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1707 - Das Rätsel der toten Bücher

1707 - Das Rätsel der toten Bücher

Titel: 1707 - Das Rätsel der toten Bücher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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muss eines geben. Ich suche es. Der Mann hat es angeblich gewusst und dann nicht mehr. Er hat mich angelogen – ich – ich habe ihm das Leben geraubt. Ich – ich – lasse mich nicht mehr anlügen, haben Sie verstanden?«
    Bill war gemeint, und sicherlich erwartete die Frau eine Antwort. Doch er war nicht in der Lage, sie ihr normal zu geben. Als Reaktion konnte er nur nicken.
    Das schien ihr erst mal zu genügen, und sie stellte eine nächste Frage.
    »Bist du mein Bräutigam? Bist du dabei gewesen, als man mich tötete, und hast mich nicht beschützt?«
    Bill hatte jedes Wort verstanden, obwohl die Frau sehr leise gesprochen hatte. Jetzt hob er die Schultern, mehr konnte und wollte er auch nicht tun.
    »Warum sagst du nichts?«
    »Was soll ich denn sagen?«
    Er hatte sich endlich überwunden und hörte auch die Antwort.
    »Die Wahrheit, die ganze Wahrheit. Wo ist das Buch mit den Namen? Mit all den Namen derjenigen, die getötet wurden? Verbrannt, ertränkt, erschlagen, vergewaltigt …«
    »Das kenne ich nicht.«
    »Aber du bist hier. Du bist allein. Du hast es bestimmt in deine Hände nehmen wollen, um es zu stehlen. Ich aber bin dir dabei zuvorgekommen. Gib es zu …«
    Bill gab gar nichts zu, weil er nichts zugeben konnte. Im Moment überforderte ihn die Situation.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Aber du bist hier!«
    »Klar, bin ich. Ich habe etwas gesucht, und das waren keine Äpfel, sondern Bücher, in denen etwas steht, das für mich wichtig ist.«
    »Das Buch der Toten!« Sie ließ einfach nicht locker.
    Bill lief fast die Galle über, und er zischte: »Nein, verdammt, so ist das nicht!«
    Die Erscheinung schien nachzudenken. Jedenfalls stellte sie keine Fragen mehr. Sie schaute sich um, als wäre sie dabei, etwas Bestimmtes zu suchen.
    Bill hörte wieder ihre Stimme. »Er hat versprochen, mich zu retten. Ja, das hat er. Mein Bräutigam …«
    Bill sprach in den Satz hinein. »Den kenne ich auch nicht. Wie heißt er denn?«
    »Arthur Random. Ein edler Mensch. Und ich bin Teresa …«
    »Ein schöner Name.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und irgendwie auch fromm«, fügte Bill hinzu. »Oder sollte ich mich da geirrt haben?«
    »Nein, das hast du nicht. Er ist auch fromm. Ich war fromm, aber nicht fromm genug, denn ich bin geflohen. Raus aus den Mauern. Weg aus dem Kloster.«
    »Du warst eine Nonne?«
    »Nein, nur beinahe. Ich war noch eine Novizin. Ich war in der Probezeit, wenn du verstehst. Dann hielt ich es nicht mehr aus. Ich musste weg. Ich habe auch einen edlen Mann kennengelernt, eben Arthur Random. Er wollte mich mitnehmen, aber es kam anders. Ich geriet in die Gruppe der anderen Frauen. Sie lebten für sich, und sie beteten das Tier an. Sie haben mir gezeigt, wie mächtig es ist, und ich lernte es, das Tier zu lieben. Ja, es wurde zum Mittelpunkt meines Lebens.«
    Bill fand die Geschichte plötzlich spannend. »Und was ist mit deinem Verlobten gewesen?«
    »Er hat mich gesucht.« Ihre Stimme wurde leiser. Bill musste sich darauf konzentrieren, um alles verstehen zu können. »Er fand mich auch. Aber ich war nicht allein. Andere waren da. Sie haben ihn vertrieben, doch er versprach, zurückzukommen und mich zu retten. So ist das alles gewesen.«
    »Und er kehrte nicht zurück?«
    »Ja, er blieb weg. Er hat sein Versprechen nicht eingelöst, konnte mich auch nicht vor den Mördern retten. Sie haben uns überfallen. Sie brachten den Tod. Sie haben keine Gnade gekannt. Sie schlugen uns nieder und prügelten uns zu Tode. Wir alle kamen um.«
    »Aber jetzt bist du hier.«
    »Das weiß ich. Ich habe nach ihm geschrien. Ja, nach dem Tier, und es hat mir geholfen. Ich bin tot, aber ich existiere trotzdem, wenn du verstehst.«
    »Nicht wirklich.«
    »Das Tier will, dass ich mich räche. Der edle Arthur Random hat mich im Stich gelassen, jetzt will ich mich rächen.«
    »Aber er wird nicht mehr leben.«
    »Das weiß ich. Doch er hat Nachkommen. Ich suche das Buch mit den Namen der Toten, auf das ich so gesetzt habe. Es sind meine Schwestern, die man vernichtete. Es ist alles aufgeschrieben worden. Name für Name, und auch die Namen der Henker oder der Männer, die uns gejagt haben. Nichts ging verloren …«
    »Und bist du fündig geworden?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Was wirst du tun?« Bill sprach jetzt so wie mit einer völlig normalen Frau. Er hatte sich an die Lage gewöhnt, aber da gab es noch den toten Link Morton. Teresa hatte zugegeben, ihn umgebracht zu haben, und den Grund wollte Bill

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