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1707 - Das Rätsel der toten Bücher

1707 - Das Rätsel der toten Bücher

Titel: 1707 - Das Rätsel der toten Bücher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bereits seit Tagen im Griff hielt, aber es gab keine andere Möglichkeit, jeder musste da durch, auch wir.
    Unser Ziel lag in Kensington. Der Weg dorthin war nicht unbedingt weit, aber bei diesem Wetter fuhren die Fahrer noch langsamer als sonst.
    Ich konnte Suko nicht viel erklären, weil ich ebenfalls kaum etwas wusste. Wir mussten uns auf Bills Aussagen verlassen, die später ausführlicher sein würden.
    Diesmal schneite es nicht. Dafür rann Regen aus den tief liegenden grauen Wolken. Ich verfolgte den Rhythmus der Wischer, die immer wieder die Scheibe von den Tropfen befreiten, die dagegen klatschten. Auch Schneeflocken hatten sich darunter gemischt.
    Wenn Bill uns anrief, dann tat er das bestimmt nicht aus Spaß. Da gab es einen ernsten oder bösen Hintergrund. Gerade die Conollys hatten immer wieder das Pech, in einen Kreislauf zu geraten, der von den Mächten der Finsternis in Bewegung gesetzt wurde. Da glichen wir uns, und das ging immer weiter.
    In der Dunkelheit war die Sicht nicht eben perfekt. Der entgegenkommende Verkehr schien aus zahlreichen Kugellichtern zu bestehen, die uns blendeten.
    Ich überlegte, ob ich Bill noch mal anrufen sollte. Ich ließ es bleiben. Wenn sich etwas veränderte, würde er mich anrufen. Außerdem hatten wir nicht mehr weit zu fahren.
    Die Straße, an der die Bibliothek lag, war von alten Gebäuden flankiert. Ich wusste nicht, wer hier alles seinen Sitz hatte. Wichtig war der Bau der Bibliothek. Von Bill wusste ich, dass das Grundstück nebenan leer war. Ein hoher Eisenzaun schirmte es ab, und vor dem Eingang standen zwei Laternen, die für genügend Licht sorgten.
    So sahen wir auch Bill Conolly, der auf uns wartete. Wir fuhren halb auf den Gehsteig. Dort ließen wir den Rover stehen und liefen auf den Reporter zu, der uns bereits gesehen hatte und winkte.
    Der Regen klatschte gegen unsere Gesichter. Jeder Tropfen fühlte sich kalt an.
    »Schneller konnten wir nicht«, sagte ich.
    »Ist schon gut.«
    »Und was ist jetzt?«, fragte Suko.
    »Gehen wir erst mal rein.«
    Wenig später öffnete Bill die Tür, sodass wir den Bau betreten konnten, in dem es mir zu warm war. Es brannte Licht, und wir bekamen mit, dass Bills Gesicht eine starke Anspannung zeigte.
    »Hier ist es also passiert, nicht?«
    »Fast«, sagte der Reporter. »Wir befinden uns noch nicht im Zentrum der Bibliothek, wie ihr seht.«
    »Und wo ist die?«
    »Kommt mit.«
    Wir passierten eine hölzerne Portierloge, gelangten in einen Flur, von dem eine Treppe abging, die in einen unteren Bereich des Hauses führte, aber nicht in den Keller. Vor der Treppe blieben wir stehen.
    »Hier ist es passiert«, erklärte Bill.
    Unsere Blicke streiften durch einen Raum, an dessen langen Seiten Regale standen. Sie waren mit unzähligen Büchern gefüllt, die dicht an dicht standen. Mir fiel allerdings auf, dass einige von ihnen am Boden lagen und Stolperfallen bildeten. Die Bücher lagen zwischen den wenigen Tischen und Stühlen.
    Ich glaubte nicht, dass Bill dafür verantwortlich war, und erkundigte mich bei ihm, was hier eigentlich genau passiert war.
    Viel musste er nicht sagen.
    »Und dieser Portier ist umgebracht worden?«, fragte Suko.
    »Ja, so ist es.«
    »Wo liegt denn seine Leiche?«
    »Wir gehen runter. Zwischen den Tischen hat sie zuletzt gelegen.«
    »Okay.«
    Es waren nur wenige Stufen, die wir hinter uns lassen mussten. Bill ging vor. Er steuerte den Ort an, von dem er zuvor gesprochen hatte.
    Suko und ich blieben hinter ihm und hörten, dass er zischend ausatmete.
    Danach folgte sein Kommentar, der auch leise gesprochen wurde. »Verdammt, der Tote ist verschwunden …«
    ***
    Das war nicht nur für ihn eine Überraschung, sondern auch für Suko und mich. Wir erreichten ihn mit wenigen Schritten.
    Er stand da, hielt die Hände der angewinkelten Arme in die Hüften gestützt, war blass geworden und schüttelte den Kopf.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte er mit leiser Stimme. »Der Tote hat hier gelegen.«
    »Aber jetzt nicht mehr.«
    »Das sehe ich, John.«
    »Hast du denn eine Erklärung?«
    »Nein, die habe ich nicht. Oder doch, wenn du so willst. Die Leiche ist abgeholt worden.«
    »Hast du jemanden gesehen?«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich habe vor der Tür gewartet. Es ist niemand ins Haus gegangen, und es hat auch keinen gegeben, der das Haus verlassen hätte.«
    »Und wer war hier?«
    »Teresa.«
    Bill sah unsere Blicke, die man als verständnislos ansehen konnte. Fragen brauchten wir nicht zu stellen.

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