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171 - Höllen-Gladiatoren

171 - Höllen-Gladiatoren

Titel: 171 - Höllen-Gladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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unterwegs«, sagte er und legte auf, dann holte er seinen Revolver aus der Schreibtischlade, vergewisserte sich, daß er voll geladen war, und schob ihn in die Schulterhalfter.
    Als er das Büro verließ, betrachtete er kurz die Tür, an der nach wie vor Chris' Name stand. Auch daran wollte er in naher Zukunft nichts ändern. Chris sollte weiterhin dabeisein.
    Wenigstens mit seinem Namen.
    Plummer begab sich zum Fahrstuhl und fuhr zur Tiefgarage hinunter, wo sein kaffeebrauner Chrysler parkte. Er schloß den Wagenschlag auf und stieg ein.
    Wenige Augenblicke später rollte das Fahrzeug die Auffahrt hoch und fädelte sich in den dichten Nachmittagsverkehr ein.
    Die Sonne verwandelte die Glas-Beton-Bauten in strahlende Goldbarren, die dichtgedrängt zum blauen Himmel aufragten.
    Es war ein schöner Tag, von dem Plummer allerdings noch nichts mitbekommen hatte, und auch jetzt achtete er nicht darauf.
    Er fuhr nach Brooklyn hinüber. Das Wasser des East River war schmutzigbraun wie immer.
    Die Flüsse aller Industrienationen sahen so aus; in einigen konnte kein Fisch mehr leben, und wenn man einen belichteten Film durch die Brühe zog, war es so, als hätte man ihn in einen Entwickler gelegt, so stark war das Wasser mit Chemikalien angereichert.
    Fat Mamas Lokal befand sich am Interstate Highway 78, dem Southern Parkway, und war nicht zu übersehen, denn eine Menge Trucks standen davor.
    Es gab einen gesonderten Parkplatz für Pkw, den steuerte Simon Plummer an. Als er ausstieg, ließ er den Blick mißtrauisch schweifen.
    Lachend begaben sich zwei Trucker zu ihren mächtigen Brummern, gekleidet wie Cowboys, sogar der Stetson fehlte nicht. Sie schlugen sich gegenseitig rabaukenhaft auf die Schulter, wünschten sich eine gute Fahrt und trennten sich.
    Plummer stieg die Stufen zum Lokaleingang hinauf. Er platzte in eine Meinungsverschiedenheit von drei Männern, die sich wütend anschrien, doch ehe sie handgreiflich wurden, tauchte Fat Mama auf und ging mit dem ganzen Gewicht ihrer Persönlichkeit dazwischen. Und das war nicht wenig, denn Fat Mama brachte gut und gern 200 Pfund Lebendgewicht auf die Waage, bei einer Größe von nicht ganz einem Meter sechzig.
    »Wollt ihr wohl friedlich sein?« rief die pausbäckige Frau.
    »Was sind denn das für feindselige Töne? Ihr habt die Wahl, könnt einen Drink auf Kosten des Hauses haben – wenn ihr euch aber lieber die Schädel einschlagen wollt, tut das gefälligst draußen hinter euren Trucks, damit es niemand sieht.«
    Die erhitzten Gemüter beruhigten sich und bekamen den Drink. Plummer fand Nick Newman am Tresen. Newman griff nach seinem Bierglas und schlug vor, sich an einen Tisch zu setzen.
    »Ich liebe diese Atmosphäre«, sagte er grinsend. »Rauhe Kerle, harte Fäuste, deftige Sprüche und der Hauch von Amerikas herrlicher Weite…«
    »Ich hoffe, die Fahrt hierher hat sich für mich gelohnt«, entgegnete Plummer und bestellte einen Campari-Wodka für sich.
    »Sie wollen Kowalski.«
    Plummer nickte bekräftigend. »Immer noch. Mehr denn je sogar.«
    »Ich werde Ihnen den Bastard servieren.«
    »Doch nicht etwa aus Freundschaft.«
    »Er hat mich um einen Haufen Geld betrogen. Das verzeihe ich ihm nie!« knurrte Newman.
    Plummers Drink kam, er nahm einen Schluck, beugte sich vor und fragte mit erhobener Stimme, weil es an den Nachbartischen laut geworden war: »Stimmt es, daß er das Land verlassen hat?«
    »Ja, das ist richtig«, bestätigte Newman.
    »Und wohin ist er gegangen?«
    »Nach England. London«, antwortete Nick Newman. »Ich hätte Ihnen das nie gesagt, wenn sich Kowalski mir gegenüber anständig verhalten hätte, aber er hat mich betrogen, brachte mich damit in eine unangenehme Situation, denn ich schulde gewissen Leuten Geld und kann nicht bezahlen. Sie wissen, was das heißt. Was da auf mich zukommt, verdanke ich Dean Kowalski, deshalb will ich, daß er auf die Schnauze fällt und Dreck frißt, verstehen Sie?«
    »Okay, ich profitiere von deinem Haß«, sagte Simon Plummer und holte die Zigarettenpackung aus der Tasche. Er bot Newman ein Stäbchen an, dafür bekam er von diesem Feuer. Grinsend meinte er: »Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, nicht wahr? Eine alte Weisheit von meiner Großmutter.« Nach dem nächsten Zug sagte er: »London ist groß. Hast du nicht noch ein paar Einzelheiten für mich?«
    Nick Newman hatte, und Simon Plummer spendierte ihm aus lauter Dankbarkeit ein Bier.
    ***
    Mr. Silver schritt durch den nicht mehr

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