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1708 - Geheimsache Gender

Titel: 1708 - Geheimsache Gender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reagiert."
    „Nein. Das meiste sitzt in den Haaren und in der Nase. Die Kombination selbst ist wanzenfrei."
    Auf dem Orterschirm der Schleuse konnten sie verfolgen, wie die Fähre das Schwerkraftfeld von Mimas verließ, Saturn passierte und Kurs auf die ferne Erde nahm.
    Es gab nur eines, was ihn störte. Sheremdoc war nicht wohl bei dem Gedanken, daß Gender nun ein Raumfahrzeug besaß.
    Hoffentlich kommt er auf der Erde an!
     
    6.
     
    In dem Moment, als Lastengleiter DFG 1145 die fragliche Stelle passierte, tat sich 50 Kilometer über der Marsoberfläche der Himmel auf. Für Bruchteile von Sekunden; lange genug, um einen Schwarm seltsamer Objekte passieren zu lassen.
    Es handelte sich um dreißig unregelmäßig geformte Kristallsplitter.
    Alle durchmaßen zwischen 90 und 110 Zentimetern.
    Niemand konnte sehen; woher sie stammten, niemand beobachtete ihre Ankunft über dem Mars direkt. Im ganzen Solsystem sprach nicht ein einziges Ortergerät auf die Erscheinung an. Es schien, als materialisierten die seltsamen Objekte direkt aus dem Nichts.
    Trümmerstücke.
    Die Besatzung der DFG 1145 bestand aus drei Personen. Ihr Lastengleiter war im Orbital-Fährdienst eingesetzt und transportierte Nahrungsmittel zu den Wachstationen im Weltraum. Den Rückflug bestritten sie jedoch ohne Ladung.
    Die Begegnung mit dem Trümmerschwarm war sehr kurzer Natur.
    In einer Höhe von etwa 45 Kilometern kämpften Pilotin, Copilot und Lademeister mit einem plötzlichen Anflug von Übelkeit. Das war seltsam, weil es alle drei zugleich erwischte; innerhalb derselben Sekunde.
    Die Pilotin kontrollierte sämtliche Meßinstrumente, stellte jedoch keinen Mangel an den technischen Einrichtungen des Gleiters fest.
    Im selben Augenblick raste von oben eine Art glitzernder Regen vorbei. Da es sich um Meteoriten zu handeln schien, hätte normalerweise automatisch der Prallschirm anspringen müssen.
    Dies geschah nicht; die Abwehranlagen zeigtennicht das geringste Lebenszeichen. DFG 1145 raste mitten durch den Schwarm.
    Bevor die Besatzung Zeit fand, Angst zu haben, war der glitzernde Hagel längst vorbei. Und zur selben Zeit verging auch die Übelkeit.
    Die drei Menschen an Bord sahen sich verunsichert an, mit klopfendem Herzen und erleichtert zugleich - und vergaßen den Vorfall.
     
    *
     
    Pettar Garsten schreckte von seiner Zeitung hoch, weil der Collie bellte. Spink war ein importierter Klon-Hund von Terra. Man konnte die Rasse auf marsianischen Getreidefarmen ausgezeichnet halten. Collies liebten die reduzierte Schwerkraft des Planeten, kamen gut mit Luft und Vegetation klar und verfügten über ein ausgezeichnetes Gespür.
    Wenn Spink sich dermaßen aufführte, war etwas im Busch. Pettar hatte noch nie ein so panisches Gebell gehört.
    Es war Mittagszeit. Seine Angestellten nahmen ihre Mahlzeit im Gebäude nebenan ein. Vielleicht hatten sie keine Lust auf Essen und ärgerten draußen den Hund.... Es wäre nicht das erstemal.
    „Candeye!" rief er laut. „Spink hat irgendwas! Ich gehe nachsehen, was los ist!"
    „Aber beeil dich!" antwortete seine Frau aus dem Getreidelabor.
    „Von dem Gejaule krieg ich Ohrenschmerzen."
    Sie hatten gerade die Ernte einge bracht; das beste Ergebnis seit zwanzig Jahren. Pettar Garsten war sehr glücklich darüber. Ein Jahr noch, schätzte er, und sie konnten sich einen Schwarm Ernteroboter leisten.
    Pettar erhob sich von seinem Stuhl, verließ das Haus und suchte draußen in der Mittagshitze nach dem Hund. „He, Spink! Wo bist du?"
    Ein Jaulen kam als Antwort.
    Der Collie preßte sich furchtsam gegen eine Wohnhauswand. Was hat er, verdammt? Spink kläffte jämmerlich, als ob ihn jemand geschlagen hätte.
    Und im selben Moment meinte Pettar, eine Art hohles Pfeifen zu hören. Er richtete den Blick nach oben, hinauf zu den Kunstsonnen des Mars. Am Tag sorgten sie für angenehme Wärme und genügend Licht.
    So kam es, daß er das seltsame Objekt aus dem Himmel stürzen sah.
    Eine Sekunde lang stand er wie vom Donner gerührt vor seinem Haus.
    Das Ding stürzte direkt auf seine Farm zu.
    Es schlug mit einem dumpfen Knall hundert Meter vom Wohnhaus in den Boden, riß dabei einen Krater, verstreute Dreck in weitem Umkreis.
    Der Aufprall machte nicht viel Lärm, ließ aber den Boden bis zu den fernen Silos zittern.
    Die Angestellten kamen herausgerannt. Alle zwölf, einige noch mit vollem Mund.
    „He! Was ist da los, Pettar?"
    Er starrte völlig perplex auf den Einschlagkrater, den das Ding hinterlassen hatte.

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