Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
171 - Todfeinde

171 - Todfeinde

Titel: 171 - Todfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
und Hacker entgegen.
    Der Schreck fuhr Gantalujew in alle Glieder – sie kannte seinen Namen? Er nahm all seine Selbstbeherrschung zusammen und verbeugte sich. »Auf deine Schönheit und deine Gastfreundschaft, meine Fürstin.«
    »Das erstaunt mich, Olaf Gantalujew.« Sie blieb vor ihm stehen und lächelte ihn an. Gantalujew klopfte das Herz bis zum Hals. Äußerlich jedoch behielt er die Kontrolle über seine Miene und seine Gesten. Er lächelte diskret zurück. »Von meiner Schönheit weißt du«, sagte die junge Frau. »Von meiner Gastfreundschaft nicht. Noch nicht. Doch das wird sich nun ändern.« Lächelnd wandte sie sich den drei Fremden zu. »Stell mir unsere Gäste vor, Rothaar.«
    Gantalujew verneigte sich erneut und holte tief Luft, damit kein Zittern in der Stimme ihn verriet. »Mr. Black, Mr. Hacker, Miss Hardy. Sie kommen aus Moska und wollten mit einem Schiff den Ozean überqueren, um in ihre Heimat Meeraka zurückzukehren.«
    »Meeraka?« Die Fürstin schritt von Black zu Hacker und zurück. »Nie zuvor hörte ich von einem solchen Land.« Die schwarze Frau schien Luft für die Fürstin zu sein. Die beiden Männer jedoch, das merkte Gantalujew sofort, hatten es ihr angetan. »Davon müsst ihr mir berichten, Black. Gibt es dort viele schöne Männer, wie du einer bist, schwarzer Hacker?«
    »Wo denken Sie hin, Lady Carelia?« Mr. Hacker entblößte seine schneeweißen Zähne. »Ich bin eine absolute Ausnahmeerscheinung!«
    »Davon bin ich überzeugt.« Sie trat nahe an Collyn Hacker heran, und Gantalujew empfand die Enttäuschung wie einen scharfen Schmerz hinter dem Brustbein. »Kommen Sie mit mir in meine Burg. Sie haben sicher Hunger.« Jetzt blieb sie vor Black stehen.
    »Ich bin begierig, Neuigkeiten aus Moska zu hören und von Ihrem Heimatland Meeraka zu erfahren.« Sie wandte sich nach Gantalujew um. »Und du bist ebenfalls eingeladen, Olaf Gantalujew.«
    »Ich bedaure zutiefst, meine Fürstin.« Wieder verneigte er sich. »Doch unaufschiebbare Geschäfte rufen nach mir.«
    »Geschäfte, die wichtiger sind als der Besuch bei deiner Fürstin?« Eine gestrenge Falte bildete sich zwischen ihren Augen. »Überlege dir gut, was du sagst, Rothaar!«
    »Deine Einladung ist mir eine Ehre, meine Fürstin, und selbstverständlich werde ich ihr sobald wie möglich Folge leisten. Nur ausgerechnet zu dieser Stunde…«
    »Gut!«, unterbrach sie ihn. »Dieses eine Mal will ich dir Aufschub gewähren. Doch wenn meine Bote mit meiner Einladung vor der Tür deines Hauses erscheint, erwarte ich dich in meinen Gemächern.« Sie wandte sich wieder an Black und Hacker, bedeutete ihnen mit einer Kopfbewegung, ihr zu folgen, und schritt mit aufreizendem Hüftschwung zurück zu ihrem Tier.
    »Danke für die Ehre, meine Fürstin. Ich fiebere dem Tag entgegen.« Gantalujew sah das Leuchten in den Augen Mr. Blacks und wusste, dass der Hüne verloren war. Hacker dagegen schien noch kein Feuer gefangen zu haben. Amüsiert wirkte er, und sonst nichts.
    ***
    Kareen »Honeybutt« Hardy sah die Frau, die sich
    »Fürstin von St. Petersburg« nannte, und wusste, dass sie ein Luder war. Für Frauen dieses Schlages hatte die Meerakanerin einen Blick. Mr. Black dagegen schienen gewisse Hormone mit Blindheit geschlagen zu haben.
    Sein leuchtender Blick hing an den Lippen und der schlanken Gestalt der Verführerin.
    Und Hacker? Den schien die Begegnung mit der jungen Frau und ihrem Tross mächtig zu erheitern.
    Ständig grinste er sein spöttisches Grinsen, das Honeybutt so an ihm mochte und das sie von Zeit zu Zeit so an ihm hasste.
    Missmutig folgte sie dem Tross in die Behausung der so genannten Fürstin, nahm missmutig in einem Sessel an der runden Tafel Platz, wo das Luder Säfte, Schnaps, geräucherten Fisch und Gebäck auftragen ließ, und knabberte missmutig an einem viel zu süßen und viel zu hartem Biskuit, während das Luder den beiden Männern Löcher in die Bäuche fragte. Miss Hardy verstand nur die Hälfte, denn anders als Mr. Hacker oder gar Mr. Black hatte sie sich nie besondere Mühe gegeben, das Russisch der Moskawiter gründlich zu lernen. Sie beglückwünschte sich dafür, denn was sie von der Unterhaltung verstand, nervte sie schon genug.
    Black saß in einem wuchtigen Sessel mit hoher Lehne.
    Der war so tief, dass selbst der Hüne fast darin versank.
    Ein Diener schenkte ihm gerade den dritten Schnaps ein, was Miss Hardy ein wenig befremdete, denn an sich kannte sie ihr Vorbild nur als Mann, der Maß halten

Weitere Kostenlose Bücher