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1712 - Verflucht bis in den Tod

1712 - Verflucht bis in den Tod

Titel: 1712 - Verflucht bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erpressen lassen. So etwas war immer der Anfang vom Ende.
    An sein eigenes Schicksal dachte er immer weniger. Zudem fühlte er sich kaum noch als normaler Mensch. Aber er würde dafür sorgen, dass diese Klinik bewacht wurde, denn er traute es der anderen Seite zu, dass sie es verstand, sich ins Haus zu schmuggeln.
    Ein schwacher Luftzug erreichte ihn. Das passierte nur, wenn jemand die Tür öffnete. Bestimmt war es Gala, die nach ihm schauen wollte, und er dachte daran, sich schlafend zu stellen. Eine Unterhaltung brauchte er im Moment nicht.
    Wladimir Golenkow schloss die Augen und atmete so ruhig wie möglich. Er hörte die leisen Schritte, die ihm anders vorkamen, und er nahm auch einen fremden Geruch wahr. So kalt war er, und der Besucher hatte ihn mit sich gebracht.
    Bestimmt nicht Gala!
    In diesem Moment schrillten bei ihm die Alarmsirenen. Jetzt drehte er den Kopf zur Seite und öffnete die Augen.
    Die Besucherin stand schon an seinem Bett. Aber es war nicht Gala, sondern eine andere Frau. Wladimir erkannte sie trotz der rot gefärbten Haare.
    Neben seinem Bett stand Chandra, die kugelfeste Killerin!
    ***
    Also hatte sie wirklich nicht geblufft. Sie war nicht nur in seiner Nähe, sondern ganz nah. Von oben her schaute sie auf ihn herab und lächelte eisig.
    »Überrascht, Wladimir?«
    Er schwieg. Natürlich war er überrascht, doch er wollte es ihr gegenüber nicht zugeben.
    »Dir traue ich alles zu.«
    »Danke, mein Freund, so ein Kompliment hört man gern.«
    Ich bin nicht dein Freund!, wollte er sagen, überlegte es sich aber anders und fragte mit kratziger Stimme: »Was willst du hier?«
    »Dich besuchen.«
    »Darauf kann ich verzichten.«
    »Und ich wollte dir beweisen, dass ich dir schon recht nahe bin.« Sie griff in die Seitentasche der gefütterten Lederjacke und zog eine Pistole hervor, auf deren Mündung bereits ein Schalldämpfer geschraubt war.
    »Hast du schon angerufen?«
    »Nein.«
    »Das solltest du aber.«
    »Keine Sorge, ich tue es schon noch. Aber den Zeitpunkt bestimme ich selbst.«
    »Tatsächlich?«, flüsterte sie und bewegte ihre Waffe. Das Ende des Schalldämpfers strich sanft über Wladimirs Kinn, glitt dann hoch bis zur Unterlippe, und als der Agent Luft holte, drückte Chandra die Mündung zwischen seine Lippen und hinein in den Mund.
    Damit hatte Wladimir nicht gerechnet. Er fing an zu würgen. Zugleich schossen Wut und Verzweiflung über sein Schicksal in ihm hoch. Diese Person war bei ihm erschienen, um ihm seine Hilflosigkeit vor Augen zu führen, und das auf eine äußerst drastische Art.
    »Ich möchte, dass du deine Freundin anrufst. Und zwar so schnell wie möglich.« Sie bewegte ihre Waffe in Wladimirs Mund, sodass er ein würgendes Geräusch von sich gab.
    »War das eine Antwort?«
    Er schüttelte den Kopf. Dabei hörte er ihr Lachen, dann zog sie die Waffe wieder zurück.
    Der Gelähmte riss seinen Mund weit auf und schnappte nach Luft. Dabei warf er den Kopf hin und her, denn die letzten Sekunden hatten ihm seine Grenzen aufgezeigt.
    »Ich werde Karina anrufen«, brachte er mühsam hervor. »Aber nicht mitten in der Nacht. Ich …«
    »Die Zeit spielt keine Rolle. Ich will, dass du sie jetzt anrufst. Sie hat doch ein Handy – oder?«
    »Ja, das hat sie. Aber ich weiß nicht, ob es dort einen Empfang gibt, wo sie sich momentan aufhält.«
    »Ich versichere dir, dass es da einen Empfang gibt. Sie kann im Moment nur an einem bestimmten Ort sein.«
    »Und wo ist das?«
    Chandra lachte kehlig, bevor sie wieder mit der Mündung über sein Kinn strich. »Sei nicht so neugierig. Damit du merkst, dass ich kein Unmensch bin, kann ich dir gern die Wasserflasche reichen.«
    »Danke, die hole ich mir selbst.«
    »Ganz wie du willst.« Sie rückte ein wenig zur Seite, damit er nach der Flasche greifen konnte, was sie im letzten Augenblick verhinderte, denn sie nahm sie an sich und hielt sie hoch.
    »Meine Güte, was ist nur aus dir geworden? Ein Schwächling, das muss man schon sagen. Du schaffst es nicht mal, nach der Flasche zu greifen. Oder bekommst du den Arm so hoch? Bestimmt bekommst du ihn hoch, aber mit deinem Oberkörper hast du Probleme.«
    Wladimir Golenkow erstickte fast an seiner eigenen Hilflosigkeit. Tränen der Wut schimmerten in seinen Augen, und Chandra hatte ihren Spaß.
    »Was ist bloß aus dir geworden? Ein Krüppel. Wäre ich du, ich hätte mich schon längst umgebracht.« Sie ließ die Flasche los, die geradewegs auf das Gesicht des Liegenden gefallen

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