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1712 - Verflucht bis in den Tod

1712 - Verflucht bis in den Tod

Titel: 1712 - Verflucht bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es von Vorteil, wenn man nicht die Hauptrolle spielt.
    So war es in diesen gefährlichen Augenblicken. Ich hatte die Chance gehabt, mich unbesehen in die Kapelle schleichen zu können, war danach immer an den dunklen Stellen geblieben und hatte dann gesehen, was passiert war.
    Der Rollstuhl war nicht von allein in Bewegung geraten. Hinter ihm sah ich Chandra, die Kugelfeste, wie einen Schatten und bekam auch mit, dass ihr Plan aufging.
    Der Stuhl rammte Karina zu Boden, und die Killerin hatte freie Bahn. Hätte sie eine Pistole genommen, ich hätte kaum eine Chance gehabt, aber sie nahm ein Messer, sagte noch was, um dann zuzustoßen.
    Meine Kugeln waren schneller.
    Ich hatte auf den Kopf gezielt. Ob ich ihn in diesem Flackerlicht getroffen hatte, sah ich nicht. Aber Chandra tauchte ab, während ich weiterhin schoss und die Kugeln so hoch hielt, dass weder Karina noch ihr Partner getroffen wurden.
    Ich sah eine Bewegung in Rasputins Nähe. Das musste sie sein, und noch immer schoss ich im Laufen, bis plötzlich etwas explodierte.
    Ich wusste nicht, was es war. Eine besondere Bombe, die kein Feuer hinterließ, sondern eine dichte Gaswolke, und plötzlich war mir die Sicht genommen.
    Dafür war das Gas da.
    Er trieb mir die Tränen in die Augen. Es sorgte dafür, dass ich kaum noch Luft bekam. Ich hörte aus der Nebelwolke heraus das Husten meines russischen Freundes und sah, dass sich Karina aufraffte. Ihr Gesicht war verzerrt. Sie brachte nur mit großer Mühe Worte hervor, aber ich verstand sie und hätte auch nichts anderes von mir gegeben.
    »Wir müssen hier raus …«
    Ich nickte. An Chandra und Rasputin war nicht mehr zu denken, aber an Wladimir. Gemeinsam schoben wir ihn in seinem Rollstuhl dem Ausgang entgegen. Wir hustete, wir keuchten, waren von der ätzenden Gaswolke umgeben und mussten unbedingt ins Freie an die frische Luft, bevor wir zusammenbrachen.
    Mit vereinten Kräften schafften wir es. Zum Glück war die Gaswolke an der Tür auch dünner. Sekunden später hatten wir sie hinter uns gelassen und saugten die kalte Winterluft in unsere Lungen, die einfach wunderbar war.
    Irgendwann stoppte der Schnee die Räder des Rollstuhls. Uns war übel. Ich sank neben Karina in die Knie, wir keuchten, würgten und spuckten Schleim.
    Das war im letzten Augenblick gewesen. Chandra hatte ihren großen Trumpf ausgespielt. Sie hätte auch schießen können. Warum hatte sie es nicht getan?
    Darüber dachte ich nach, als es mir wieder ein wenig besser ging. Eine Schießerei hätte auch für sie ein Risiko bedeutet, denn mir war jetzt klar, dass ihr Kopf nicht kugelfest war. Und so hatte sie sich aus dem Staub gemacht, und bestimmt nicht allein, denn über allem stand die Befreiung der russischen Legende Rasputin.
    Das hatte sie geschafft.
    Als ich dieses Thema ansprach, schaute Karina mich mit geröteten Augen an und nickte. Mit rauer Stimme erklärte sie mir, dass sie der gleichen Meinung war.
    Wladimir Golenkow sagte nichts. Er saß in seinem Rollstuhl und atmete schwer, aber er lebte, und darüber waren wir froh.
    Ich merkte, dass ich noch immer im Schnee kniete. Mit einem Ruck stand ich auf, kämpfte gegen den Schwindel an und näherte mich breitbeinig einer Gestalt, die am Boden lag und sich nicht mehr bewegte. Ich sah, dass sich noch mehr Blut im Schnee ausgebreitet hatte. Es stammte aus einer anderen Wunde.
    Mit zwei Schritten hatte ich den Kopf des Mond-Mönchs erreicht. Unter dem Kinn gab es keinen normalen Hals mehr, sondern nur noch blutige Fetzen. Er hatte sich selbst getötet, weil er keine Chance mehr für seine Zukunft gesehen hatte. In der linken Hand hielt er noch immer das Rasiermesser, das zuvor unter seiner Kleidung verborgen gewesen war …
    ***
    Es verging einige Zeit, bis wir uns erholt hatten und uns wieder auf etwas Bestimmtes konzentrieren konnten. Es ging natürlich um Chandra und Rasputin.
    Wo steckten sie?
    Keiner von uns konnte sich daran erinnern, dass sie aus der Kapelle geflohen waren. Hatten sie das Gas überlebt? Hatte es ihnen nichts ausgemacht? Wenn ja, dann mussten sie noch in der Kapelle stecken, und das wollten wir herausfinden.
    Wir waren beide mehr als vorsichtig, als wir mit gezogenen Waffen die Kapelle betraten. Reste des Gases waren noch vorhanden, aber sie störten uns nicht mehr.
    Der größte Teil der Kerzen war erloschen, in der Nähe des Altars brannte noch eine. Auch in ihrem Licht war nicht zu erkennen, ob sich die beiden noch hier aufhielten.
    »Das verstehe ich

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