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1708 - Geheimsache Gender

Titel: 1708 - Geheimsache Gender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stunde ab, bis außer den Einwohnern jedermann verschwunden war. Dann erst betrat er Meesam-Gyst und fragte sich durch. Die Leute begegneten ihm freundlich, aber mit einem gewissen Überdruß. Sie wollten ihre Ruhe, keine aufdringlichen Fremden mehr.
    Er unterhielt sich lange mit einer blonden, schwarzgekleideten Frau namens Duabe agh Intells. Ihre spröde Art fand er recht beeindruckend. Sie war die Polizistin von Meesam-Gyst, eine attraktive zudem. Ihre Antworten führten jedoch keinen Zentimeter über das hinaus, was sie lange wußten.
    „Ich beginne zu glauben", murmelte er, „daß Timmersson Gender aus purem Zufall hier aufgetaucht ist. Ich denke, das war für Meesam-Gyst die vorerst letzte Störung."
    „Wir hoffen es."
    Die Frau lächelte sehr freundlich. Da er meistens Ablehnung zu spüren bekam, wußte er diese Reaktion zu schätzen.
     
    *
     
    Siankow packte die Folienkombination und die Mokassins des Fremden zu einem Bündel zusammen und steckte die Teile in einen Beutel. Der Stoff wog fast nichts.
    Mit seiner „Beute" begab er sich auf dem schnellsten Weg zum Titan. Zwar wußte er nicht, ob Geo Sheremdoc das recht war - aber er hatte nicht die Absicht, zu einem simplen Befehlsempfänger zu verkümmern.
    Im Forschungszentrum waren die Möglichkeiten zur Materialanalyse besser als in einem Hospital; mochte es auch wie die schwebende Strandford-Klinik beachtlich gut ausgestattet sein.
    Siankow rief seine engsten Mitarbeiter zusammen. Hinzu kamen die besten Materialexperten, die er in der Kürze bekommen konnte. Vom Schmollwinkel war keine Rede mehr. Statt dessen nahm er gemeinsam mit den anderen eine hektische, dennoch konzentrierte Arbeit auf.
    Gewöhnlich brachte das rasche Ergebnisse. Nicht jedoch in diesem Fall: Es war vollständig unmöglich, der Kombination ein einziges ihrer Geheimnisse zu entreißen.
    Sie bekamen weder heraus, aus welchem Stoff die Kombination gefertigt war, noch den Grund, weshalb und wie sie sich an Genders Körper festschmiegte. Auf den ersten Blick schien es sich um absolut gewöhnliche Folie zu handeln. Sie war knitterfrei, angenehm in der Berührung und unempfindlich gegen Temperaturschwankungen.
    Ein erstes ungewöhnliches Ergebnis brachte die Behandlung mit Schmutz. Es war zwar möglich, Staub und feinen Dreck auf die Kombination zu streuen; die Innenseite der Kombina tion stieß beides jedoch unverzüglich zur Außenseite.
    Wie ein Ausscheidungsprozeß. Unter dem Mikroskop fanden sie weder Poren noch einen Mechanismus, der das ermöglichte.
    Die Mokassins verhielten sich auf exakt dieselbe Weise. Ihr Material wirkte zwar gröber, war an der Sohle auch haftbeschichtet, offenbarte aber dieselben Geheimnisse.
    Die meiste Zeit verwendeten sie auf die Erforschung der Taschen. Es gab mehrere davon, und die meisten waren ein bißchen ausgebeult.
    Dennoch gelang es den Wissenschaftlern nicht nachzuweisen, daß sie wirklich etwas enthielten. Sie stellten weder fest, woraus die Verschlüsse bestanden, noch wie diese zu öffnen waren.
    Nach dem zweiten Tag waren sie mit ihrem Forscherlatein am Ende.
    Die Folienkombination entstammte offensichtlich einer weit fortgeschrittenen, unergründbare Technik.
    Siankow packte die Sachen wieder ein, händigte sie in der Strandford-Klinik Timmersson Gender aus und wartete auf Sheremdocs Eintreffen.
    Sie führten zu zweit ein langes Gespräch mit Gender, auch das ohne Erfolg. Bis auf die Aussage, er befinde sich „am falschen Ort und zur falschen Zeit", gab der Fremde keine verwertbaren Worte von sich.
    Er wußte selbst nicht, was in den Taschen war. Aber irgendwann, so behauptete Gender, würden sich die Taschen von allein öffnen und ihren Inhalt freigeben.
    In den folgenden zwei Wochen verlegten sie sich darauf, den Fremden selbst nach allen Regeln der Kunst zu untersuchen. Gender spielte im Rahmen seiner Möglichkeiten mit. Allerdings verlangte er mindestens einmal täglich, nach Terrania gebracht zu werden. Geo Sheremdoc lehnte das ab, solange die Versuche liefen. Biologisch unterschied sich Gender nicht von heutigen Terranern. Sein Akzent klang etwas altmodisch - was normal und kein Wunder war. Lediglich in bezug auf den Geist trat ein deutlicher Unterschied zutage. Eine Gruppe Parapsychologen versuchte, Gender in hypnotische Starre zu versetzen und auszufragen.
    Das erwies sich als unmöglich. Im Gehirn des Fremden existierte eine Sperre, die an die Mentalstabilisie rung früherer SolAb- und USO-Agenten erinnerte. Die Fachleute

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