Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
171 - Höllen-Gladiatoren

171 - Höllen-Gladiatoren

Titel: 171 - Höllen-Gladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hatte keine Ahnung, wer ihn niedergeschlagen hatte. Der seltsame Gladiator aus dem Hotel konnte es nicht gewesen sein.
    Samms nahm an, daß der halbnackte Wahnsinnige einen Komplizen hatte. Zwei Verrückte in dieser Stadt, dachte der Portier. Die können ganz schön was anstellen.
    Er blickte sich um, stellte fest, daß er sich in einer Baracke befand, umgeben von allem erdenklichen Kram. An der Wand lehnte ein defektes Fahrrad, vor ihm stand ein Rasenmäher-Mobil, mit dem man wie auf einem Traktor fahren konnte. Eine große Öllache glänzte darunter. Daneben waren abgefahrene Autoreifen aufgestapelt. Große Rasensprenger standen auf Aluminiumbeinen.
    Zunächst konnte Jack Samms die Geräusche, die an sein Ohr drangen, nicht deuten, weil er noch zu benommen war. Ein Filter schien sich in seinen Gehörgängen zu befinden und die Geräusche zu dämpfen, zu verzerren und zu verfremden.
    Doch mit der Zeit wurde der »Filter« durchlässiger, so daß Samms Rufe wahrnehmen konnte, und Pfiffe, und dieses dumpfe Knallen dazwischen… entstand das nicht, wenn man gegen einen Fußball trat?
    Mehr und mehr kam Jack Samms zu der Erkenntnis, daß er sich in einer Baracke befand, die neben einem Fußballplatz stand, vielleicht sogar dazugehörte.
    Mit großer Wahrscheinlichkeit sogar; wozu hätte man sonst so einen großen Rasenmäher gebraucht?
    Die Pfiffe… das war der Schiedsrichter. Nach der Häufigkeit der Pfiffe zu schließen, mußte es auf dem Rasen ziemlich ruppig zugehen.
    Samms fragte sich, was er hier sollte. Wieso hatte man ihn hierher gebracht? War dies auch das Versteck des brutalen Gladiators?
    Auf dem Spielfeld ertönte der Schlußpfiff, und ein paar Kehlen stießen Jubelschreie aus. Besonders gut besucht schien das Match nicht gewesen zu sein.
    Schritte knirschten auf einer nahen Aschenbahn, und Samms versuchte sich mit Rufen bemerkbar zu machen, die der Knebel jedoch zunichte machte.
    Mehr als ein dumpfes »Mmmhh-Mmmhhh!« wurde nicht daraus, und das war hier drinnen schon fast nicht zu hören. Da Samms aufgrund seines regelmäßigen Muskeltrainings nicht schwach war, versuchte er die Fesseln zu sprengen, doch es gelang ihm trotz größter Anstrengung nicht.
    Er scheuerte den Strick an der Kante eines alten Pfostens, doch das Holz war nicht hart genug. Samms erreichte eher, daß die Kante rund wurde.
    Die Spieler duschten. Samms hörte sie lachen und scherzen und singen. Nur wenige Meter trennten ihn von den Sportlern, und doch hatten sie keine Ahnung von seiner kritischen Lage, denn man hatte ihn bestimmt nicht hierhergebracht, um ihn zu vergessen.
    Er rechnete damit, den gefährlichen Gladiator bald wiederzusehen, und daran, was der rabiate Kerl dann mit seinem verfluchten Dreizack anstellen würde, wollte er lieber nicht denken, sonst begann die Angst seine Seele aufzufressen.
    Bald gingen die ersten Sportler draußen an der Tür vorbei zu ihren Wagen.
    Du mußt dich irgendwie bemerkbar machen! sagte sich Samms. Man muß auf dich aufmerksam werden. Tu etwas, tu irgend etwas! Wenn alle weg sind, bist du verloren.
    Wieder versuchte er zu rufen. Verzweifelt bemühte er sich, den Fetzen mit der Zunge aus dem Mund zu drücken, aber das ließ das Tuch nicht zu, das sie ihm über den Mund gebunden hatten.
    Zwei Kicker blieben vor der Tür stehen und schimpften über den Schiedsrichter, der ihre Mannschaft nach ihrer Ansicht benachteiligt hatte.
    »Man sollte dem selbstherrlichen Pfeifenmann den Keks weichklopfen!« ärgerte sich der eine.
    »Gleich beim ersten falschen Pfiff hätten wir ihm seine verdammte Pfeife in den Rachen stopfen sollen«, meinte der andere.
    Stoß etwas um! schrie es in Samms. Die Reifen! Er zog die Beine an und rammte sie gegen den Gummiturm, der auch umfiel, aber die Lärmausbeute war äußerst gering.
    Dennoch fragte einer der beiden Fußballer: »Hast du das gehört?«
    »Nein«, antwortete der andere desinteressiert.
    »Da scheint jemand drinnen zu sein.«
    »Wenn schon. Da kommt Jimmy.«
    Und Jimmy hupte übermütig, als er auf die Freunde zufuhr.
    Sie fuhren fort, und Jack Samms kam sich vor wie der einsamste Mensch auf der Welt.
    ***
    Lance Selby rief sofort Tucker Peckinpah an, um ihm die Hiobsbotschaft mitzuteilen: Tony Ballard – tot, ausgelöscht, in die Luft gejagt mit seinem Haus. Das war für die Freunde des Dämonenjägers die bitterste Pille, die sie jemals schlucken mußten.
    Vicky Bonney schaffte es nicht länger, die Tränen zurückzuhalten. Sie saß in einer Ecke des

Weitere Kostenlose Bücher