINCH, einige Zeit vor den Schneeflocken am Aariam-System ein.
    Führende Ayindi wie Eecree oder Iaguul hielten sich in unmittelbarer Nähe auf. Im Ernstfall, so rechnete sich Streep aus, läge die Befehlsgewalt jedoch bei ihr. Das war sehr wichtig, weil widersprüchliche Befehle vielen Ayindi das Leben kosten konnten.
    Sie dachte mit Grauen an die Stunden, die bevorstanden. Aariam muß gehalten werden! Wichtiger als alles andere. Sie war jederzeit bereit, selbst zu sterben, wenn es der Verteidigung nützte.
    Denselben Geist setzte sie bei allen Angehörigen ihres Volkes

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