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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Auch die Arme lagen nicht mehr ruhig auf dem Laken. Sie glitten hin und her, und mit den Handflächen schabte sie hörbar über den Stoff.
    Es war noch immer ein gespanntes Warten. Bei mir steigerte sich die Spannung, denn inzwischen war ich der Meinung, dass Birgitta von einer anderen Macht übernommen worden war.
    »Nein, nein – nicht …«
    Plötzlich hatte sie geschrien. Wir erlebten ihre Reaktion, die das Grauen andeutete, mit dem sie konfrontiert worden war. Da war eine wilde, tiefe Angst, was Purdy stark beunruhigte.
    »Können wir nichts tun?«
    »Nein, da muss sie durch. Das hat sie ja nicht zum ersten Mal erlebt.«
    »Ich weiß, aber ich weiß, dass es mir nie besonders ging, wenn ich mit der Vergangenheit konfrontiert wurde. Und das ist hier ganz bestimmt der Fall.«
    Da wollte ich nicht widersprechen, aber wir konnten nicht eingreifen. Ich wollte sie nicht wecken, aus Angst, dass ich etwas falsch machte.
    »Sie ist von einer anderen Macht übernommen worden, John. Und das kann nicht gut sein.«
    »Was meinst du denn?«
    »Ich denke, dass wir einen Versuch starten können. Vielleicht sogar mit dem Kreuz.«
    Ich war zwar der Besitzer des Kreuzes, aber daran hatte ich im Moment nicht gedacht. Es war eine Möglichkeit, doch zuvor wollte ich etwas anderes versuchen.
    Bisher hatten wir die Schlafende nicht angefasst. Genau das änderte ich jetzt. Ich wollte erfahren, ob sie trotz des tiefen Schlafs etwas merkte.
    Ich legte meine Hand auf ihren Bauch.
    Birgitta zuckte für einen Moment zusammen – und schrie gellend auf!
    ***
    Mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Ich war so überrascht worden, dass ich zurückzuckte, als hätte man mir einen heftigen Schlag versetzt.
    Auch Purdy war bis an den Stuhl zurückgetreten.
    »Was war das?«
    Ich schlenkerte meine Hand. »Sie scheint aufgeladen zu sein. Ich habe das Gefühl gehabt, einen Schlag erhalten zu haben.«
    »Dann steckt doch etwas in ihr.«
    Ich schaute auf den Körper, der jetzt wieder ruhig lag. Dabei suchte ich nach einer Veränderung. Sie war auf den ersten Blick nicht zu sehen. Doch kam mir die Haut vor, als wäre sie dünner geworden. Etwas durchsichtiger.
    »Dein Kreuz hast du doch nicht genommen – oder?«
    »Nein, Purdy, es war nur meine Hand.«
    »Und dann?«
    Ich hob die Schultern. »Du hast ja ihre Reaktion erlebt. Ich hatte für einen Moment das Gefühl, als wäre ich von einem leichten Stromstoß erwischt worden. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich dabei um Elektrizität gehandelt hat. Das muss eine andere Kraft gewesen sein.«
    »Kannst du dir vorstellen, welche es gewesen ist?«
    »Nein, das kann ich nicht, aber ich glaube, dass sie nicht eben auf unserer Seite steht.«
    »Schwarzmagisch?«
    »Das will ich nicht ausschließen, und deshalb werde ich es noch mal mit dem Kreuz versuchen.«
    »Gut.« Purdy bekam jedoch Zweifel und flüsterte: »Und dann?«
    »Werden wir sehen, was geschieht.«
    »Ja.« Sie schluckte und trat an meine Seite. Beide beobachteten wir die Frau, die sich ein wenig beruhigt hatte. Zwar schlief sie nicht ruhig, sie zitterte noch immer und ihre Augen waren mal offen, dann wieder geschlossen, aber sie schien nicht mehr unter einem so immensen Druck zu stehen. Dennoch erlebte sie etwas, weil sie plötzlich anfing zu sprechen, und wir beide lauschten aufmerksam.
    »Ich habe Angst. Sie – sie – kommen. Das Wasser – sie haben sich versteckt. Die Schlange – bitte, ich kann nicht mehr, lasst mich doch in Ruhe. Ich habe dir nichts getan. Ich – ich – bin nicht du, so glaub mir doch …«
    Purdy und ich schauten uns an. Das waren völlig neue Worte, die wir da zu hören bekamen. Ich konnte nicht vermeiden, dass es mir kalt den Rücken hinabrann, und Purdy fragte, ob es nicht besser wäre, wenn wir sie aufweckten.
    »Nein, noch nicht. Du hast ja gesehen, was passierte, als ich sie anfasste.«
    »Ja, das schon. Dann müssen wir warten.«
    Ich zögerte noch immer, mein Kreuz einzusetzen. Es hatte sich zwar nicht erwärmt, aber ich hatte den Eindruck, dass die äußere Umgebung eine Veränderung erfahren hatte.
    Zwar sah sie normal aus, jedoch in den vier Wänden hatte sich so etwas wie eine Spannung aufgebaut, die ich auch nicht wegdiskutieren wollte.
    Ich schaute mich um, und Purdy hatte meine Kopfbewegungen gesehen. »Ist was?«
    »Das weiß ich auch nicht genau. Ich denke, dass wir hier in ein ungewöhnliches Spannungsfeld geraten sind. Das sehe ich als eine Botschaft aus einer anderen

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