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171 - Teutelstango

171 - Teutelstango

Titel: 171 - Teutelstango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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keine Rolle. Die Magie überbrückte die Entfernung noch besser als eine Telefonleitung.
    Don Hermano nahm die Nachricht entgegen, daß Coco Zamis sich wieder in Rio befand. Es war die Gelegenheit, zurückzuschlagen. „Diego Cuarto hat sie erkannt? Er ist in ihrer Nähe?"
    „Ja, Patron", sagte der Graue.
    „Dann soll er sich auch um sie kümmern. Ha, die Stunde der Rache naht. Aber ich will kein Aufsehen. Es soll kein Kampf auf offenem Terrain werden. Ich möchte mich selbst mit ihr befassen. Cuarto soll sie gefangennehmen."
    Der Graue erklärte ihm, was Diego davon hielt. Don Hermano schüttelte den weißhaarigen Kopf. „Was er will, spielt keine Rolle, aber ich werde ihm entgegenkommen. Er soll sie unter irgendeinem Vorwand in Ferreiras Festung im Vitor-Tal locken. Es wird dem Bastard ein Vergnügen sein, mir den Gefallen zu tun und die Zamis dann gefangenzunehmen und kaltzustellen. Dann haben wir die Zamis-Hexe, und Cuarto ist in der Sicherheit, die er sich wünscht. Peru ist noch einigermaßen sicher vor vampirischen Angriffen, und in die Festung kommt ohnehin keiner hinein."
    „Hoffentlich weiß er, wo die Festung ist."
    „Du wirst es ihm notfalls beschreiben", sagte der Don. „Ferreira wird dann für den Weitertransport der Gefangenen ans Ziel sorgen. Wenn nicht, hat er schlechte Karten, dieser verdammte Intrigant." „Ich werde Cuarto entsprechend instruieren, Patron", versicherte der Graue. „Er wird den Auftrag ausführen."
    „Ich setze mich mit Ferreira in Verbindung", sagte Don Hermano.
    Damit brach der Kontakt zwischen seiner Festung und Rio de Janeiro zusammen. Die beiden magischen Kugeln stellten ihre Tätigkeit ein.
    Don Hermano rieb sich die Hände. Alles paßte perfekt zusammen. Um diesen Jeff Parker und diesen Unga kümmerten sich die Frigaros und würden sie in die Festung in Chile bringen. Der alte Frigaro hatte diesen Auftrag von Luguri erhalten und ahnte nicht, daß Don Hermano dahintersteckte. Die Frigaros und die Munantes waren nicht gerade miteinander befreundet, und Don Hermano hatte den alten Frigaro unmöglich selbst um diese Hilfsaktion bitten können. Aber auch so paßte alles zusammen. Wenn jetzt auch noch Coco Zamis in die Munante-Hände fiel, dann war die Stunde der Abrechnung mit den Dämonenkillern gekommen. Don Hermano hatte der Zamis-Hexe nicht vergessen, daß sie Fernando Munante-Camaz mit dem Todessarkophag ausgetrickst hatte, zusammen mit dieser Vampirin Rebecca, die aus Europa herübergekommen war, um nichts als Schwierigkeiten zu machen und die Vampirsippen auf zuhetzen.
    Dennoch war Don Hermano nicht so unklug, Milchmädchenrechnungen aufzumachen. Er konnte erst dann sicher sein und triumphieren, wenn die Zamis tot war.
    Aber der Plan an sich war schon fast zu schön, um wahr zu sein. Jetzt mußte nur noch der Bastard und Emporkömmling Julio de Ferreira y Diaz, der über Peru gebot, spuren. Aber wahrscheinlich würde er die Gelegenheit mit beiden Händen ergreifen, dem Munante-Patriarchen zu Gefallen zu sein. Immerhin wollte er in der Familie noch etwas werden, und er hatte dazu größere Aussichten als der stille Diego Cuarto, der selten aus sich herausging und wahrscheinlich nicht wußte, warum er als Dämon geboren war und nicht als Mensch.
    „Wartet", murmelte Don Hermano. „Bald habe ich euch…"

    Die Vorstellung war beendet, der Applaus verrauscht. Diego zog sich in die Garderobe zurück. Er zwinkerte Carmencita wieder zu, und sie lächelte. Sie war schon fast in seinem Bann. Es gab keine Frau, die Diegos Ausstrahlung nicht irgendwann erlag. Seine dämonische Aura zog sie an, alle. Und gerade auf die hübsche Carmencita war er besonders scharf.
    Unter normalen Umständen hätte er sie in dieser Nacht genommen. Aber jetzt hatte er andere Sorgen. Da war der Vampir-Terror, und da war der angekündigte Auftrag, sich der Zamis-Hexe anzunehmen. Beides bedrückte ihn. Er hätte sich lieber nur um seinen eigenen Kram gekümmert und wäre so schnell wie möglich von hier verschwunden. Aber das ging jetzt zu seinem Leidwesen nicht.
    Er dachte wieder an die Möglichkeit, daß ein Vampir auch ihm auflauern konnte. Er besaß keine sonderlich starken magischen Kräfte, mit denen er sich hätte wehren können. Allmählich begann er, unter Verfolgungswahn zu leiden, dachte er in einem Anflug von Selbstironie. Mehr Mut, Junge, redete er sich spöttisch zu.
    Ihm fiel ein, daß er den Grauen nicht in seiner Garderobe empfangen durfte, denn jetzt war Juan da. Oder er hatte

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