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1710 - Mission in Magellan

Titel: 1710 - Mission in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf dem Weg ins Zielgebiet befand. Wie sie erwartet hatte, war es den Wissenschaftlern nicht möglich, das winzige Gerät zu öffnen oder zu analysieren. Sie stellten lediglich fest, daß es in kurzer Zeit extrem viele Schaltfunktionen leisten konnte. Mehr, als es vielen Minigeräten siganesischer Produktion möglich war.
    Und noch etwas erfuhr sie von einem der Wissenschaftler: Er erinnerte sich daran, daß er ein praktisch identisches Gerät vor Jahren schon einmal in den Händen gehalten hatte. Homer G. Adams hatte ihn damals auch beauftragt, die Herkunft des Geräts zu ermitteln.
    Es war ihm nicht gelungen - und irgendwie schien die Angelegenheit infolge anderer Sorgen in Vergessenheit geraten zu sein.
    Dilja Mowak wünschte sich, die Verantwortlichen hätten damals intensiver nachgeforscht. Dann wäre die Position der Fabrik vielleicht inzwischen bekannt.
    Und sie mußte in diesen Tagen nicht ihr Schiff und die Mannschaft aufs Spiel setzen, um GONDARAK zu finden und zu durchsuchen ...
     
    9.
     
    GONDARAK Mittwoch. 4. Februar 1217: Die IRA ROGABERG tastete sich mit Hilfe ihrer ausgefeilten Ortungssysteme durch die Verwerfung wie ein Blinder mit seinem Stock durch ein Labyrinth.
    Nach gut drei Stunden hing sie immer noch in der Unstetigkeit des Raumzeitgefüges fest.
    Dilja Mowak hatte bisher der Versuchung widerstanden, die Transformkanonen einzusetzen. Sie fürchtete sich vor nicht voraussehbaren Folgen.
    Ihre Hoffnung, sich ohne Anwendung massiver Waffengewalt befreien zu können, beruhte im wesentlichen auf der Erkenntnis, daß ihre Gegenspieler, die ihnen mit Waffen der Kosmischen Ordnungsmächte den Garaus zu machen versuchten, aus mangelndem Verständnis gar nicht perfekt mit diesen Waffen umgehen konnten.
    Und auf der hochwertigen Ortungstechnik des Fernraumschiffs sowie der Findigkeit von Achmed Shaddar und Keedah von Aeghnuz. Die beiden Ortungsspezialisten hatten bereits eine Menge Tricks ausprobiert - und es schien, als sei das noch lange nicht alles gewesen.
    Unwillkürlich beugte sie sich vor, als Shaddar flüsterte: „Wir haben etwas angemessen, das auf Unruhe in den Strukturen der Verwerfung hinzudeuten scheint. Keedah, die Daten für die Kursänderung!"
    Die Akonin rief Hunoor von Shailuun. der das Schiff zur Zeit steuerte, die Daten zu. Der Naat legte sofort den neuen Kurs an.
    Es wurde totenstill in der Zentrale. Fast schien es, als atmete niemand mehr. Die Spannung stieg.
    Als ungefähr zwanzig Sekunden vergangen waren, zeichnete sich auf dem vorderen Bildschirm der Panoramagalerie eine Art blinder Fleck in dem grellen bläulich weißen Licht ab, das die IRA ROGABERG von allen Seiten umgab.
    Alle Anwesenden atmeten gleichzeitig durch. Es klang, als würde die Luft aus einem Hochdruckschlauch entweichen.
    „Ist es das?" fragte Buchon Sinmartin so leise, wie den Ertruser noch niemand gehört hatte.
    „Ja, das ist es", bestätigte Keedah von Aeghnuz.
    „Volle Pulle darauf zu, Hunoor!" rief Muns Betterford.
    „In Ordnung, Chef", erwiderte der Naat.
    Er beugte sich so weit vor, daß es fast schon aussah, als wollte er in sein Kontrollpult hineinkriechen.
    Dilja Mowak umklammerte die Seitenlehnen ihres Sessels so fest, daß die Knöchel ihrer Finger sich gelb auf der hellbraunen Haut der Hände abzeichneten.
    Für einen Moment hatte sie den in ihrer Lage absurden Gedanken, sie könnte die Lehnen versehentlich zerbrechen.
    Die IRA ROGABERG beschleunigte mit voller Kraft. Wann sie den „blinden Fleck" erreichen würde, konnte allerdings niemand voraussagen.
    Die Ortung zeigte vieles an, aber keine Distanzdaten.
    Nach ungefähr einer Viertelstunde war die Lichtgeschwindigkeit beinahe erreicht - und noch immer schien man dem Fleck nicht näher gekommen zu sein.
    „Jetzt stellt sich die Frage, ob wir auf Überlicht gehen sollen oder nicht", überlegte Hunoor von Shailuun laut. Er hatte sich wieder zurückgelehnt, wandte den Kopf und blickte Muns Betterford an.
    Die Oxtornerin widerstand der Versuchung, sich unaufgefordert einzumischen. Entscheidungen über die Schiffsführung waren prinzipiell Sache des Kommandanten und seines Stellvertreters.
    „Wir bleiben auf Unterlicht", entschied Betterford nach kurzem Überlegen. „Unstetigkeiten des Raumzeit-Gefüges sind eine heikle Sache, noch dazu, wenn sie von Intelligenzen geschaltet werden, die dafür garantiert nicht ausgebildet sind."
    Der Naat hielt das Schiff konstant auf Unterlichtgeschwindigkeit. Es wirkte gespenstisch, daß alles ringsherum

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