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1707 - Attacke der Abruse

Titel: 1707 - Attacke der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die etwas zu weit aus der Formation ragte. Mit höchster Beschleunigung ließ Streep die DRINCH auf die Flocke herabstoßen.
    Im richtigen Sekundenbruchteil löste sie den Schuß aus, sah die Flocke in unzählige Splitter aus Kristall zerplatzen, zog sich mit ebenso hoher Gegenbeschleunigung aus dem Gefahrenbereich zurück.
    Abschuß.
    Und noch mehr als 40.000. Zehn Minuten Zeit.
    Die Ayindi erlitten jetzt katastrophale Verluste.
    Streep schoß zwei weitere Flocken ab, während links, rechts und zu allen Seiten treibende Rochenschiffe zurückblieben.
    10.000. 5.000. Jetzt geht es schnell.
    Sechs Minuten vor dem Ende des Kapselschirms begriff sie, daß sie es schaffen würden.
    So wenig Toleranz. Am Ende hängt von zwei Minuten das Schicksal eines ganzen Volkes ab.
    Drei Minuten vor dem Ende waren noch tausend Schneeflocken übrig, sechzig Sekunden später nur mehr zwei Dutzend.
    Diese letzten Schiffe fegten die Ayindi mit einem einzigen Feuerschlag weg.
    Über Funk brach so lauter Jubel aus, daß Streep ihre eigenen Befehle nicht verstand. Sie hatten ein fürchterliches Rückzugsgefecht geführt, waren nur knapp an der schlimmsten aller denkbaren Katastrophen vorbeigeschrammt, und sie freuten sich doch wie über einen Sieg, den es in zwei Millionen Jahren nie gegeben hatte.
    Eine einzige Flocke blieb übrig - exakt jene, die im Mittelpunkt der Formation gestanden hatte.
    Der Jubel verstummte plötzlich. Was geschieht?
    Eine unerklärliche Katastrophe bahnte sich exakt in diesem Augenblick an. Mehrere Schiffe der Ayindi versuchten zur selben Zeit, ihre Waffen auszulösen, die letzte Bedrohung auszulöschen.
    Keines erreichte sein Ziel.
    Sie alle trieben steuerlos aus dem Kurs, bevor sie auf zielsichere Schußweite herankamen. Raumtorpedos trieben Zigtausende von Kilometern am Ziel vorbei.
    Unmöglich. Es kann nicht sein! Weitere hundert Rochenschiffe verloren ihre Pilotin, bevor Streep den Versuchen Einhalt gebot.
    „An alle Schiffe! Angriffe einstellen! Wir haben es offenbar mit einem völlig anderen Typ von Schneeflocke zu tun. Die Reichweite der Todesstrahlung übersteigt die Reichweite unserer Waffen."
    Ein Kommandantenschiff? Nein. Etwas völlig Neues.
    Die letzten zwei Minuten liefen ab, während sie fieberhaft überlegte, was zu tun war. Streep fühlte sich, als sei ihr Gehirn vollständig entleert. Über bessere Waffen verfügten sie nicht. Alle Torpedos und Minen versagten.
    Es sah aus, als habe die Abruse 880.000 Schneeflocken geopfert, um diese eine ins Ziel zu bringen.
    Keine Zeit für Gegenmittel. Weshalb diese Taktik? So, wie es jetzt aussah, hätte die Abruse nur die ses eine Schiff zu schicken brauchen. Es hätte im Alleingang sämtliche Sperren durchbrochen.
    Das hatte die Abruse seltsamerweise nicht getan. Vielleicht war sich ihr Gegner über die Eigenschaften der neuen Flocke selbst nicht völlig im klaren?
    Immerhin hatte man einen solchen Typ nie zuvor beobachtet.
    Vermutlich existierte irgendein Schwachpunkt, den sie nur zu finden brauchten.
    Aber welcher? Durch ihre Taktik hatte die Abruse verhindert, daß die Ayindi sich damit befassen konnten. Denn von der ersten Beobachtung der neuen Flocke bis zu ihrem ersten Einsatz vergingen nur wenige Minuten.
    Die Flocke erreichte das Ende des innersten Kapselschirms. Das Ende der Zone, in der sie im Einsteinraum bleiben mußte.
    Eben noch nahm Streep erstarrt vor Schrecken das Orterbild in sich auf - und plötzlich war das Holo leer.
    Vorbei!
    Einige tausend Rochen warteten noch im System, sie sicherten die 21 Planetenbahnen ab. Was allerdings wenig nützte, solange ihre Reichweite der Flocke unterlegen war.
    Streep schloß die Augen.
    Ein Hyperraumflug, der über wenige Lichtstunden führte, brauchte zwanzig bis dreißig Sekunden, je nach Triebwerk. Welchen Planeten die Flocke wählte, war völlig egal.
     
    6.
     
    Der 14 Kilometer lange Körper, der im Transitionsfeld über Caarim materialisierte, war die BASIS. Mit geringen Beschleunigungswerten setzte sich das Trägerschiff in Bewegung: senkrecht zur Feldkrümmung, so daß das Feld nicht erneut ansprechen und sie zurück nach Noman strahlen konnte.
    Völlige Abwesenheit von Ayindi-Rochen ... Wo sind sie hin? Der gesamte Orbit von Caarim ist wie leergefegt.
    Niemand meldete sich, aber das hatte man auch nicht erwartet. Iaguul, die Koordinatorin, war offenbar eine vielbeschäftigte Ayindi. Moira konnte noch so sehr betonen, daß den Galaktikern Respekt entgegengebracht werde; derzeit schien es, als

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