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1712 - Verflucht bis in den Tod

1712 - Verflucht bis in den Tod

Titel: 1712 - Verflucht bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre. Im allerletzten Moment griff sie aber wieder zu und hielt die Flasche fest. Sie löste sogar den Schraubverschluss.
    »Dann trink einen Schluck, bevor du anrufst.« Sie setzte sich auf die Bettkante. »Ich werde zuhören, was ihr euch zu sagen habt. Darauf freue ich mich.«
    Wladimir sagte nichts. Er musste trinken, denn seine Kehle war ausgetrocknet. Es war ein stilles Wasser, und er trank die Flasche zu einem Drittel leer.
    »Das reicht.« Chandra nahm ihm die Flasche weg und stellte sie zur Seite. Das Telefon lag noch auf der Brust des Agenten. Chandra nahm es an sich und drückte es Wladi in die Hand.
    »Und jetzt wähl die Nummer, und sag mir nicht, dass du sie nicht im Kopf hast.«
    »Keine Sorge«, flüsterte er, »es wird alles so gemacht, wie du es dir wünschst.«
    »Ich habe mir auch nichts anderes vorstellen können«, sagte sie und schaute zu, wie Wladimir die Zahlen eintippte und somit zugab, dass er verloren hatte …
    ***
    Wir würden noch vor dem Morgengrauen weiterfliegen, das hatte man uns gesagt. Die Maschine, mit der wir auch hergeflogen waren, stand bereit und musste nur noch durchgecheckt werden.
    Also warteten wir. Mir fielen tatsächlich immer wieder die Augen zu, aber ich schlief nie richtig ein, sondern erlebte immer wieder Phasen, in denen ich hochschreckte, was Karina amüsiert beobachtete.
    »Wirst du alt, John?«
    »Scheint so. Aber irgendwann braucht der Mensch mal eine Pause. Und wenn es nur Minuten sind.«
    Sie blieb vor mir stehen und schaute auf die Uhr. »Es kann nicht mehr lange dauern, dann geht es los.«
    Ich sagte nichts, griff zur Wasserflasche und trank einen Schluck. Das Zeug schmeckte nicht. Es war mir zu salzig. Ich stellte die Flasche weg und warf einen Blick durch das breite Fenster hinaus ins Freie. Die Rollbahn, die ich sah, war leer. Ab und zu fegten Schneewirbel über sie hinweg. Diese Flocken stammten von den Dächern der Gebäude.
    Von Oberst Schukow sahen und hörten wir nichts. Er würde erst wieder erscheinen, wenn es losging.
    Dafür geschah etwas anderes. Das Handy meiner russischen Freundin meldete sich.
    Karina war ebenso überrascht wie ich. Mit einem Wer-kann-das-sein-Blick sah sie mich an, und wenig später meldete sie sich. Sekunden danach hörte ich einen Schrei, obwohl sie eigentlich nur einen Namen aussprach.
    »Wladimir!«
    Mit meiner Müdigkeit war es vorbei. Ich richtete mich auf und sah, dass sich Karinas Gesichtsausdruck verändert hatte. Auch ihre Augen waren größer geworden.
    Ich gab ihr ein Zeichen, weil ich mithören wollte. Sie begriff die Geste, und so hörte ich gleich darauf die Stimme meines russischen Verbündeten.
    »Es tut mir leid, dass ich dir das so sagen muss. Aber es ist leider so. Chandra sitzt an meinem Bett, und sie hat einen Schalldämpfer auf ihre Waffe geschraubt.«
    Das war wie ein Tiefschlag. Karina wurde stumm, ihr Gesicht verlor an Farbe, und ich sah bestimmt um keinen Deut besser aus.
    Noch wusste ich nicht genau, um was es ging. Aber ich konnte mir einiges zusammenreimen. Ein Name stand im Vordergrund. Sobotin. Er musste für die andere Seite ungemein wichtig sein. Nicht grundlos hatte er sich versteckt gehalten.
    Karina hatte Probleme damit, sich zu fangen. Sie saugte einige Male die Luft durch die Nase ein, bevor sie ihren Partner ansprach. Dabei hielt sie die freie Hand zur Faust geballt.
    »Okay, Wladi, rede!«
    »Ja.« Ich vernahm wie Karina die Antwort und auch sein leises Stöhnen. »Es geht um Sobotin. Ihr habt ihn.«
    »Das kann sein.«
    Chandra sprach dazwischen. »Rede keinen Mist, Karina. Ich weiß, dass ihr ihn habt.«
    »Also gut. Und weiter?«
    Jetzt sprach Wladimir Golenkow wieder. »Sie wollen ihn haben. Ihr müsst ihnen Sobotin ausliefern.«
    »Okay, das haben wir verstanden. Und was ist, wenn wir uns weigern, auf den Vorschlag einzugehen?«
    Auch Chandra hatte die Frage gehört. Ein scharfes Lachen ertönte. Die Antwort konnte uns nicht gefallen, denn sie drehte sich um Wladimir. »Noch lebt der Krüppel. Garantieren kann ich für nichts. Solltet ihr euch querstellen, werde ich ihn killen. Vielleicht tue ich ihm damit sogar einen Gefallen. Ist ja scheiße, in einem Rollstuhl zu hocken. Würde mir auch nicht gefallen. Aber er hängt am Leben. Er ist geil darauf, nicht zu sterben. Und das liegt an euch.«
    »Was hast du dir denn vorgestellt?«, fragte Karina kehlig.
    »Nicht viel. Nur einen Austausch. Das ist alles.«
    Karina nickte mir zu. Ihrem Gesichtsausdruck sah ich an, dass sie nicht

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