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171 - Teutelstango

171 - Teutelstango

Titel: 171 - Teutelstango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ielleicht befand sich unter den Zuschauern ein V ampir, der nur auf Diego lauerte…
    Er fühlte sich unbehaglich, und die Angst in ihm wurde nicht geringer, als er mit den anderen wieder hinausströmte, um zu tanzen. Selbst das Lächeln der schönen Carmencita konnte ihn nicht betören. Daß er sie verführen wollte, spielte jetzt keine Rolle mehr. Wenn er Pech hatte, würde er nicht einmal mehr dazu kommen.
    Und oben auf der Galerie schaute Coco Zamis, die abtrünnige Hexe, zu.

    „Ein Dämon? Wer?" fragte Dorian hastig. „Jemand, der unserem Freund Astaroth nahesteht?"
    Coco schüttelte den Kopf. „Astaroth hatte keine besonderen Freunde", sagte sie. „Ich kann diesen seltsamen Vogel noch nicht so recht einordnen. Er ist einer der Tänzer, der Star, der beste der gesamten Truppe."
    „Nicht schon wieder ein Bühnenstar als Dämon", murmelte Dorian. „Seligen Angedenkens jener Rockmusikerband .. "
    „… die du vor kurzem bei deinem Alleingang mit der spröden Ira erledigt hast. Warum hast du sie damals eigentlich mitgenommen?"
    „Aus einer Laune heraus", sagte Dorian. „Sie wollte auch mal etwas anderes sehen als die grauen Wände von Castillo Basajaun, und immerhin hat sie ein paar nette Urlaubstage auf Korsika verbracht, während ich die Dämönchen erledigt habe. Es war herzerfrischend einfach und spannungslos."
    „Dafür ist jetzt alles das genaue Gegenteil", sagte Coco. „Nun, es könnte sein, daß jemand Olivaros großen Schwindel durchschaut hat und Astaroth rächen will, aber ich glaube es nicht. Ein Netz, das Olivaro spinnt, ist ebenso dicht wie eines, das wir spinnen, und beide Netze zusammen sind undurchdringlich."
    Dorian zuckte mit den Schultern. Vor etwas über einem Monat hatten sie der dämonischen Welt den Tod Olivaros vorgetäuscht. An Olivaros Stelle war sein Patenneffe Astaroth, der Schweinskopfdämon, getötet worden, und Luguri besaß jetzt seinen Kopf, der wie der Olivaros aussah, nachdem Astaroth entsprechend behandelt worden war. Der Fürst der Finsternis war nun also der Ansicht, sein Gegenspieler Olivaro sei tot. Daß der in neuer Tarnexistenz als Elia Gereon wieder fleißig mitmischte, ahnte niemand. Nur Dorian und Coco wußten Bescheid, daß Olivaro diese Tarngestalt „wiederbelebt"
    hatte. Als Elia Gereon war er schon vor Jahrhunderten aufgetreten, aber diese Gestalt war in Vergessenheit geraten. Jetzt war Olivaro offiziell tot, aber er hatte nicht vor, sich deshalb zurückzuziehen. Statt dessen konnte er nun erst richtig loslegen.
    Aber Dämon war er immer geblieben. Obwohl sie sich inzwischen so lange kannten, durchschauten Dorian und Coco ihn immer noch nicht völlig. Olivaro stand weder auf der einen noch auf der anderen Seite des ewigen Kampfes Gut gegen Böse, sondern er benutzte beide Seiten nach Gutdünken für sein eigenes Ränkespiel, das nur ihm Vorteile brachte, und dämonisches Vorgehen lag ihm dabei ebenso wie die Notwendigkeit, auch Dämonen über die Klinge springen zu lassen und damit Hunter in die Hände zu arbeiten. Olivaro war und blieb geheimnisvoll, und erst recht als Elia Gereon.
    „Wir werden diesem tanzenden Dämon einmal näher auf den Zahn fühlen", sagte Coco. „Nach der Vorstellung sehe ich mich mal in den Garderoben um. Vielleicht ist er für Groupies empfänglich." Dorians Zusammenzucken entging ihr nicht, und sie lächelte. Mit einer verführerisch aufreizenden, fließenden Bewegung hob sie den Arm und strich sich mit der Hand durchs Haar. Sie zwinkerte Dorian zu, und er nickte zurück. Sie waren sich beide treu, und wenn Coco die Garderobe dieses Dämons aufsuchte, dann bestimmt nicht, um ihn mit ihrem Körper zu reizen. Sie würde ihm höchstens etwas vorspielen.
    „Sei vorsichtig", warnte Dorian. „So wie du ihn erkannt hast, wird er auch dich erkennen, und im Gegensatz zu dir weiß er vielleicht, wer du bist."
    „Dann wird er sein blaues Wunder erleben", sagte Coco trocken. „Ich weiß mich zu wehren, und für den Fall der Fälle habe ich schwaches Weib ja dich strahlenden Helden als Rückendeckung und Retter."
    Dorian seufzte und wandte sein Augenmerk wieder der Show zu, die jetzt ihren Fortgang nahm.
    Die halbe Stunde Pause war wie im Flug vergangen.

    Über eine Kugelverbindung hatte der Graue den Patriarchen der Munantes erreicht, der sich in seiner Festung in den Bergen von Sao Paulo verschanzt hatte und von dort aus die Fäden zog. Daß fast siebenhundert Kilometer zwischen Rio de Janeiro und der Festung lagen, spielte dabei

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