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1708 - Geheimsache Gender

Titel: 1708 - Geheimsache Gender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Siankow. Darunter war er nackt. Der Wissenschaftler verschwand mit verdächtiger Hast.
    „Kannst du mir das erklären, Geo?" fragte Gender.
    „Das kann ich ...", sagte der Glatzkopf offen. „Wir haben versucht, dir deine Kleidung auszuziehen, als du krank warst. Es war nicht möglich. Wir haben auch versucht, die Taschen zu öffnen. Aber das hat genausowenig geklappt."
    „Ich kann die Taschen selbst nicht öffnen."
    „Und was befindet sich darin?"
    „Ich habe keine Ahnung. Ehrlich nicht." Gender breitete hilflos die Arme aus.
    Geo Sheremdoc öffnete einen der Schränke und entnahm weiße Krankenkleidung, die er Gender reichte.
    „Damit dir nicht kalt wird", sagte er. „Wir kommen später wieder.
    Solltest du einen Wunsch haben: Man wird dir alles erfüllen, was möglich ist."
     
    *
     
    Sheremdocs erster Weg führte nach Terrania. Wenn er Wert darauf legte, weiterhin unbehelligt zu arbeiten, dann mußte er Koka Szari Misonan ab und zu einen Besuch abstatten.
    Er wurde bereits in der Transmitterhalle abgefangen - und damit hatte er beim besten Willen nicht gerechnet. Die Tatsache seiner Ernennung zum LFT-Kommissar war inzwischen auf Terra öffentlich bekanntgeworden.
    Eine ganze Horde von Reportern stürmte auf ihn ein. Jede seiner überraschten Bewegungen wurde für die Ewigkeit auf Speicherkristall gebannt. Entweder hatte jemand aus der Strandford-Klinik geplaudert oder jemand von der SUCCATICON. Die Medien hatten überall ihre Leute.
    So wurde Sheremdocs erster Auftritt in Terrania zum Medienereignis ersten Ranges. Er brauchte nur wenige Sekunden, um das zu begreifen.
    Und etwa dieselbe Zeit, bis er seine Strategie festgelegt hatte: Er konnte dem nicht entkommen und war daher im Sinne der Ersten Terranerin verpflichtet, eine möglichst gute Figur abzugeben.
    Sheremdoc ließ sämtliche Fragen, auch die dümmsten, mit stoischer Ruhe über sich ergehen.
    Allerdings war er nicht verpflichtet, die Wahrheit zu sagen, und rettete sich mit geheimnisvollem Schweigen über alle Auskünfte zu seinem Auftrag hinweg.
    Nach einer fruchtlosen Stunde ergriff er allerdings die Flucht.
    Einem austrainierten Mann seiner Art vermochten die Menschen nicht zu folgen, nur die Roboter. Und die hängte er am nächsten Kurzstrecken-Transmitter ab.
    Sheremdoc erreichte Koka Szari Misonans Regierungssitz mit einem Taxigleiter. Sie erwartete ihn bereits in ihrem Büro.
    „Hallo, Geo! Ich nehme an, du möchtest dir die Sendungen ansehen."
    Koka Szari schaltete verschiedene TV-Kanäle durch - und präsentierte auf jedem einzelnen Sheremdocs charakteristisches Gesicht.
    „Eine Meute Wölfe", sagte sie. „Du wirst dich in Zukunft in acht nehmen müssen."
    „Ich habe über Timmersson Gender kein einziges Wort gesagt." .
    „Das mußt du auch nicht. Sie haben es bald heraus. Ich kenne die Presse von Terrania. Wenn ich nur an diese Cidem Kassiopeia denke!"
    Sheremdoc nahm Platz; er bestellte sich einen Tee und eine kleine Mahlzeit. Koka Szari Misonan erhielt umfassend Auskunft über jedes Detail, das ihr „Fundstück" betraf. Und das war herzlich wenig, was ihn selbst am meisten ärgerte.
    Sheremdoc verabschiedete sich mit großer Hast. Diesmal zog er den direkten Weg vor: nicht über die öffentlichen Terminals, sondern über eine VIP-Linie, die der Presse garantiert nicht offenstand.
    Die nächsten Stunden verbrachte er damit, in der Strandford-Klinik seine Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen. Er übertrug die Kontrolle über die fraglichen Sektionen komplett an NATHAN.
    So :mußte es gehen: Nachrichtensperre zumindest für ein paar Tage.
    Das und die Tatsache, daß im Solsystem permanent unterste Alarmstufe herrschte, verhalfen ihm zu zwei oder drei Tagen ungestörter Arbeit.
    Sheremdoc begab sich zurück zur Erde, dann mit einem Gleiter in die Sahara.
    Der Weg kostete ihn vierzig Minuten. Kurz vor der Ortsgrenze landete er den Gleiter und stieg aus, am Rand dunkelbrauner, bewässerter Felder. Die Sonne brannte auf seinem Kahlkopf, es war unerträglich heiß. Er hätte einen Hut mitnehmen sollen. Und vor allem Wasser, weil man in der Wüste sehr schnell Durst bekam.
    Sheremdoc sah sich die Szene minutenlang regungslos an.
    Meesam-Gyst hatte sich in ein aufgescheuchtes Nest verwandelt.
    Er hob sein Armbandfunkgerät an die Lippen, nahm Kontakt zu NATHAN auf und schickte sämtliche Suchroboter und Wissenschaftler fort. Wenn sie bis jetzt nichts gefunden hatten, würden sie das auch in Zukunft nicht.
    Sheremdoc wartete eine weitere

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