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1710 - Mission in Magellan

Titel: 1710 - Mission in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ausweichmanöver zu fliegen. Da sich auch die Türen in der Luft nicht öffneten, war sie praktisch bis zum Ziel eine Gefangene.
    Das galt allerdings nicht für jemand mit oxtornischer Kompaktkonstitution.
    Dilja trat einmal gegen die rechte Tür, und diese flog hinaus in die Nacht. Doch als die Hanse-Spezialistin sich hinausbeugte, um nach einem nicht allzu harten Landeplatz für den Absprung mit zirka 120 Stundenkilometern zu suchen, schlug der Verfolger bereits zu.
    Das Gleitertaxi zerbrach in Einzelteile.
    Detonatorbeschuß! durchfuhr es die Oxtornerin.
    Instinktiv rollte sie sich zusammen, während sie mit der Trümmerwolke, in die sich das Taxi verwandelt hatte, dem Boden entgegenraste.
    Mit immer noch beinahe 120 Stundenkilometern.
    Haluter müßte man sein! dachte sie in einem Anfing von Galgenhumor.
    Eine Geschwindigkeit von fast 120 Stundenkilometern war auch für eine Oxtornerin zu hoch, wenn sie gegen ein festes Hindernis prallte - ohne die Fähigkeit eines Haluters, die Körperstruktur blitzschnell so widerstandsfähig zu machen wie einen Terkonitblock.
    Als der Aufprall kam. preßte er der Frau fast die Luft aus den Lungen.
    Das war aber auch schon alles, denn sie landete, wie sie fühlte und sah, in einem der zahlreichen Sumpfflecken der Gurradwelt. Ringsumher klatschten die Trümmer des Gleitertaxis in den halbflüssigen Schlamm.
    Ich lebe! dachte Dilja Mowak.
    Sie gab jedoch nicht dem ersten Impuls nach, sich aus dem Sumpf zu befreien. Statt dessen blieb sie reglos liegen.
    Langsam und mit blubbernden Geräuschen versank sie. Mit angehaltenem Atem wartete sie auf ihre Chance. Sie hoffte, daß der oder die Attentäter bald kamen, um sich durch Augenschein davon zu überzeugen, daß ihr Opfer tatsächlich tot war. Zwar konnten Oxtorner die Luft erheblich länger anhalten als Terraner, aber keineswegs unbegrenzt lange.
    Sie erhielt ihre Chance, denn jemand sprang aus seinem Gleiter direkt auf ihren Rücken. Wahrscheinlich, weil das weit und breit die einzige Stelle festen „Bodens" war.
    Im nächsten Augenblick hatte die Hanse-Spezialistin sich hochgeschnellt und herumgeworfen.
    Sie wischte den Schlamm aus ihren Augen und sah, daß es nur einen Gegner gab. Er lag rund drei Meter hinter ihr und war eben dabei, im Schlamm zu versinken.
    Sein Gleiter schwebte in einem Meter Höhe über Dilja. Von dem Detonator war nichts mehr zu sehen.
    Mit ihren extrem starken Körperkräften gelang es der Oxtornerin, sich so schnell zu bewegen, daß sie dem Sog des Sumpfes widerstand. Sie arbeitete sich zu dem Attentäter - einem Gurrad - vor, packte ihn mit einer Hand und zog sich kurz darauf mit der anderen Hand in den Gleiter hinein.
    Der Gurrad war bewußtlos.
    Da der Gleiter über eine Individualsteuerung verfügte, flog Dilja Mowak mit ihm auf dem schnellsten Wege zur IRA ROGABERG. Nach der Einschleusung klemmte sie sich den Gurrad unter den Arm und eilte ins Bordhospital.
    „Säubern!" befahl sie den nächsten Medorobotern. „Uns beide!"
    „Was ist passiert?" rief Mooram Grujic, der herbeigestürzt kam, als die Säuberung gerade beendet war und Dilja eine Bordmontur angezogen hatte.
    Die Hanse-Spezialistin berichtete in knappen Worten. Unterdessen waren auch Muns Betterford und Nurija Kapon hinzugekommen.
    „Nur keine Aufregung!" ermahnte die Oxtornerin sie.
    Danach widmete sie sich ganz ihrem Gefangenen. Sie erkannte den Gurrad.
    Jetzt, nachdem sein Gesicht gesäubert war, erinnerte sie sich daran, daß er im „Ankerplatz der Verwegenen" am selben Tisch wie sie und der Springerpatriarch gesessen hatte und anschließend auch an der Bar.
    „Hat er innere Verletzungen?" wandte sie sich an Chefarzt Doc Herzheimer.
    Carl Herzheimer, ein großer dürrer Terraner mit Geiernase, schüttelte den Kopf.
    „Dann mach ihn munter!" forderte die Oxtornerin.
     
    *
     
    Ein paar Minuten später öffnete der Gefangene die Augen. Ein Assistenzarzt hatte ihm ein weites grünes Hemd angezogen und ihn auf eine Trage gebettet.
    „Erkennst du mich?" fragte die Hanse-Spezialistin.
    Seine Augen weiteten sich. Doch der Gurrad sprach kein Wort.
    „Du willst also nicht mit mir reden", stellte Dilja drohend fest. „Du fragst nicht einmal, wie ich die Explosion meines Gleitertaxis und den Absturz überleben konnte. Ich bin Oxtornerin. Das hast du wohl nicht bedacht."
    Der Gurrad verzog nur das Gesicht.
    „Sag schon was!" drängte Dilja Mowak. „Wie heißt du?"
    Der Gurrad preßte die Lippen zusammen. Es war klar und sogar

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