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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sorge, die finden wir noch. Aber wo sind wir hier? Ich habe nicht die Spur einer Ahnung.«
    »Ich auch nicht.«
    »Schauen wir uns um?«
    »Klar.«
    »Lass uns mal zum Strand gehen.«
    Innerlich amüsierte ich mich über Purdy Prentiss. Obwohl wir uns in einer fremden Umgebung befanden, benahm sie sich so normal, als wäre ihr das alles bekannt. Es konnte daher stammen, dass sie in Atlantis bereits ein Leben hinter sich hatte und sie dadurch gestärkt worden war.
    Es war kein Problem, den Weg zum Strand zu finden. Wir mussten nur den Geräuschen nachgehen, die das anrollende Wasser verursachte. Es war die gängige Melodie des Meeres, die in allen Erdteilen zu hören war.
    Der Boden, über den wir gingen, zeigte eine gewisse Härte, die jedoch verschwand, je näher wir unserem Ziel kamen. Da breitete sich der Sand aus. Zuerst nur als dünne Schicht, aus der Grasbüschel hervorschauten, dann, als auch die letzten Häuser hinter uns lagen, dichter und tiefer, entsprechend schwer zu laufen.
    Wir sahen das Wasser.
    Es war in Bewegung, auch wenn kaum Wind wehte. Im Hintergrund waren die Wellen dunkler, aber mehr zum Strand hin entdeckten wir die hellen Hauben auf ihnen. Gischtwolken wirbelten in die Höhe. Sie überholten sich manchmal gegenseitig, bekamen erneut Schwung, zerbrachen wieder und rollten endlich dort aus, wo sich beinahe unsere Füße befanden.
    Wir schauten so weit wir konnten, aber wir hatten Pech. Die Seeschlange, von der Birgitta Quayle gesprochen hatte, war nicht zu sehen. Sie hielt sich wohlweislich zurück, doch beide glaubten wir nicht, dass sie nur in Birgittas Fantasie Bestand hatte, denn bisher stimmte all das, was wir sahen, mit ihren Erzählungen überein.
    »Auf was warten wir?«, fragte Purdy.
    »Birgitta muss irgendwo hier sein. Ich glaube nicht, dass sie auf der Reise verloren gegangen ist.«
    »Das denke ich auch.« Purdy drehte sich um. Sie ließ ihre Blicke über die grauen Fassaden der seltsamen Häuser schweifen und runzelte die Stirn. »Ob wir sie dort finden?«
    »Da werden wir suchen müssen.«
    »Und dann frage ich mich auch, ob die Häuser bewohnt sind oder nicht. Was meinst du?«
    »Licht brennt nicht.«
    »Das können wir ändern.« Purdy stieß mich an. »Komm, es bringt uns nicht weiter, wenn wir nur auf die See starren.«
    Ich warf trotzdem einen letzten Blick auf die Wellen, aber es schoss keine Seeschlange mit ihrem Kopf hervor. Das Meer blieb so, wie es war.
    Purdy Prentiss hatte die Führung übernommen, als könnte sie es nicht erwarten, eines der Häuser zu betreten. Direkt vor dem ersten blieb sie stehen, schaute an der Fassade hoch und sah sich das Spitzdach an. Zwei kleine Fenster lockerten die Fassade auf. Der Stein, aus dem das Haus errichtet war, schimmerte bläulich. Die schmale Tür vor Purdy war geschlossen.
    Nicht mehr lange, denn sie schob sie auf. Eine Klinke gab es nicht und auch keinen Hebel von außen. Die Tür war nicht verschlossen, aber sie protestierte so laut gegen das Öffnen, dass dieses Geräusch selbst das Rauschen des Wassers übertönte.
    Ich stand hinter Purdy und schaute über ihre Schulter. Wir sahen beide das Gleiche. Es mochte ein Flur hinter der Tür liegen, nur war das nicht zu erkennen, denn die Finsternis war einfach zu tief. Uns wehte ein Geruch entgegen, der schwer zu identifizieren war. Leicht nach Fäulnis.
    »Was sagst du, John?«
    »Licht.«
    »Du hast die Lampe?«
    »Sicher. Die gehört zu mir wie das Kreuz und die Beretta.«
    »Aber dein Talisman hat dir keine Warnung geschickt – oder?«
    »So ist es.«
    »Siehst du das als Problem an?«
    »Ich denke nicht.« Während des kurzen Dialogs hatte ich die Leuchte hervorgeholt. Mochten wir auch in einer anderen Zeit gelandet sein, unsere technischen Errungenschaften funktionierten auch hier.
    Ich schaltete die Lampe ein und hatte sie dabei auf die volle Leuchtstärke gestellt. Der Lichtstrahl wurde zu einem Fächer, der die Dunkelheit aufriss und die Schatten vertrieb, und wir stellten fest, dass wir uns nicht in einem Flur befanden. Hinter der Tür erstreckte sich direkt ein großer leerer Raum.
    Wir hatten uns nichts vorgestellt und wurden deshalb auch nicht enttäuscht, als wir keine Einrichtungsgegenstände sahen.
    Es roch alt, muffig und auch faulig. Ich leuchtete gegen den Boden. Er bestand aus Lehm, der festgestampft worden war. Gerade Wände waren auch nicht vorhanden. Man hatte das Holz auch innen so roh gelassen wie außen.
    Jede Ecke leuchtete ich ab – und erstarrte, als

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