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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht glücklich darüber, das ist zu spüren.«
    »Stimmt. Etwas ist mit Birgitta passiert und …«
    »Birgitta heißt sie?«
    »Ja.«
    »Welch ein Name. Es ist der unserer Schutzheiligen. Brigitta oder Birgitta. Jetzt weiß ich Bescheid. Hat uns der Himmel die Heilige als Retterin geschickt?«
    »Nein, das denke ich nicht. Es ist wohl nur eine Namensgleichheit.«
    »Und doch hoffe ich.«
    »Das ist nicht verkehrt. Ich gehe aber davon aus, dass sie etwas Schlimmes erlebt haben muss. Anders als wir, denn sie ist mit uns gekommen.«
    Trebane fragte nicht, woher wir kamen, sondern sagte: »Das kann nur die Keltin gewesen sein. Ihr habt sie nicht gesehen, ihr kennt sie nur aus den Erzählungen, aber ich weiß, dass sie gefährlich ist. Man kann ihr nicht trauen. Sie will Opfer, um immer stärker zu werden. Deshalb ist Birgitta hier und fürchtet sich.«
    Das konnte stimmen, aber ob es die einzige Wahrheit war, da hatte ich meine Zweifel.
    Purdy Prentiss sprach sie wieder an. »Hast du uns etwas zu sagen, Birgitta?«
    Sie hatte die Frage gehört, und ihre Antwort bestand aus zwei Teilen. Zum einen hob sie die Schultern, zum anderen drehte sie sich wieder um, sodass sie zum Strand schauen konnte, was uns vermuten ließ, dass dort die Lösung des Rätsels lag.
    Purdy warf mir einen längeren Blick zu. Sie überlegte sich die nächsten Worte, weil sie die Frau nicht erschrecken wollte.
    »Kennst du den Strand?«
    Wieder ernteten wir nur ein Nicken.
    »Bist du von dort hergekommen?«
    »Ich war da.«
    »Bist du allein gewesen?«
    Jetzt schüttelte sie den Kopf.
    »Dann hast du jemanden getroffen?«
    »So war es.«
    Purdy fragte: »War es eine Frau mit roten Haaren? Also Haare, wie du sie hast?«
    »Ja, das war sie.«
    Uns fiel zwar kein Stein vom Herzen, aber wir wussten jetzt Bescheid.
    »Und was ist mit der anderen Frau passiert? Kannst du uns das sagen?«
    Birgitta gab sich Mühe. Sie dachte länger nach als gewöhnlich. Durch die Nase holte sie schnaufend Luft. Dann sahen wir alle ihr Zittern und hörten ihre weinerlich klingende Stimme.
    »Ich weiß es nicht mehr genau. Das habe ich wohl vergessen. Aber sie ist dort gewesen.«
    »Und du hattest keine Angst?«
    »Weiß ich nicht mehr.«
    »Kannst du denn sagen, wo die Frau jetzt ist?« Purdy ließ mit ihren Fragen nicht locker. Da machte es sich bezahlt, dass sie es gewohnt war, vor Gericht die Plädoyers zu halten.
    »Ich weiß es nicht so richtig«, lautete die schwache Antwort.
    »Dann sag bitte, was du weißt.«
    »Sie ist nicht weggelaufen.«
    »Und?«
    Birgitta hob die Schultern. »Sie ist allein gekommen, ich wollte einfach weg.«
    »Ohne sie?«
    »Ja.«
    »Dann ist es möglich, dass wir sie am Strand finden können? Oder hast du doch noch gesehen, dass sie weglief?«
    »Nein.«
    »Sollen wir gemeinsam hingehen?«, fragte Purdy.
    Bisher hatte Birgitta Quayle die Antworten schnell und flüssig gegeben, nun aber ließ sie sich Zeit. Es war auch zu sehen, dass über ihr Gesicht ein Schauder rann. Sie war sich offenbar nicht sicher, was sie sagen sollte.
    Purdy wollte ihr auf die Sprünge helfen. »Du musst keine Furcht haben, wir sind bei dir. Ob die Frau dort ist, wissen wir ja auch nicht. Nun, was sagst du?«
    »Dann gehe ich mit.«
    Purdy strahlte plötzlich. »Wirklich? Willst du tatsächlich mit uns gehen?«
    »Das möchte ich.«
    »Das ist wunderbar, Birgitta.« Sie streckte ihr beide Hände entgegen. »Komm, ich beschütze dich. Du bist nicht umsonst zu mir gekommen. Wir halten auch in dieser Zeit zusammen.«
    Genau die Aufmunterung hatte Birgitta gebraucht. Ihre Gefühle wallten hoch, und sie konnte nicht anders. Sie musste Purdy Prentiss einfach umarmen.
    Ich hatte nur zugehört und zugeschaut, erst jetzt wich die Anspannung in mir. Birgitta Quayle schien trotz allem ihre Normalität nicht verloren zu haben.
    Auch Trebane hatte alles gehört. Er wickelte sich enger in seine Kleidung und flüsterte: »Kann ich mit euch gehen?«
    »Wenn du willst.«
    »Ja, das will ich. Ich möchte sehen, ob sich das große Grauen stoppen lässt. Wir haben lange darunter gelitten, und es sind zu viele Menschen gestorben.«
    »Aber du hast das Monster nicht vergessen – oder?«
    »Nein. Ich glaube nicht, dass es noch mal erscheint, wenn die Keltin nicht mehr lebt.«
    Das wollte ich nicht bestätigen. Bisher hatten wir nicht gehört, dass sie gestorben war. Da konnte es durchaus noch eine Überraschung geben. Das wollte ich dem Mann eigentlich mitteilen, aber er hatte sich

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