171 - Höllen-Gladiatoren
und jedem gefiel es bei uns.
Dutzende Male wurden wir zu unserem neuen Heim beglückwünscht, und ich dachte voller Schadenfreude an Morron Kull, der sich das alles ganz anders vorgestellt hatte.
Lange nach Mitternacht verabschiedeten sich die letzten Gäste, Stille kehrte ein. Roxane und Mr. Silver zogen sich in den zweiten Stock zurück, und Boram hatte einen neuen Stammplatz gefunden. Ich bedauerte nur, daß Shavenaar, das Höllenschwert, nicht mehr bei uns war.
Vicky seufzte, während sie sich umblickte. »Es sieht immer schlimm aus, wenn eine Party vorüber ist.«
»Morgen rufst du eine Reinigungsfirma an, und in zwei Stunden ist wieder alles auf Hochglanz«, sagte ich. Mit beiden Händen griff ich nach Vickys Taille und zog sie an mich. »Du warst heute abend wieder einmal die Schönste«, sagte ich leise.
Sie lächelte mich dankbar an. »Es tut gut, das zu hören.«
Ich blickte ihr tief in die veilchenblauen Augen und erkundigte mich: »Hast du noch irgend etwas vor?«
»Ich wollte eigentlich zu Bett gehen«, antwortete Vicky.
»Wenn du möchtest, darfst du gern mitkommen.«
»Hört sich großartig an.«
»Ich hoffe, du bist noch nicht zu müde«, flüsterte mir Vicky ins Ohr.
»Das sagst du mir? Wo ich die ganze Zeit an nichts anderes mehr denken kann.«
Ihre Hand glitt in meine, wir löschten gemeinsam die Lichter und begaben uns nach oben. Wir duschten gemeinsam und gingen anschließend zu Bett.
Vicky schmiegte sich an mich. Eng umschlungen schliefen wir ein, ohne zu ahnen, daß sich bereits neue Gewitterwolken zusammenbrauten.
Der nächste Morgen begann noch so, als hätten wir einen angenehm ruhigen Tag zu erwarten. Wir frühstückten gemeinsam, und Vicky holte sich die neuesten Computerprospekte, um sie zu studieren. Im Laufe des Vormittags zogen düstere Hochnebel über die Stadt, als wollten sie sie ersticken.
Irgend etwas lag in der Luft, das spürten nicht nur Roxane, Mr. Silver und Boram, sondern auch ich, aber wir wußten alle zusammen nicht, was da auf uns zukam.
Es gärte unter einer hauchdünnen, friedlich anmutenden Oberfläche, aber diese Haut würde wohl bald platzen, und es fragte sich, was dann zum Vorschein kam.
Ein Reinigungstrupp brachte unser Haus in Ordnung, während unsere unerklärliche Unruhe wie ein gemeines Krebsgeschwür wucherte.
Es war kein Tag wie jeder andere, das bestätigte uns der Anruf, während wir beim Mittagessen waren.
Ich stand auf und begab mich zum Telefon, und unsere Befürchtung erfüllte sich.
Nie würde Ruhe sein.
Nie, solange es die schwarze Macht gab.
ENDE des Zweiteilers
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