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1710 - Mission in Magellan

Titel: 1710 - Mission in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollte. Der Koordinatenpunkt liegt in der Großen Magellanschen Wolke."
    Jetzt ist die Katze aus dem Sack! dachte die Hanse-Spezialistin.
    Laut sagte sie trocken: „Du willst mich also in eine Mission einweisen, die mich in die Große Magellansche Wolke führt - zu einer Fabrik namens GONDARAK."
    „Die eine Fabrik der Kosmischen Ordnungsmächte ist", ergänzte Sheremdoc. „Wir müssen in Erfahrung bringen, was aus Rhoubil geworden ist und warum er mit der von GONDARAK gebauten Maschine nie zum Mars zurückkehrte."
    „Völlig klar", folgerte Dilja Mowak mit beißender Ironie. „Es liegt ja nur zwei Millionen Jahre zurück, daß der Orbiter zu dieser ominösen Fabrik flog, die selbstverständlich so unverwüstlich ist, daß sie bis heute unbeschadet überdauert hat und womöglich sogar jetzt in kurzer Zeit in Betrieb genommen werden kann."
    Geo Sheremdoc seufzte und produzierte einen heuchlerischen Augenaufschlag.
    „Wie recht du hast", gab er mit deutlichen Anzeichen der Zerknirschung zu. „In den vergangenen zwei Millionen Jahren wird die Fabrik natürlich zu Staub zerfallen sein - und der Orbiter hat sie möglicherweise niemals erreicht. Andernfalls wäre er ja nach Erfüllung seines Auftrags zum Mars zurückgekehrt. Ach, vergiß alles, was ich dir gesagt habe. Dilja! Es war ein dummes Ansinnen!"
    Die Oxtornerin verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    „Um das einzusehen, mußtest du mich zu dir bestellen und mir eine spannende Geschichte erzählen, Geo! Versuch nicht, mir Honig ums Maul zu schmieren! Du denkst nicht im Traum daran, auf entsprechende Nachforschungen in Magellan zu verzichten. Weil wir uns das gar nicht leisten können. Und deshalb werde ich den Auftrag übernehmen."
    Sie versuchte, in seinem Gesicht wenigstens die Spur einer Gefühlsregung zu erkennen. Vergeblich. Geo verzog keine Miene. Dabei mußte er doch hochzufrieden mit sich sein.
    Statt dessen erklärte er ihr im Plauderton: „Du bekommst einen Schiffsneubau zur Verfügung gestellt, die IRA ROGABERG."
    Was sonst! dachte Dilja Mowak. Ohne triftigen Grund hat dieser Mensch mich doch nicht in eine Raumschiffswerft bestellt.
    Der LFT-Kommissar erhob sich -und die Hanse-Spezialistin folgte seinem Beispiel.
    „Ich werde dir jetzt den Kommandanten des Fernaufklärers und die Kernmannschaft vorstellen", sagte er. „Diese Leute sind nicht austauschbar, denn sie sind auf der IRA ROGABERG eingearbeitet - und du brauchst sie, weil du mit der Neukonstruktion schon morgen starten wirst. Das Gros der Mannschaft kannst du ansonsten nach deinem Gutdünken zusammenstellen."
    Er wartete keine Antwort ab, sondern ging zum Antigravlift...
    Die Oxtornerin folgte ihm - und fühlte plötzlich eine imaginäre Last auf ihren Schultern, die Last der Verantwortung.
    Sie ahnte, daß etwas auf sie zukommen würde, das sich ihrem Verstand entziehen könnte: eine Gefahr aus fernster Vergangenheit, die zu wecken das Verhängnis über alle Beteiligten bringen konnte ...
     
    3.
     
    SPIELBALL DER MÄCHTIGEN Dienstag. 3. Februar 1217: „Irgend etwas müssen wir unternehmen!"sagte Mooram Grujic. Der Oxtorner wirkte frustriert.
    „Das ist mir auch klar", erwiderte die Hanse-Spezialistin.
    Nur was? dachte sie verbittert. Den Bordchronographen nach sind wir vor elf Stunden in die Dunkelwolke eingeflogen. Aber niemand von uns weiß, wieviel Zeit seitdem objektiv vergangen ist. Möglich wäre auch, daß die Zeit außerhalb des Schiffes schneller vergeht als innen. Oder langsamer. Oder überhaupt nicht.
    Nach dem Einflug in die Ardimmasch-Wolke war alles normal erschienen.
    Deshalb hatte die Expeditionsleiterin eine kurze Überlichtetappe angeordnet.
    Mit Unterlichtgeschwindigkeit weiterzufliegen, wäre ein Witz gewesen.
    Falls GONDARAK sich im Zentrum der Wolke befand, hätten sie bei hoher Unterlichtgeschwindigkeit mindestens vier Monate bis dorthin gebraucht.
    Soviel Zeit hatten sie jedoch nicht. Die Mission lief unter der Dringlichkeitsstufe Alpha. Über dem Mars braute sich Unheil zusammen - und nicht nur dort. Jeden Moment konnte es zwischen der Plus- und der Minusseite des Universums neue gefährliche Entwicklungen geben.
    Und eine Abwehr dagegen war nur mit der Maschine möglich, die der Orbiter Rhoubil nach den Plänen der Porleyter in der Fabrik GONDARAK bauen lassen sollte.
    Und die womöglich seit zwei Millionen Jahren fix und fertig dort zum Abtransport bereitlag, aber nicht zum Mars gebracht worden war, weil Rhoubil versagt hatte - oder durch irgendwelche

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