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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht achtete, denn ich hatte genug mit mir selbst zu tun.
    Dabei hatte ich den Eindruck, als würde sich mein Körper wieder aus Einzelteilen zusammensetzen. Ich schaffte es nicht, mich zu konzentrieren, aber das hielt nicht lange an.
    Ich war wieder da, und ich fühlte mich. Vor allen Dingen fühlte ich die Kette meines Kreuzes in der Hand. Sofort dachte ich an den Grund, weshalb ich sie hielt, und die Erinnerung kehrte schnell zurück.
    Ich war in ein Zeitloch gefallen und dabei zu einem Ziel geführt worden, an dem ich jetzt lag.
    Und noch etwas war geschehen. Ich vermisste das grüne Licht oder die grüne Botschaft, die ich kurz vor dem Eintauchen in den Zeitriss gesehen hatte.
    Grün!
    Genau die Farbe war es, die mich nachdenklich hatte werden lassen. Grün war in diesem Fall nicht die Hoffnung, sondern etwas ganz anderes. Es war die Farbe des Druidenparadieses Aibon, aber ob ich dort gelandet war, wusste ich nicht.
    Grün hatte auch mit den Druiden zu tun, den alten Eichenkundigen, die von den Kelten verehrt wurden. Sie waren die Weisen, die Schamanen, die Erklärer der Welt, aber das war im Moment nicht wichtig für mich, denn meine Gedanken sackten ab und taumelten förmlich auseinander.
    Ich lag auf dem Boden. Allerdings im Freien und erst recht nicht in einem Bett. Über mir schwebte ein Himmel, der nicht richtig hell und auch nicht richtig dunkel war, sondern eine düstere fahle Farbe zeigte, die aussah, als wäre sie mit gewaltigen Pinselstrichen gezeichnet worden. Es war nicht kalt, sogar wärmer als in London, aber die Stadt war meilenweit entfernt, wobei das Wort gar nicht passte, denn wir erlebten hier eine andere Dimension.
    Wir?
    Bei dem Gedanken stutzte ich. Mir war eingefallen, dass ich die Reise ja nicht allein unternommen hatte. Zwei Frauen waren an meiner Seite gewesen.
    Aber wo steckten sie jetzt?
    Ich lag noch immer auf dem Rücken, was mir nicht gefiel. Ich änderte meine Lage, bewegte mich etwas nach links und stand auf. Das heißt, ich stoppte auf halber Strecke, als ich die sitzende Position erreicht hatte.
    Jetzt war meine Sicht besser. Ich drehte den Kopf nach links, dann wieder nach rechts und stellte fest, dass ich nicht nach überall hin freie Sicht hatte. Mein Blick fiel auf Häuser, die mir irgendwie bekannt vorkamen. Ich musste nicht lange nachdenken und wusste Bescheid. Birgitta Quayle hatte davon berichtet. Es waren die Häuser, die sie in ihren Träumen gesehen hatte. Kleine Gebäude mit spitzen Dächern, aber keine Pyramiden. Manche Dächer erinnerten mich an die Hüte irgendwelcher Zauberer.
    Mir fiel auf, dass in den Häusern kein Licht brannte, denn das hätte hinter den zahlreichen Fensteröffnungen geschimmert. So blieb bei den Häusern alles dunkel.
    Ich lebte, das war auch okay, aber ich fragte mich, ob auch andere Personen noch am Leben waren. Als mir der Gedanke kam, fing mein Herz schneller an zu klopfen.
    In der Nähe sah ich weder Purdy Prentiss noch unseren Schützling Birgitta Quayle.
    Aber ich hörte eine Frauenstimme, die recht normal klang.
    »Wenn du mich suchst, ich bin rechts von dir.«
    So locker konnte nur Purdy Prentiss sprechen. Ich drehte den Kopf und sah, dass sich jemand erhob, etwas schwankte, mir dann jedoch zuwinkte.
    Ich stand ebenfalls auf. Den leichten Schwindel erlebte ich auch, aber schnell hatte ich mich wieder gefangen. Vor den Häusern war genügend Platz, sodass Purdy ohne Probleme auf mich zukam. Sie zeigte ein schiefes Lächeln und sagte: »Willkommen in – wo eigentlich?«
    »In der Welt der Banshees oder der Druiden. Was immer hier auch möglich ist.«
    »Und in der Welt der Seeschlange.«
    »Genau. Aber die habe ich bisher nicht gesehen.«
    »Trotzdem sind wir am Meer. Hast du das Rauschen der Wellen nicht gehört?«
    »Das höre ich noch immer.«
    »Dann wissen wir ja, dass wir es geschafft haben. Nur sind wir hier nicht in Atlantis, meiner ersten Heimat.«
    »So ist es. Wärst du lieber dort?«
    »Nein, ich ziehe meine Wohnung vor.«
    »Die kannst du vergessen.«
    »Richtig.« Purdy schaute sich um. »Aber Birgitta Quayle habe ich nicht vergessen.« Sie schaute mich an. »Hast du sie vielleicht schon entdeckt?«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich glaube allerdings fest daran, dass sie hier ist.«
    Purdy trat etwas zur Seite, weil sie sich umschauen wollte. Ich ließ sie dabei in Ruhe und hörte sie mit leiser Stimme sagen: »Das ist alles so, wie sie es uns beschrieben hat. Es fehlt nur unsere neue Freundin Birgitta.«
    »Keine

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